Seminare, Kurse, Workshops und Vorträge für den Bio-Garten
Neben unseren Kursen zu Samengärtnerei, Saatgutgewinnung und alten und samenfesten Gemüsesorten bieten wir ab diesem Jahr in unserem Vortrags- und Seminarprogramm neue Kurse zu Gemüseanbau, biologisch Gärtnern und Permakultur an.

Gemüseanbau für den Hausgarten – Biologisch Gärtnern im Jahreslauf
Neues Praxisseminar „Gemüseanbau für den Hausgarten – Biologisch Gärtnern im Jahreslauf“ mit 3 Kurstagen.

art_seminar-biogaertnernVon der Aussaat bis zur Ernte
Das Seminar befasst sich mit Anzucht und Anbau von Gemüse und vermittelt die Grundlagen wie im eigenen Garten ohne “chemische Keule” gesundes und wohlschmeckendes Gemüse erfolgreich geerntet werden kann. Von Saatgutauswahl, Säen, Pikieren und Jungpflanzenaufzucht über Düngung, Mischkultur und Fruchtfolge bis zu Kompostierung und Unterstützung der Bodenfruchtbarkeit werden in drei Tagesseminaren die wichtigsten Bio-Garten Themen behandelt. Die Teilnehmer lernen außerdem eine bunte Palette samenfester Gemüsesorten kennen, die für den Hausgarten und die Selbstversorgung besonders wertvoll sind.
Seminardetails und Anmeldung >

Gleichzeitig bieten wir über die MVHS  im Ökologischen Bildungszentrum München verschiedene Workshops und Vorträge zu biologisch Gärtnern, Urban Gardening und verwandten Gartenthemen an.

Biologisches Gemüse ist gesünder
Eine breit angelegte Studie, die wohl auch Bio-Kritiker nicht mehr in Frage stellen können, hat im letzten Jahr deutliche Ergebnisse aufgezeigt. „Bio-Lebensmittel signifikant besser als konventionelle“: 87 Prozent weniger Nitrit, 30 Prozent weniger Nitrat und 48 Prozent weniger Cadmium, dafür 60 Prozent mehr Antioxidantien, die gesundheitsfördernd wirken. Ein Wechsel zu einer Ernährung mit biologischen Gemüse, Obst und Getreide würde demnach so viele zusätzliche Antioxidantien zur Verfügung stellen, wie ein bis zwei zusätzliche Portionen Gemüse und Obst täglich … (Quelle: Lebendige Erde 5/2014, Link zur Studie, englisch).

Und was könnte also besser sein, als solch biologisch angebautes und gesundes Gemüse ganz frisch aus dem eigenen Garten zu ernten und zu genießen?

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Aubergine „Frühviolette“ für den Freilandanbau

Jedes Jahr säen und pflanzen wir Gemüsesorten aus Saatgutarchiven und Sortenbüchern, um sie auf ihre Freilandtauglichkeit zu testen. Dies betrifft besonders die wärmeliebenden Gemüse wie Paprika und Auberginen, die oft nur im Gewächshaus einen zufriedenstellenden Ertrag bringen.

So haben wir Anfang dieses Jahres samenfestes Saatgut der Aubergine „Frühviolette“ von einem privaten Erhalter erhalten.

Die Samen stammten aus Freilandanbau in Norddeutschland. Und die Sorte hat sich wirklich als besondere Entdeckung für die Kultur im Freiland erwiesen.

art_aubergine-frueh2Auberginen im Freiland pflanzen
Nach den letzten kalten Tagen Ende Mai wurden die Jungpflanzen (Aussaat im Februar) in die Sonnenfalle unseres hufeisenförmigen Hügelbeets gepflanzt. Die Sonnenfalle schützt vor kaltem Wind und erwärmt sich mit ihrer Ausrichtung nach Süden gut.

Die „Frühviolette“ hat sich als sehr frohwüchsig gezeigt und mit Erntebeginn Anfang August ihrem Namen alle Ehre gemacht. Der gute Ertrag der wohlschmeckenden und bitterfreien Auberginen hat trotz des vielen Regens bei uns am Alpenrand bis in den Oktober gereicht. Dabei sind die Pflanzen sehr gesund geblieben und auch der oft bei zu viel Feuchtigkeit auftretende Grauschimmel ist ausgeblieben.

