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Tomate „Blue P 20“

Pünktlich zum Beginn des „Altweibersommers“ konnten wir am vergangenen Sonntag bei wunder- schönem Spätsommmerwetter unseren
2. Raritätennachmittag abhalten.

Wie schon im letzten Jahr wurden den Besuchern bei einem Gartenrundgang samenfeste Gemüsesorten und Sortenraritäten vorgestellt sowie deren Anbau und Kultur besprochen.

Um nicht nur das Auge zu erfreuen, gab es neben einer Ausstellung von bunten Tomaten, Gartenkürbissen und einer großen Auswahl von Bohnensorten auch Kostproben verschiedener Gemüsezubereitungen:

Carpacchio von der rot-weißen Rübe „Tonda di Chioggia“, Antipasti in Olivenöl mit Parmesan von der festfleischigen Zucchini „Costata Romanesco“ und frisch gebackenes Brot mit einer Füllung aus Neuseeländer Spinat und Mozzarella.

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Zuckermais „Rainbow Inca“

An der Feuerschale brieten wir in Butter den bunten Indianerzuckermais „Rainbow Inca“. Roh verkostet wurden dazu verschiedene Tomatensorten und eine Gurkenmelone.

Beim Gartenrundgang war neben der fast schwarzblauen Tomate „Blue P 20“ wie schon des öfteren die robuste und in großen Büschen wachsende Wildtomate „Humboldtii“ der Star. Wer wollte, konnte sich bereits mit Saatgut für die kommende Saison versorgen.

Der Nachmittag bot Gelegenheit für viele nette Gespräche und regen Austausch. Und so freuen wir uns schon auf die kommenden Veranstaltungen und den Raritätennachmittag im nächsten Jahr.

 


art_tomatenAuch wenn es durch die kalte Witterung im Frühling länger als gewöhnlich gedauert hat – endlich sind sie reif: Tomaten in den verschiedensten Farben und Formen. Und die viele Sonne der letzen Wochen hat für süßeste Aromen gesorgt.

Nachfolgend zwei einfache Rezepte, die den Geschmack frischer Tomaten aller bestens zur Geltung bringen.


Spaghetti mit Kirschtomaten und Neuseeländer Spinat

(für 2 Personen)
250 g Hartweizen Spaghetti
250 g Neuseeländer Spinat
Olivenöl
1 Knoblauchzehe
1 Handvoll rote Kirschtomaten
2 EL getrocknete schwarze Oliven
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Basilikum, grob gehackt
frisch geriebener Parmesan

Spaghett in Salzwasser bissfest kochen. In der Zwischenzeit die gehackte Knoblauchzehe und den Neuseeländer Spinat in Olivenöl in einer großen Pfanne andünsten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. In einer separaten Pfanne die ganzen Kirschtomaten zusammen mit den Oliven ebenfalls in Öl andünsten und leicht salzen. Bevor die Tomaten platzen zur Seite stellen.

art_tomatenspaghettiZwei kleine Schöpfer Nudelwasser zum Spinat in die Pfanne geben. Dann die Nudeln abgießen, zum Neuseländer Spinat geben und gut durchmischen. Die Tomaten mit den Oliven und dem gehackten Basilikum vorsichtig unterheben.

Mit schwarzem Pfeffer und gehobeltem Parmesan bestreuen und sofort auf angewärmten Tellern servieren.

 

Gelbe Tomatenpizza mit Mozzarella

Für den Pizzateig (Focaccia-Teig):
500 g helles Dinkelmehl mit 2 TL Salz und einer Packung Trockenhefe in einer Schüssel mischen. Vom Rand her 8 EL Olivenöl und 1 TL Honig oder Agavendicksaft zugeben. Nach und nach ca. 400 ml Wasser einrühren und alle Zutaten zu einem lockeren Teig verkneten. Ggf. noch Wasser oder Mehl zufügen. Den Teig gut durchkneten und an einem warmen Ort 1 bis 2 Stunden stehen lassen, bis er sich etwa verdoppelt hat. Den Teig in drei Stücke teilen, dünn ausrollen und jeweils auf ein geöltes Pizzablech legen.

