Informationen und Kursangebote zu biologisch Gärtnern, Selbstversorgung, Permakultur und Samengärtnerei, Saatgut alter und samenfester Gemüsesorten für den Hausgarten
Samenfestes Gemüse mit unzähligen alten Sorten an Tomaten, Salaten, Auberginen, Paprika und Chili, Kürbis und Kohl, bietet eine riesige Pflanzenvielfalt im Garten und besondere Geschmackserlebnisse in der Küche. Unsere Gemüse-Favoriten A-Z Liste >
Das besondere Ernten: Saatgut seltener und samenfester Kulturpflanzen, die im Handel kaum erhältlich sind und im eigenen Garten selbst vermehrt werden können. Unser Angebot an Samen seltener Gemüseraritäten im Garten des Lebens Online-Shop >
In der Arte Reihe „Was tun?“ beschreibt die Wissenschaftlerin und Umweltaktivistin Vandava Shiva klar und verständlich wie Politik, Saatgutkonzerne und manipuliertes, lizenziertes bzw. patentiertes Saatgut Kleinbauern in Verschuldung und mit der Konfiszierung ihres Landes in den Selbstmord treiben. Denn für diese Menschen ist ein Leben ohne ihr Land – ohne Mutter Erde – nicht denkbar.
Dabei veranschaulicht sie eindringlich, wie durch Saatgutsouveränität und biologische Landwirtschaft eine nachhaltige Zukunft für Menschen und Erde geschaffen werden kann.
„… Das Leben zu erhalten, das Leben der Menschheit und das Leben des Planeten als Grundlage für alles irdische Leben, das muss das höchste Ziel sein auf das wir hinarbeiten.“ .
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Dass unser Planet Erde ein lebendiges System ist, das wir nicht unendlich belasten und ausbeuten dürfen, erkennen immer mehr Menschen weltweit und setzen sich dafür ein.
Als zweites Land nach Equador agiert Bolivien auf Regierungsebene entsprechend. So hat Bolivien das „Gesetz von Mutter Erde“ verabschiedet, das unserem Planeten als lebendes System Rechte einräumt. Das Gesetz von Mutter Erde („Ley de Derechos de La Madre Tierra“) erklärt den Planeten als heilig und erhebt ihn zu einem lebenden System, welches das Recht darauf hat, vor Ausbeutung beschützt zu werden.
Regionale und saisonale Lebensmittel liegen im Trend, da immer mehr Menschen wissen möchten, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie produziert werden. Nicht jeder hat einen eigenen Garten aus dem er sich saisonal versorgen kann. Obst und Gemüse das in unseren Lebensmittelmärkten angeboten wird, ein einheitliches Sortiment zu jeder Jahreszeit, stammt oft aus dem Ausland wie Spanien, Holland oder auch aus Südafrika und Südamerika. Der Transport solcher Lebensmittel benötigt viel Energie und Gemüse wie beispielsweise Tomaten, die zwar regional jedoch außerhalb der Saison im beheizten Gewächshaus angebaut werden, sind ebenfalls alles andere als Klimaneutral.
Erfreulicherweise gibt es jedoch immer mehr regionale Anbieter mit einem saisonalen Sortiment. Dies sind beispielsweise Gärtnereien mit gut sortierten Bio-Kisten oder Hofläden mit Direktvermarktung von Obst, Gemüse, Kartoffeln, Getreideprodukten, Käse und Fleisch.
Solidarische Landwirtschaft
Eine besondere Form des Lebensmittel-Abos ist dabei die Solidarische Landwirtschaft. Die Idee stammt aus den USA, wo unter der Bezeichnung CSA (Community Supported Agriculture) ein Vermarktungsmodell ins Leben gerufen wurde, das dem Produzenten eine hohes Maß an Planungssicherheit gewährt und faire Preise für alle Beteiligten ermöglicht.