Für die Vermehrung haben wir aus dem Bestand von 12 Pflanzen, erste und schönste Früchte für die Samenernte ausgewählt und ausreifen lassen.

Zurzeit sind wir noch mit der Saatgutreinigung zu Gange und die Aubergine „Frühviolette“ wird sicherlich in unserem Sortiment der regelmäßig angebauten Sorten nicht mehr fehlen. Samen zur Weitergabe bieten wir über unseren Online-Shop an.

Das im September veröffentlichte Rezept des Auberginenauflaufs ist übrigens der reichen Ernte dieser tollen Sorte zu verdanken.

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Von Mitte März bis Ende April ist Aussaatzeit für Zuckererbsen. Die knackig süßen und äußerst delikaten Hülsen sind eine besondere Bereicherung für die frühsommerliche Küche.

Zuckererbsen (Pisum sativum saccharatum) gehören zu den Erbsen, haben jedoch im Inneren der Hülse keine Pergamentschicht wie Pal- und Markerbsen. Daher können die ganzen Hülsen gegessen werden.

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Zuckererbse Carouby de Maussane

Kaiserschoten und Zuckerbrecherbsen
Innerhalb der Zuckererbsen unter- scheidet man weiterhin in Zucker- oder Kaiserschoten und Zuckerbrecherbsen oder Knackerbsen. Erstere gibt es in unterschiedlichen Größen bis hin zu Riesenzuckerschoten mit einer Länge von über 10 cm. Bei den Kaiserschoten werden die jungen Hülsen vor der Ausbildung der Körner verwendet, wogegen die dickfleischigen Knackerbsen zur Milchreife des Korns geerntet werden.

Anbau:
Aussaat Mitte März bis Ende April direkt ins Freiland im Abstand von 2 cm und 25 cm Reihenabstand. Keimdauer witterungsabhängig etwa 10 Tage. Der Boden sollte nicht frisch gedüngt werden, gut ausgereifter Kompost zur Beetvorbereitung erhöht jedoch den Ertrag. Wenn es im Frühjahr noch sehr kühl ist, vorübergehend mit Stroh oder Gartenvlies abdecken. Dann vertragen Jungpflanzen in der Regel auch kurzzeitige Fröste bis -4 Grad.

Die Ernte beginnt sortenabhängig 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat. Bei regelmäßiger Ernte, alle 2 – 3 Tage, bilden sich laufend neue Hülsen. Bei Hitze und Trockenheit gut gießen, da die Hülsen sonst hart werden und schnell Körner ausbilden oder die Pflanzen auch die Blüte einstellen.

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Wenige Tage von der Blüte bis zur Ernte

Zuckererbsen sind einfach und unkompliziert zu kultivieren und wie die meisten Leguminosen stellen sie wenig Ansprüche an Boden und Witterung.

Erbsen sind außerdem eine gute Vorkultur für Starkzehrer. Über Knöllchenbakterien an den Wurzeln, die Stickstoff aus der Luft in bodenverfügbaren Stickstoff umwandeln, versorgen sie den Boden mit Nährstoff.

Wuchsform:
Je nach Sorte von 60 cm bis 2,00 m. Bei hohen Sorten eine Rankhilfe in Form von Spalieren oder Drahtgittern anbieten. Bei niedrigen Sorten reicht es meist Reiser zwischen die Reihen zu stecken oder ein paar Schnüre zu spannen.

Vermehrung:
Erbsen sind strenge Selbstbefruchter und daher normalerweise nicht verkreuzungsgefährdet. Die Befruchtung findet bereits in der geschlossenen Blüte statt. Es kann jedoch zu Verkreuzungen durch Hummeln oder Holzbienen kommen, die die Blüten aufbeißen. Daher für die Saatgutgewinnung verschiedene Sorten Erbsen am besten mit einem Sicherheitsabstand von etwa 30 m anbauen. Ein reichhaltiges anderweitiges Blühangebot beugt solchen Verkreuzungen ebenfalls vor. Erbsenkörner sind mindestens 3 – 4 Jahre keimfähig.