Für den Belag:
500 g gelbe Tomaten mit wenig Saft/Kernen und 3 Kugeln Mozzarella in Scheiben schneiden. Den Pizzateig mit Olivenöl beträufeln und mit Tomaten und Mozzarella belegen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Bei 220 Grad im vorgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze) nacheinander knusprig backen. Aus dem Ofen nehmen und vor dem Servieren großzügig mit frisch gehacktem Basilikum bestreuen.

 


Tomaten lieben einen sonnigen, warmen und gleichzeitig luftigen Standort. Ursprünglich kommt die Tomate aus trockenen Küstenregionen Mittel- und Südamerikas, daher kann sie mit Hitze und Trockenheit wesentlich besser umgehen, als mit Nässe. In unseren Breiten ist es daher nicht immer einfach Tomaten im Freiland zu kultivieren.

Die Braunfäule an Tomaten
Die Kraut- und Braunfäule ist die häufigste Krankheit an Tomaten. Gerade in regenreichen Sommern kann die Braunfäule in kurzer Zeit ganze Tomatenbestände vernichten. Der Braunfäulepilz ist ein Algenpilz, der für seine Entwicklung Feuchtigkeit und Temperaturen um die 20 Grad benötigt. Im Freiland, wenn die Tomaten über längere Zeit der Feuchtigkeit ausgesetzt sind – dafür reicht manchmal auch schon reichliche Taubildung mit langsamem Abtrocknen der Pflanzen – findet der Pilz für seine Vermehrung ideale Bedingungen. Außer den Blättern werden auch die Früchte mit bräunlichen, später faulenden Stellen, befallen.

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Ampeltomate Pendulina

Welche Sorten anbauen?
Neben verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen wie luftiger und sonniger Stand, Mulchen und Vermeidung von Überdüngung und Übergießen der Pflanzen, spielt die Sortenauswahl eine entscheidende Rolle. Zum einen können frühe Sorten gewählt werden, die bereits vor dem Auftreten des Braunfäulepilzes erntereif sind. Andererseits gibt es eine Reihe robuster Sorten und Wildtomaten, die sich gegenüber der Braunfäule als sehr tolerant erwiesen haben.

Frühe Buschtomaten
Vertreter der frühen Buschtomaten sind unter anderem Ampeltomaten. Dazu gehören beispielsweise die Sub-Arctic-Typen wie Sub Arctic Plenty oder Sub Arctic Cherry, die für Gegenden mit kurzen Sommern gezüchtet wurden und relativ Kältetolerant sind. Sie haben eine kurze Vegetationsperiode, fruchten bald und das auch bei niedrigen Temperaturen. Es handelt sich dabei um kleinwüchsige buschige Pflanzen mit überhängendem Wuchs, die nicht ausgegeizt werden und Früchte in der Größe von Cocktail-Tomaten hervorbringen. Weitere Sorten frühreifender Ampeltomaten und gutem Geschmack sind Pendulina, eine gelbe runde Ampeltomate und die etwas kleinere, ovale Rosa Ampeltomate. Bei einer Voranzucht ab Ende Februar ist eine Ernte meist schon im Juni, weit vor dem Braunfäulebefall möglich.

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Buschtomate Podsneschnik

Einige Buschtomaten mit größeren Früchten fruchten ebenfalls sehr frühzeitig. Besonders aus Russland kommen verschiedene, empfehlenswerte Sorten. Hier lohnt es sich in Saatgutarchiven und bei privaten Anbietern zu stöbern.

Bei uns haben wir mit gutem Erfolg Podsneschnik (Schneeglöckchen) mit runden, roten, fleischigen und sehr schmackhaften Früchten kultiviert. Podsneschnik zeichnet sich dabei nicht mit einer generellen Frühzeitigkeit aus. Sie ist jedoch recht Kältetolerant und bei früher Anzucht fruchtet sie zeitig mit hohem Ertrag.

