Die letzte Radieschenernte zum Jahresausklang. Die erste Wahl sind die unterschiedlich geformten Radieschen vielleicht nicht mehr, schließlich wurden die ersten und schönsten runden Wurzeln bereits im Laufe des Herbstes mehrmals geerntet. Jetzt musste jedoch auch das letzte Radieschen aus dem Beet im Gewächshaus weichen, um Platz zu schaffen für den in Mischkultur gesäten Feldsalat.

Dennoch erfreut diese winterliche Ernte als Ergänzung zu unseren Wintersalaten. WIRA heißt diese späte Radieschensorte, die von der Erhalter-Organisation ProSpecieRara als seltene und alte Sorte ausgezeichnet wurde. In Kooperation betreibt Sativa Biosaatgut einen Erhaltungsanbau für dieses kaum bekannte Herbst- und Winterradieschen. 

WIRA wird im Laufe des Septembers im geschützten Anbau gesät und es können knackige Radieschen ab Mitte Oktober bis in den Winter hinein geerntet werden. Bei anhaltenden Frösten im Herbst oder kurzfristig sehr tiefen Nachttemperaturen empfiehlt sich eine zusätzliche Abdeckung mit Gartenvlies, um Frostschäden zu vermeiden. Radieschen WIRA hat uns überzeugt und sich in unserem Sortiment ihren Platz erobert, saisonal ist Saatgut bei uns im Shop erhältlich.

Mit diesem kleinen Beitrag wünschen wir all unseren Lesern, Kunden, Partnern und Freunden einen glücklichen Start in das neue Jahr und in eine freudvolle und
ertragreiche Gartensaison!
.


Das Projekt Weltacker wurde in Deutschland in Berlin erstmals umgesetzt. Ein Weltacker veranschaulicht welcher Anteil jedem Menschen an der weltweiten Ackerfläche zur Verfügung steht. Berechnet wird dabei die reine Ackerfläche ohne Grünland und Wälder. Wird die weltweite Ackerfläche durch die Zahl der Menschen auf der Erde geteilt, so fallen auf den einzelnen Menschen ca. 2000 m². Diese Fläche muss den Bedarf an Getreide, Kartoffeln, Ölfrüchten, Obst und Gemüse decken und ebenso an Futtermitteln für Nutztiere, an Faserpflanzen für Textilien, an Konsumgütern wie Tabak und Kaffee und an Energiepflanzen beispielsweise für Agro-Gasanlagen.

Wieviel Anbaufläche benötigt mein Essen?
Das Projekt zeigt auf, wie der Umgang mit der zur Verfügung stehenden Fläche Auswirkungen auf die Ernährung der Menschheit hat und kann ein Gefühl vermitteln für das eigene Ernährungsverhalten bezogen auf die globale Landwirtschaft. Anhand von „Flächenbuffets“ wird beispielsweise eine Fläche bepflanzt, die für eine Portion Spaghetti mit Tomatensoße benötigt wird oder eine Fläche, auf der die Lebensmittel wachsen die für eine Portion Schweineschnitzel mit Bratkartoffeln gebraucht werden.

Innerhalb Europas verbraucht ein Mensch im Schnitt 2700 m² Ackerfläche, während Menschen in China oder in Ländern des globalen Südens nur etwa 1000 m² Acker oder sogar weniger zur Verfügung stehen. Hiermit stellt sich auch die Frage grundsätzlicher globaler Gerechtigkeit. Schließlich wandert ein Teil der Erträge dieser 2700 m² Ackerfläche in die Mägen unserer Nutztiere für den Fleischkonsum oder in sogenannten Bio-Sprit und steht für die primäre Ernährung nicht mehr zur Verfügung. Zudem landen in den Industrieländern bis zu 50 % der produzierten Lebensmittel aus unterschiedlichen Gründen im Abfall.