Sorten:
„Carouby de Maussane“ ist eine süße, sehr aromatische und reich tragende Sorte mit rot-violetten Blüten. Sie bildet große über 10 cm lange und knapp 2 cm breite Hülsen aus. Eine ähnliche Sorte ist „Schweizer Riesen“. Beide sind hochwachsend bis 1,60 bis 1,80 m.

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Gelbe Zuckerschote „Krimberger Erbse“

Niedrigere Sorten mit kleineren, einheitlichen Hülsen sind beispielsweise Norli oder Ambrosia. Eine besondere Rarität ist die gelbe Zuckerschote „Krimberger Erbse“, die ebenfalls bis zu 2,00 m hoch werden kann.

Zuckerbrecherbsen bzw. Zuckerknackerbsen sind im Handel leider eher selten erhältlich. Eine gute ältere Sorte, die wir seit Jahren anbauen ist die „Quedlinburger Süße Dicke“, die auf der Roten Liste der gefährdeten Nutzpflanzen steht. Alte Schweizer Sorten werden über Sativa Biosaatgut in Kooperation mit der Erhaltergesellschaft ProSpecieRara wieder in die Erhaltungszucht genommen. Ausgewählte Zuckererbsensorten aus diesem Sortiment und aus unserem Erhaltungsanbau bieten wir nach Saison über unseren Online-Shop an. Über Saatgutarchive sind ebenfalls diverse Sorten zu finden.

Verwendung:
Junge Kaiserschoten in Butter dünsten oder kurz blanchiert als Gemüsesalat anrichten – eine Delikatesse. Zusammen mit jungen Möhren, Blumenkohl, etc. glasiert gibt es ein knackiges Frühsommergemüse. Außerdem passen Zuckerschoten gut zu Wok-Gerichten und asiatischem Gemüse. Zuckerbrecherbsen vor dem Kochen einmal auseinanderbrechen, ansonsten wie die ganzen Hülsen zubereiten.

Zuckererbsen sind ein Gemüse, das man wie Spargel genießen sollte, wenn es Saison hat. Blanchiert lassen sie sich zwar einfrieren, die knackige Konsistenz geht dabei jedoch leider verloren.

Geschichte:
Die Erbse zählt neben Getreide zu den ältesten Kulturpflanzen in Europa. Viele alte Zuckererbsensorten haben vor allem in Frankeich und in der Schweiz (hier auch Kefe genannt) Tradition. Die Bezeichnung Kaiserschote hat dabei einen geschichtlichen Ursprung: In England wurde via Gerichtsurteil im Jahr 1433 festgelegt, dass man im Adelsstand sein musste, um überhaupt Zuckerschoten essen zu dürfen. Und König Ludwig XIV ließ Teile des Louvre-Parks in einen Erbsengarten umfunktionieren und machte eine Gewohnheit daraus, Erbsen bzw. Zuckerschoten als frisches Gemüse zu verspeisen (Davor war es nur üblich getrocknete Erbsen zuzubereiten).

Dennoch hat es die Zuckererbse bei uns nicht in den landwirtschaftlichen Erwerbsanbau geschafft, trotz einfacher Kultur und Unempfindlichkeit gegen Kälte und Spätfröste. Vereinzelt werden in den letzten Jahren in Bioläden wieder Zuckerknackerbsen angeboten und in Österreich werden über Arche Noah zusammen mit Landwirten alte Sorten in den Vergleichsanbau genommen, um sie für den Erwerbsanbau zu selektieren und weiter zu entwickeln.

Die bei uns in den Supermärkten angebotenen Kaiserschoten werden meist aus Kenia, Marokko und anderen Ländern importiert. Dies ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die importieren „Exoten“ in der Regel aus konventionellem Anbau stammen und stark Pestizid belastet sein können. Außerdem wird für den Anbau in heißen Ländern sehr viel Wasser benötigt, das z. B. in Kenia aus dem Lake Naivasha entnommen wird und so die Lebensgrundlagen armer Kleinbauern gefährdet. Weiterhin ist neben den weiten Transportwegen zu bedenken, welche Auswirkungen unser ganzjähriges Angebot an importiertem Frischgemüse auf die produzierenden Länder hat.