Eine weitere frühe Sorte ist die Stabtomate Quedlinburger Frühe Liebe, die meist ab Anfang Juli die ersten reifen Tomaten hervorbringt.

Durch den Anbau frühreifender Sorten entsteht auch ein insgesamt längerer Erntezeitraum zusammen mit den später reifenden Tomatensorten.

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Wildtomate Humboltii

Wildtomaten
Als sehr widerstandsfähig gegen die Braunfäule haben sich Wildtomaten erwiesen. Dazu gehören die kleinen Johannisbeertomaten, die als Naschtomaten sehr beliebt sind ebenso wie die Wildtomaten Rote Murmel und Golden Currant.

Eine sehr empfehlenswerte, etwas größer früchtige Wildtomate mit roten bis lachsfarbenen Früchten von bis zu 3 cm Durchmesser und bester Braunfäuletoleranz ist die Wildtomate Humboldtii. Die großen, buschigen Pflanzen bringen ab August eine reiche und gesunde Ernte bis zum Frost.

Alle Wildtomaten werden am besten ohne oder mit sehr wenig Ausgeizen am Spalier oder an Gerüsten gezogen. Als Stabtomaten und auch für das Gewächshaus sind sie auf Grund ihrer Wüchsigkeit und starken Verzweigung nicht geeignet (was aber auch nicht notwendig ist).

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De Berao rot

Robuste großfrüchtige Sorten
Am bekanntesten unter den großfrüchtigen und im Freiland widerstandsfähigen Sorten sind die De Berao Typen. Unter Selbstversorgern und selbst im Bio-Erwerbsanbau hat De Berao sich einen sicheren Platz erobert.

Durch Auslesen sind neben dem roten Typ De Berao rosa und De Berao braun sowie eine gerippte Form entstanden. Auch wenn nicht alle Typen dieselbe Robustheit geerbt haben, sind sie für den Freilandanbau in durchschnittlichen Sommern gut geeignet.

Fleischtomaten
Die meisten Fleischtomaten verfügen über eine eher niedrige Widerstandsfähigkeit gegen die Braunfäule und sind bei Feuchtigkeit und niedrigen Temperaturen anfällig für Platzer am Stielansatz. Ohne Überdachung oder einem gut durchlüfteten Gewächshaus wird der Anbau leicht zur Enttäuschung. Dies gilt für samenfeste Sorten in gleichem Maße wie für die meisten F1-Hybriden. Das Samenarchiv Gerhard Bohl hat einige Braunfäule resistente F1-Neuzüchtungen im Freilandanbau getestet. Jedoch setzte die Fruchtbildung und Reife meist so spät ein, dass man nur wenige Früchte ernten konnte [Quelle: „Die Braunfäule an Tomaten“, Abhandlung von Gerhard Bohl].

Eine sehr interessante samenfeste Sorte dagegen, die ebenfalls von Herrn Bohl im Test angebaut wurde, ist die Kartoffelblättrige Tiefgefurchte. Es handelt sich um eine Fleischtomate mit 400 – 800 g schweren Früchten, die in den meisten Sommern gut im Freiland gedeiht und einen guten Ertrag bringt.

Samen robuster, alter Tomatensorten kaufen
Einige der genannten Tomatensorten sind im Handel erhältlich. Der größere Teil ist über Saatgut-Archive und Erhalter zu beziehen. Die genannten Ampeltomaten, die Wildtomate Humboldtii, De Berao und einige andere robuste Tomatensorten sind über unseren Online-Shop erhältlich. 