Weltacker Landshut
Im niederbayerischen Landshut wurde 2021 der erste Weltacker in Bayern eröffnet. Mit sehr viel Privatinitiative und der Unterstützung des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn wurden 2000 m² mit den weltweit am meisten benötigten Nutzpflanzen bepflanzt. Kulturarten wie Reis oder Baumwolle, die in unserem Klima kaum gedeihen, wurden durch einheimische Arten wie Hafer und Lein ersetzt. Die bebauten Flächen zeigen welche Nutzpflanzen zu den „Haupternährern“ weltweit zählen. Dies sind Weizen, Mais, Reis und Soja und diese Pflanzen benötigen bereits etwa die Hälfte der gesamten Anbaufläche.

Die Hälfte des Ackers entspricht beispielsweise auch den Futtermitteln für ein Schwein aus Massentierhaltung, wie erklärt wird. So wird das Schwein zum Nahrungsmittelkonkurrenten gegenüber dem Menschen. Dabei stehen weltweit neben den Ackerflächen etwa 4500 m² Grünland bezogen auf jeden Menschen zur Verfügung. Darauf kann zusätzlich Nahrung erzeugt werden, indem Weidetiere wie Rinder, Schafe und Ziegen gehalten werden und zur Ernährungssicherheit beitragen.

Neben den beeindruckenden Anbauflächen bietet der Weltacker in Landshut mit seinen sehr informativen Schautafeln eine inspirierende Reise in die Welt unserer Nutzpflanzen. Der Weltacker stellt einen Bildungsort dar, der uns wieder in Verbindung bringt, wie unsere Lebensmittel entstehen und mit dem was wir essen und konsumieren. Schließlich kommt es auf jeden einzelnen an, ob die weltweiten Ackerflächen gerecht verteilt sind und dabei Boden, Wasser und Artenvielfalt erhalten und geschützt werden.

Mitarbeiten oder Weltacker-Pate werden
Der Weltacker Landshut sucht Privatpersonen, lokale Unternehmen und Verbände, die das Projekt ehrenamtlich durch ihre Mitarbeit und/oder finanziell unterstützen. Wer keine Zeit zur Mitarbeit hat, kann Ackerpate werden.
Weltacker Landshut >

Weitere Informationen zum Projekt Weltacker:
www.2000m2.eu


Garten des Lebens möchte sich verändern und so sind wir auf der Suche nach einem Haus oder einer Hofstelle (auch renovierungsbedürftig) mit größerer Fläche für Nutzgarten, Samenvermehrung und Kleintierhaltung oder alter Gärtnerei zur langfristigen Pacht bzw. zum Kauf. Ein Kaufobjekt mit der Möglichkeit Nutzfläche hinzu zu pachten käme ebenfalls in Frage. Vorzugsweise in Ober- oder Niederbayern und unbedingt in ruhiger Lage gelegen. Gerne auch Alleinlage. Ein Gemeinschaftsprojekt ist denkbar.

Wir freuen uns gegebenenfalls über eine Kontaktaufnahme telefonisch unter 08752 8690300 oder via E-Mail an kontakt@garten-des-lebens.de.

Herzlichen Dank, Annette Holländer und Hans Sondermeier


Samenfestes Saatgut und Bio-Saatgut sind die Samen für die Zukunft. Schließlich ist samenfestes Saatgut anpassbar an sich verändernde Umweltbedingungen und regional gibt es immer noch Traditionssorten, die sich durch Widerstandsfähigkeit, Nährstoffgehalt und Geschmack besonders auszeichnen. Gleichzeitig ist längst belegt, dass der ökologische Anbau die Bodenfruchtbarkeit fördert und den Klimaschutz unterstützt.

Während in Mitteleuropa und vor allem im deutschsprachigem Raum Vereine wie
Kultursaat e.V. zusammen mit biologisch und biodynamisch ausgerichteten Saatgutzüchtern und Vermehrungsbetrieben seit vielen Jahren die biologische Züchtung von samenfesten Gemüsesorten voranbringen, gab es entsprechende Initiativen für Südeuropa lange Zeit nicht. Bio-Saatgut war quasi nicht erhältlich, nicht nur für den Hausgarten, sondern ebenso wenig für den professionellen Gemüseanbau.