Kunden, die mit Produkten aus einem solidarisch wirtschaftenden Betrieb regelmäßig versorgt werden möchten, schließen ein Jahresabo zu einem vereinbarten Umfang ab. Die Kosten, die wie eine Beteiligung gehandhabt werden, sind in der Regel zu Beginn des Jahresabos fällig. Die Produzenten – ob Landwirte, Gärtner oder auch Zusammenschlüsse von Herstellern und verarbeitenden Betrieben können auf Basis dieser Vereinbarungen planen wieviel angebaut und produziert werden muss. Der Vorteil ist, dass eine Überproduktion vermieden werden kann, der Kunde immer absolut frische Ware erhält und in den Betrieben auch die Möglichkeit besteht das Sortiment mitzubestimmen und man willkommen geheißen wird mitzuarbeiten.
„SoLaWi“ Gärtnerei Hecker
Die Bio-Gärtnerei Hecker in Olching, nahe München, hat bereits 2012 mit der Solidarischen Landwirtschaft begonnen. Mittlerweile ist sie gewachsen und ebenso sind in den letzten Jahren immer mehr Gemüsegärtnereien entstanden bzw. haben umgestellt um solidarisch zu wirtschaften. Der Filmbeitrag über die Gärtnerei Hecker für „‚Unser Land“ zeigt anschaulich wie eine „SoLaWi“ funktioniert.
Anbieter suchen und finden
Für solidarisch wirtschaftende Betriebe gibt es ein Web-Verzeichnis unter www.solidarische-landwirtschaft.org, das zusätzlich viele Informationen zum Thema bietet.
Wer allgemein nach regionalen Anbietern sucht, kann z. B. unter www.genussgemeinschaft.de recherchieren (oder sich auch als Betrieb eintragen lassen).
Nachdem jedoch viele Betriebe noch nicht in einschlägigen Internetportalen eingetragen sind, macht es immer Sinn sich direkt in der Umgebung und über lokale Medien zu informieren.
Passend zu unseren Grünkohlrezepten und zum Ausklang des Winters ein kurzer Film über einen Menschen, der in Norddeutschland seit vielen Jahren alte Grünkohlsorten sucht, vermehrt und vor dem Aussterben bewahrt:
„Wie ein Schatzsucher durchkreuzt Reinhard Lüring mit dem Motorrad seine ostfriesische Heimat, um Palmen zu suchen. Die ostfriesische Palme, eine Grünkohlsorte, ist zwischen Ems und Weser legendär, aber fast ausgestorben. Selbst die staatlichen Samenbanken verfügen nicht über sortenreine Samen.“
Eine sehr schöne Dokumentation des NDR von 2016 ist leider nicht mehr online abrufbar. Einen kleinen Einblick in die Erhaltungsarbeit von Reinhard Lüring gewährt jedoch auch folgender Kurzfilm von 2019:
Ein Portrait von Reinhard Lüring und seinem Grünkohl ist auch in dem schönen Buch „Reichtum ernten“ enthalten.
Übrigens, wer Grünkohl vermehren möchte: Immer nur eine Sorte gleichzeitig am selben Standort blühen lassen. Verschiedene Sorten verkreuzen sich untereinander!
Frisches Bio-Gemüse rund ums Jahr
Die meisten Hausgärtner und Selbstversorger wünschen sich, dass die Frischgemüsesaison im Oktober nicht zu Ende geht und auch in der kalten Jahreszeit so viel wie möglich an frischen Salaten und Gemüse geerntet werden kann.
Das „Handbuch Wintergärtnerei“ von Eliot Coleman befasst sich intensiv mit diesem Thema. Der Autor schildert seine persönlichen Erfahrungen, die er über viele Jahre auf seiner „Four Season Farm“ sammeln konnte. Die Hinleitung an die Wintergärtnerei am Beispiel der Pariser Gärten von vor ca. 150 Jahren ist dabei ein spannender geschichtlicher Aspekt aus einer Zeit in der es noch keine geheizten Gewächshäuser wie heutzutage gab.
Auf seiner Farm baut Eliot Coleman Wintergemüse für die regionale Vermarktung an und entsprechend sind Anbaumethoden und Sortenempfehlungen zumindest teilweise auf den Erwerbsgärtner abgestimmt. Dennoch findet jeder Hausgärtner und Selbstversorger viele wertvolle Empfehlungen, die auch im eigenen Garten im geschützten Anbau umsetzbar sind. .