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Die Winterheckenzwiebel ist mit das erste Grün, das wir im Frühling im Gemüsegarten ernten können. Je nach Witterung beginnen die grünen Zwiebelschloten bereits im Februar auszutreiben.

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Winterheckenzwiebel im Februar

Im Frühsommer erscheinen die großen, weißen Blüten, die gerne von Bienen und Schmetterlingen besucht werden. Nach der Blüte treiben die Pflanzen erneut und können bis zum Winter beerntet werden.

Die Winterheckenzwiebel ist ein winterhartes, ausdauerndes Zwiebel- gewächs (Alliacea), das jedoch keine Zwiebeln ausbildet. Sie ist direkt verwandt mit den Lauchzwiebeln (Allium fistolosum).


Anbau:

Aussaat von März bis Mitte August breitwürfig in lockerem Boden in sonniger Lage. Staunässe sollte vermieden werden, da sie vor allem im Winter schlecht vertragen wird. Bei Aussaat im Frühling gibt es die ersten erntereifen Schloten im Herbst, ansonsten im darauf folgenden Frühling.

Die Winterheckenzwiebel kann Jahrelang am selben Standort bleiben und bildet durch Seitenzwiebeln mit der Zeit dichte Horste. Es empfiehlt sich jedoch die Horste alle paar Jahre zu teilen, da die Pflanzen sonst an Wuchskraft verlieren.

Wie der Name schon sagt, können Winterheckenzwiebeln auch als niedrige Hecke, z. B. zur Begrenzung von Gemüsebeeten gepflanzt werden.

Vermehrung:
Die Vermehrung kann generativ über Samen erfolgen. Dabei ist, um Verkreuzungen zu vermeiden, darauf zu achten, dass keine anderen Allium fistolosum-Sorten gleichzeitig blühen. Zwiebeln sind Fremdbefruchter und werden über Insekten bestäubt.

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Winterheckenzwiebel Blüte

Zwiebelsaatgut am besten im Folgejahr verwenden, da danach die Keimfähigkeit stark abnimmt.

Durch Teilung älterer Stöcke lassen sich die Zwiebeln außerdem vegetativ vermehren. Teilung und Pflanzung sollte man am besten im Herbst vornehmen.

Verwendung:
Die Schloten können fast das ganze Jahr über als frisches Schnittgrün in der Küche verwendet werden. Sie schmecken aufs Brot, in Dips, Salaten und Gemüse. Bei warmen Gerichten nicht mitkochen, sondern kurz vor dem Servieren über die Speisen streuen bzw. leicht unterheben. In Asien traditionell eine Zutat von Wok-Gerichten.

Geschichte:
Die Winterheckenzwiebel ist eine alte Bauerngartenpflanze und wurde bereits seit dem Mittelalter in Europa kultiviert. Vermutlich kamen im 17. Jahrhundert wildwachsende Winterzwiebeln aus Sibirien über Russland nach Europa. Ende des 18. Jahrhunderts wurden Winterzwiebeln besonders im Raum München in großen Mengen angebaut (Quelle: Illustriertes Handbuch des Gartenbaues, Leipzig, 1909). In China und Japan, wo bis zur Entwicklung der modernen Zwiebelsorten der letzten Jahrzehnte keine Speisezwiebeln angebaut wurden, erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit.

 


Nun haben wir schon mehrmals von der geringelten Bete „Tonda die Chioggia“ erzählt und wie sich wunderbare Gemüsegerichte mit ihr zubereiten lassen. So fand sie u. a. ihren Platz im herbstlichen Blechgemüse und avancierte als Carpaccio mit Ziegenkäse zum Star im Artikel über „Garten des Lebens“ in der Zeitschrift LandFrisch. Somit höchste Zeit, ihr ein Gemüseportrait zu widmen.

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„Tonda di Chioggia“ gehört zu den roten Rüben (Beta vulgaris) – auch rote Bete, Rande oder Ranne genannt – und ist eng verwandt mit Mangold, Runkel- und Zuckerrübe. Bekannter ist bei uns die durchgängig rot gefärbte rote Bete, wie z. B. die Sorte „Rote Kugel“. Dabei gibt es neben der sogenannten „Ringelbete“ auch gelbe und weiße sowie plattrund, walzenförmig oder zylindrisch geformte Sorten.