Saatgut und Gemüse
Dabei werden in Deutschland große Mengen an ökologisch produziertem Gemüse konsumiert, das in Südeuropa angebaut wird. Dass für diesen Anbau kaum Bio-Sämereien und viel zu wenige Sorten zur Verfügung stehen, wissen die Verbraucher in der Regel nicht. Der Zusammenhang von Bio-Samen und Bio-Produkt wird meist nicht hergestellt und auch die Züchtungsmethoden von konventionellem Saatgut sind oft nicht bekannt. Egal ob hierzulande oder in südeuropäischen Ländern.
.


Initiative Lebende Samen in Portugal
Vor fünf Jahren wurde durch ein internationales Gründerteam in Portugal der Betrieb Sementes Vivas mit dem in Deutschland angesiedeltem Verein, Lebende Samen, aufgebaut. Die Vision der Gründer ist eine biologische und biodynamische Gemüsezüchtung, die auf das mediterrane Klima abgestimmt ist. Dabei werden auch lokale Traditionssorten in die Züchtung aufgenommen, die vielsprechende Eigenschaften für den professionellen Gemüseanbau aufweisen.

Mittlerweile konnte sich das samenfeste und biologisch produzierte Saatgut von Sementes Vivas ein Stück weit etablieren, dies vor allem über Samen in Portionstütchen für den Hausgarten. Das große Ziel ist, den Verbraucher für biologisches und samenfestes Saatgut zu sensibilisieren und den Erwerbsanbau im Mittelmeerraum mit entsprechendem Saatgut zu durchdringen.

Weitere Informationen unter:
www.lebendesamen.bio/de/

Bei uns im Shop erhältlich:
Samenfestes Saatgut aus ökologischem Erhaltungsanbau und professioneller Bio-Züchtung


“Die Menschheit braucht gutes, gesundes biologisches und biodynamisches Saatgut, um den großen Herausforderungen wie gesunde, unabhängige Ernährung, unsere geistige und körperliche Resistenz bei Zunahme von Pandemien zu erhöhen sowie der Klimaveränderung zu begegnen. Samenfeste traditionelle Sorten müssen professionalisiert werden, um sie für die Bauern nutzbar zu machen und deren viele lebensnotwendige Inhaltsstoffe den Konsumenten zur Verfügung zu stellen. Leguminosen ermöglichen Stickoxide und CO2 im Boden zu binden, den Boden zu lockern, zu düngen und Nahrung für Mensch und Tier zu liefern. Für all das braucht es viel Forschung und intensive Pflanzenzüchtung auch in den Mittelmeerregionen. Deshalb unterstütze ich den gemeinnützigen Verein Lebende Samen bei seiner Arbeit, Züchtungsprogramme für unsere Region zu organisieren und erfolgreich durchzuführen.”

Helmy Abouleish, CEO Sekem Holding und Präsident von Demeter International


Selbstversorgt mit Gemüse aus dem eigenen Garten über das ganze Jahr hindurch praktizieren wir erfolgreich seit bald einem Jahrzehnt. In strengeren Wintern wie dem vergangenem und dem aktuell kühl-frostigem Frühjahr sieht es dennoch mit frischem Grün in den ersten Monaten des Jahres manchmal etwas mager aus. Die letzten und ersten Ernten aus dem Gewächshaus und die Sammlung von Wild- und Wiesenkräutern lassen sich daher durch Microgreens auf der Fensterbank wunderbar ergänzen.