Handbuch Wintergärtnerei
Für die vielen engagierten HausgärtnerInnen und versierten SelbstversorgerInnen wird das „Handbuch Wintergärtnerei“ eine wahre Fundgrube an anwendbarem Praxiswissen sein. Coleman beschreibt in seinem Buch alte europäische Gartenbautechniken. Genau deshalb lässt sich sein kleinstrukturiertes System bei uns so wunderbar anwenden. Wolfgang Palme, Leiter der Abteilung Gemüseanbau an der HBLFA Schönbrunn (Wien)
Wie in Rezensionen zu lesen ist, gehen die Meinungen zu diesem Buch auseinander. Was dabei sicherlich eine Rolle spielt, ist die gärtnerische Erfahrung des Lesers und potentiellen Anwenders. Als Anfängerbuch für die winterliche Selbstversorgung ist das Buch wohl nur bedingt geeignet.
Für Interessierte, die in die Wintergärtnerei für den Bio-Garten einsteigen möchten, bieten wir regelmäßig Seminare und Vorträge zu diesem Thema an. Und auch in unserem 3-teiligen Praxisseminar zu biologischem Gemüseanbau im Hausgarten wird die Wintergärtnerei mit Sortenempfehlungen aus unserer Erfahrung und den wichtigsten Aussaatterminen eingehend behandelt.
Im Rückblick auf die vergangenen Jahre ist ein stetig steigendes Interesse an alten und samenfesten Gemüsesorten in der Öffentlichkeit zu beobachten. Obwohl diesen März der Vorschlag zur Reform der Saatgutgesetzgebung erst einmal zurückgewiesen wurde, beschäftigten sich auch die Medien weiterhin mit der Thematik von moderner Pflanzenzüchtung und dem Rückgang der Nutzpflanzenvielfalt.
So legte beispielsweise die ARTE Dokumentation „Die Saatgutretter“ eindringlich dar, wie die Saatgutgesetzgebung moderne Hybridzüchtung begünstigt, dabei alte Sorten verdrängt werden und die Neuanmeldung und Registrierung samenfester Sorten aus Bio-Züchtung erheblich erschwert. Gleichzeitig wird jedoch deutlich wie wichtig die alten, samenfesten Sorten nicht nur durch ihre Anpassungsfähigkeit an regionale Gegebenheiten und sich verändernden Klimaverhältnisse sind. .
Film – Die Saatgut Retter
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Auch über Zuschriften an Garten des Lebens konnten wir dieses steigende Interesse direkt beobachten. So bekamen wir nicht nur deutlich mehr Zuschriften und Anfragen zu samenfesten Sorten von Privatpersonen, sondern auch die Medien fragten mehrfach bei uns an.
Münchner Stadtgespräche, Ausgabe April 2014 Agrarindustrie – Welchen Preis zahlt unser Essen?
Seite 10, Annettes bunte Schützlinge „Im kleinen oberbayerischen Dorf Antholing liegt der „Garten des Lebens“. Annette Holländer undihr Lebensgefährte Hans Sondermeier bauen hier Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an. Einpaar Hühner scharren munter auf der Wiese und im Glashaus strecken die Brokkolipflanzen ihrelilafarbenen Köpfe empor. Moment mal – lila Brokkoli? …“ mehr >
Bayerischer Rundfunk, Radio B2 Notizbuch Interview von Doris Fenske mit Annette Holländer Tauschen statt kaufen – Saatgut für den Garten
„Die Samen für ihre Bohnen, Zuckerschoten und Tomaten bekommt Annette Holländer nicht im Baumarkt oder Gartencenter. Saatgut ist für die leidenschaftliche Gärtnerin ein Schatz, den es zu erhalten gilt…“
Stern – Gesund leben Titelthema „Gesünder essen“ mit einem Artikel zum Thema Essen mit gutem Gefühl „Aus eigener Ernte in jeder Jahreszeit…“
Bayerischer Rundfunk, B3 Gesundheit! Rahmenbeitrag zur Sendung, mit mehreren Filmsequenzen zu alten Gemüsesorten und Samengärtnerei „Alten Gemüsesorten auf der Spur…“