Thematisch verwandter Beitrag mit weiteren Sortenempfehlungen vom August 2016:
Regensommer und die Braunfäule an Tomaten – Alte Tomatensorten können punkten >

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Das liebste Gemüse des Deutschen ist die Tomate. Fast 10 kg frische Tomaten werden jährlich pro Kopf verzehrt. Dabei beschränkt sich der Verbrauch nicht nur auf die Sommermonate, wenn es hier zu Lande frische Tomaten gibt. Dies bestätigt auch ein Blick in die Supermärkte: Mitten im Januar finden wir hier ein Sortiment an runden Tomaten, Rispentomaten, Fleischtomaten, Cocktail-Tomaten und neuerdings sogar sogenannte „Wilde Tomaten“. Die Herkunftsländer sind vorrangig Spanien und die Niederlande, sowie Italien und Marokko.

Tomaten wachsen und fruchten nur bei warmen Temperaturen, die in den Niederlanden und auch in Spanien im Winter nur über beheizte Gewächshäuser zu erreichen sind. Künstliche Lichtgaben sind notwendig, um die winterliche Dunkelheit und somit Geilwuchs und Verkümmerung von den Tomatenpflanzen fernzuhalten. Hinzu kommt der Transport, um die Tomaten aus diesen Ländern in unsere verschneiten Supermärkte zu bringen. Neben einem unvertretbar hohen Energieaufwand führt dies zu Tomaten, die geschmacklich und auch hinsichtlich ihres Nährstoffgehalts nicht mehr mit saisonal sonnengereiften Tomaten zu vergleichen sind.

Kauft man im Winter keine frischen Tomaten, muss man deshalb nicht auf Tomaten verzichten. Neben eingemachten Tomaten für Soßen und Suppen bieten getrocknete Tomaten eine köstliche Alternative.

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Bombolino d’inverno

Die getrocknete Tomate
Getrocknete Tomaten haben eine lange Tradition. In der Vergangenheit, als es noch nicht üblich war Gemüse das ganze Jahr über in Gewächshäusern zu produzieren, war die Trocknung für viele Obst- und Gemüsesorten eine einfache Form der Haltbarmachung.

Eine interessante Variante wurde beispielsweise in der Toskana praktiziert, wo vor dem Winter die kompletten Tomatenstauden zum Trocknen aufgehängt und die Früchte über den Winter verbraucht wurden. Verwendet wurden hierbei eher klein früchtige Tomaten wie z. B. Bombolino d’Inverno eine alte Sorte aus Italien, deren Name schon auf die winterliche Verwendung hinweist.

Getrocknete Tomaten haben einen intensiven Geschmack und lassen sich vielseitig verwenden. Ideal geeignet sind sie für:

  • Pasta-Gerichte
  • Gemüsesuppen
  • Tomaten-Pesto
  • Füllungen

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Ein gutes winterliches Pesto ist das Tomaten-Salbei-Pesto:
Eine Handvoll getrocknete Tomaten 10 Minuten in Wasser einweichen und danach leicht ausdrücken. Nacheinander die Tomaten, 10 bis 15 frische Salbeiblätter und etwa 100 g Sonnenblumenkerne im Cutter grob hacken. Mit Salz, geriebenem Parmesan und Olivenöl verrühren. In kleine, sterile Gläser füllen und mit Olivenöl abdecken. Im Kühlschrank hält das Pesto wochenlang und schmeckt zu Nudeln und als Brotaufstrich.    

Tomaten trocknen
Wer selbst Tomaten trocknen möchte, wählt dafür am besten Tomaten mit eher trockenem Fruchtfleisch und mit wenig Kernen oder schabt die Kerne vorher aus. Getrocknet werden kann in Trockengeräten, im Backofen bei niedrigen Temperaturen und Umluft oder am besten in einem Solardörrer.

Wer Tomaten zum Trocknen anbauen möchte, kann bei uns passendes Saatgut bestellen. Wir haben unter anderem die oben bereits genannte Bombolino d’Inverno im Sortiment, außerdem die Eiertomate De Berao,  sowie die äußerst ertragreiche Beuteltomate.

Hier gehts zum Online-Shop >

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