Damals Kressekästchen, heute Microgreens
Das Kressekästchen mit den Keimsaaten der Gartenkresse dürfte allseits bekannt sein und das Kressekästchen gab es lange bevor der Begriff Microgreens sich etablierte. Unter Microgreens versteht man heute verschiedenste Gemüsearten, die für einen schnellen Schnitt gesät und im Keimblattstadium geerntet werden. Die Anzucht kann auf der Fensterbank und auf Substraten wie Watte und Kokosfaser oder in Aussaat- bzw. reifer Komposterde erfolgen. Wüchsigkeit und Geschmack der Keimsaaten sind nach unserer Erfahrung in „echter“ Erde besser und intensiver als bei Ersatzsubstraten.

Kressekeimlinge

Unsere Lieblings-Microgreens
Wir haben verschiedene Microgreens bei uns ausprobiert und ein kleines Microgreen-Sortiment in unseren Online-Shop aufgenommen. Unsere Favoriten sind dabei die Erbsen-Keimsaat und Microgreens von roten Radieschen. Erstere bringen eine durchaus nennenswerte Ernte nicht nur als Topping und Deko, sondern beispielsweise auch für Wok-Gerichte oder Omelette. Die rote Radieschensaat hat sich ebenfalls als sehr ergiebig erwiesen und punktet durch intensive Farbe und Geschmack in Salaten und auf Brot mit Butter oder Aufstrich.

Empfehlenswerte Keimsaaten sind außerdem die meisten Kohlgemüse und weitere Radieschen- und Rettichsorten sowie Blattgemüse wie Gartenrauke und Asia-Salate. Mittlerweile werden immer weiter neue Kräuter- und Gemüsearten für Microgreens angeboten. Darunter beispielsweise auch Lauchgewächse mit langer Keimdauer und langsamer Jugendentwicklung. Ob alle diese Sämereien tatsächlich für den Microgreen-Anbau geeignet sind, bleibt zu erproben.

Erbsenkeimlinge

Keimlinge in Rohkostqualität verwenden
Übrigens sollten Microgreens nur ungekocht verwendet werden, bei warmen Gerichten werden sie erst nach dem Ende der Garzeit hinzugefügt. Dies schont die Inhaltsstoffe und die zarten Keimlinge würden durch den Kochvorgang zu sehr zusammenfallen und an Geschmack verlieren.

Microgreens und ihre Inhaltsstoffe
Die winzigen Blattgemüse beinhalten vor allem auf natürlichem Substrat ein ordentliches Paket an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und hochwertigem Eiweiß. Die Inhaltsstoffe können sortenabhängig variieren, ihre Konzentration ist in den Keimsaaten jedoch meist wesentlich höher als im ausgewachsenen Gemüse. Dies gilt auch für ohnehin sehr inhaltsreiche Gemüsesorten wie Grünkohl oder Brokkoli.

Saatgut für Microgreens
Kauft man Saatgut für Microgreens, überrascht oft der Preis gegenüber Samen derselben oder einer ähnlichen Sorte für den Anbau als Gemüse. Samen für Microgreens werden in wesentlich größeren Portionen angeboten bei einem vergleichsweise niedrigen Preis. Warum ist dies so?

An den Beispielen Brokkoli oder Radieschen lässt sich dies gut veranschaulichen: Eine Gemüsesorte für den Anbau als ausgewachsenes Gemüse – in diesem Fall der Ernte einer gut ausgebildeten Brokkoli-Rose oder einem großen und schön geformtem Radieschen – wird züchterisch begleitet. Durch Auslese wird sichergestellt, dass die Sorteneigenschaften erhalten und verbessert werden. Bei einer Saatgutvermehrung für Microgreens spielt dies keine Rolle, da die Nachkommen als Keimlinge oder Baby-Gemüse geerntet werden. Es muss die Sorte also nur angebaut und vermehrt werden, ohne Selektion und züchterischen Aufwand. Daher sollten Samen von Microgreens nicht für der Ernte von Brokkoli-Rosen oder Wurzelgemüse angebaut werden. Das Ergebnis würde vermutlich enttäuschen.

Zu unserem Microgreen-Sortiment im Shop und weiteren Infos >