Die rote Rübe ist ein ausgezeichnetes Lagergemüse für die winterliche Küche und war lange Zeit ein wichtiges Wintergemüse.

Anbau:
Der Anbau erfolgt bei allen roten Rüben einheitlich, wobei es schneller und langsamer wachsende Sorten gibt. „Tonda die Chioggia“ ist eine wüchsige Sorte, die in wenigen Monaten zu einer schönen Größe heranwachsen kann. Sie benötigt gute Nährstoffgaben, jedoch sollte eine Überdüngung vermieden werden. In den warmen Sommermonaten ist für eine gute Entwicklung ausreichend Wasser wichtig.

art_tonda-chioggiaDie Aussaat erfolgt von Mitte April bis Mitte Juni. Bei uns hat sich eine Aussaat Ende Mai für die Herbsternte und Einlagerung gut bewährt. Die Pflanzen werden direkt gesät oder vorgezogen und dann auf einen Pflanzabstand von ca. 25 x 25 cm vereinzelt. Rote Bete bildet ihre Samen in Knäueln aus, also mehrere Samen dicht zusammen. Dadurch keimen oft 2 – 3 Pflanzen eng nebeneinander, sodass das Vereinzeln bei den meisten Sorten notwendig ist.

Im Herbst kann die rote Bete, solange nur leichte Nachtfröste bis etwa minus 3 Grad zu erwarten sind, im Beet bleiben. Gegebenenfalls mit Vlies vorrübergehend abdecken. Erst bei stärkeren Frösten werden die Wurzeln vorsichtig aus der Erde gezogen und die Blätter abgedreht ohne die Rübe zu beschädigen. Für die Lagerung am besten im kühlen Keller bei 3 – 5 Grad ungewaschen in feuchten Sand eingeschlagen.

Vermehrung:
Die rote Rübe ist zweijährig und bildet erst im zweiten Kulturjahr die Blüte. Für die Vermehrung ist eine frostfreie Überwinterung im Lager notwendig. Es sollte daher nicht zu früh gesät werden, da überständige Wurzeln im Lager schneller verderben. Bei richtiger Lagerung (siehe oben) halten die Rüben dann gut bis zum Frühjahr. Sobald es frostfrei ist, werden sie wieder gepflanzt.

Zu frühe Saaten oder recht tiefe Temperaturen im Frühsommer können durch einen Kältereiz zu einjährigen Schossern führen. Von diesen Pflanzen keine Samen für die Vermehrung nehmen!

Beta vulgaris gehört zu den Gänsefußgewächsen und ist ein Fremdbefruchter und Windbestäuber. Daher für die Vermehrung ohne Isolierung nur eine Sorte anbauen. Dabei ist darauf zu achten, dass Mangold und Zuckerrübe sich mit roter Bete verkreuzen. Für die Gewinnung des Saatguts werden mindestens 15 schön ausgebildete Wurzeln benötigt.

art_tonda-chioggia-carp1Verwendung:
„Tonda die Chioggia“ wird wie rote Bete für Gemüsegerichte und Gemüsesalat verwendet. Dünn gehobelt und mariniert kann sie auch als Rohkost zubereitet werden.

Die rot-weiße Färbung nimmt beim Kochen einen lachsfarbenen Ton an. Ihr Geschmack ist feiner und nicht so erdig, wie einige andere Sorten.

Zum Rezept „Rote Beete Carpaccio mit gebratenem Ziegenkäse“ >

Besonders interessant sind „Tonda die Chioggia“ und andere helle Sorten für Gerichte, bei denen die rote Beete nicht alle anderen Zutaten mit dem roten Saft einfärben soll.

Geschichte:
Rote Bete ist im Mittelmeerraum, vermutlich in Nordafrika, beheimatet und kam mit den Römern nach Mitteleuropa. „Tonda di Chioggia“ ist eine alte italienische Sorte, benannt nach der italienischen Stadt Chioggia in Venetien. Neben dem Fischfang war der Gemüseanbau traditionell der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt im Golf von Venedig. So gibt es verschiedene weitere Gemüsesorten, die nach der Stadt benannt sind, wie z. B. Radicchio „La rosa di Chioggia“ oder der Muskatkürbis „Marina di Chioggia“.