Sibirischer Kohl (Brassica napus var. pabularia) oder Russischer Roter bzw. Red Russian Kale ist ein einfach zu kultivierender und sehr wohlschmeckender Blattkohl. Die gute Frosthärte macht ihn zu einem unkomplizierten Wintergemüse. Die gefiederten Blätter und Stiele in grün bis violett sind außerdem eine Zierde in jedem Gemüsegarten. Bei rechtzeitiger Aussaat und guter Nährstoffversorgung lassen sich große, imposante und ertragreiche Pflanzen kultivieren. Ebenso kann der Sibirische Kohl als Schnittkohl oder Baby-Leaf für die Herbst- und Winterernte gezogen werden.

Sibirischer Kohl / Red Russian Kale

Sibirischer Kohl / Red Russian Kale

Das violett überhauchte, gefiederte Blatt des sibirischen Kohls

Das violett überhauchte, gefiederte Blatt des sibirischen Kohls

Anbau:
Aussaat für Einzelpflanzen ab Mitte April bis Anfang Juli, vorzugsweise in Quickpots oder kleinen Töpfchen. Die jungen Pflanzen nach 4 – 6 Wochen auf ein mit Kompost oder Mistkompost vorbereitetes Beet auspflanzen. Pflanzabstand etwa 50 x 50 cm. Spätere Saaten können für die Ernte als Schnittkohl in Reihen gesät werden. Ein Pflanzenabstand von ca. 5 cm in der Reihe und einem Reihenabstand von 10 cm ist zu empfehlen.

Wuchsform:
Wie Grünkohl bildet auch der Sibirische Kohl keinen festen Kopf und die länglichen, gefiederten Blätter sind locker an einem Hauptspross angeordnet.

Vermehrung:
Wie die meisten Kohlsorten blüht auch der Sibirische Kohl in zweiten Kulturjahr. Die wunderschönen gelben Blüten erscheinen im April/Mai und bis in den Sommer reifen die Samen aus. Die frühe Blüte ist eine gute Bienenweide. Für eine Vermehrung sollte ein Bestand von mindestens 20 Pflanzen zusammen abblühen. Zur Gattung Brassica napus gehören u. a. auch der Raps und die Kohlrübe. Kohlgewächse sind Fremdbefruchter und werden durch Insekten bestäubt. Daher kann es mit Vermehrungskulturen von Kohlrüben oder landwirtschaftlich angebautem Raps in der näheren Umgebung zu Verkreuzungen kommen. Mit einer Varietät des Raps, dem Bremer Scheerkohl würde sich der Sibirische Kohl ebenfalls verkreuzen.

Die Samen werden geerntet, wenn sich die Schoten gelb bis braun verfärben. Mit der Ernte sollte nicht zu lange gewartet werden, da die Schoten sonst aufspringen und sich das Saatgut aussamt. Trocken, dunkel und kühl gelagert sind die Samen mindestens 5 Jahre keimfähig..

Ernte und Verwendung:
Die Ernte der Blätter erfolgt laufend ab den Sommermonaten. Dabei werden von Solitär-Pflanzen immer die unteren Blätter geerntet sodass der Kohl weiterwachsen und neue Blätter bilden kann. Bei Schnittkulturen ist darauf zu achten, das Herz der Pflanzen nicht zu verletzen, damit mehrere Schnitte möglich sind.

Sibirischer Kohl ist winterhart und kann über die komplette kalte Jahreszeit geerntet werden. Lediglich vor starken Kahlfrösten sollten die Pflanzen vorübergehend mit Gartenvlies geschützt werden. Die Ernte erfolgt am besten an frostfreien Tagen.

Die Verwendung des Sibirischen Kohls ist ähnlich wie von Grünkohl (Link zu Rezepten), wobei der Sibirische Kohl keinen Frost vor der Ernte benötigt. Das Aroma ist milder und feiner als von Grünkohl und erinnert an Kohlrabi. Neben der traditionellen Grünkohlzubereitung eignet sich Sibirischer Kohl auch gut für Asia-Gerichte und kann in grünen Smoothies verwendet werden. Der Russische Rote, Red Russian Kale, ist ein sehr gesundes Gemüse und reich an Vitaminen und Mineralstoffen.

Geschichte:
In der Literatur ist wenig über den Sibirischen Kohl zu finden. Seinem Namen nach stammt er ursprünglich aus Sibirien und wird in Russland in der traditionellen Küche verwendet. Vermutlich handelt es sich um einen Wildkohl, der in Kultur genommen wurde. Von Russland aus soll der Sibirische Kohl vor mehr als einhundert Jahren mit russischen Einwanderern nach Kanada gekommen sein. Heute ist er in Teilen Europas und Eurasiens im Anbau und ist besonders in Regionen mit langen Wintern als Gemüsepflanze beliebt. Manchmal wird der „Russische Rote“ auch als Russischer Grünkohl bezeichnet. Dabei ist es jedoch möglich, dass es sich um eine Namensüberschneidung mit einem rotlaubigen Grünkohl handelt.

Im Saatguthandel war Sibirischer Kohl lange Zeit eine Rarität. Samen waren vorrangig über private Liebhaber oder Saatgutarchive erhältlich. Heute ist Saatgut des Sibirischer Kohls über verschiedenste Saatgutfirmen, vor allem aus der Bio-Züchtung, zu beziehen. Wir haben den Sibirischen Kohl seit mehr als 10 Jahren in Kultur und er hat seinen festen Platz bei uns im Gemüsegarten und in der Vermehrung.

Samen von Sibirischer Kohl / Russischer Roter / Red Russian Kale sind bei uns im Garten des Lebens Online-Shop für samenfestes Saatgut erhältlich >

Dieser Blogbeitrag erschien bereits 2017 und wurde 2025 von uns aktualisiert. (Anmerkung der Redaktion)

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Kohlrabi ist ein feines Gemüse mit einer Ernte aus dem Garten ab Mai und Juni. Frühe Sätze lassen sich ins Gewächshaus pflanzen. Ab April gedeiht das kältetolerante Gemüse auch im Freiland. Bei anhaltend frostigen Temperaturen ist jedoch ein Kälteschutz, beispielsweise in Form von Gartenvlies zu empfehlen. Während des Wachstums benötigen die Kohlrabiknollen ausreichend Wasser. In Trockenperioden, die leider immer häufiger bereits im Frühling auftreten, muss regelmäßig gegossen werden. Wenn die Pflanzen länger recht trocken stehen und dann stark gegossen werden, neigen die Knollen zum Aufplatzen.

Junge Kohlrabi haben einen sehr feinen Geschmack.  Die obere Hälfe der Knolle mit dem Blattansatz ist besonders zart. Ältere Exemplare entwickeln eine hochrunde Form und können am Wurzelansatz hart und holzig werden. Holzige Teile abschneiden und nicht mehr verwenden.

Neben den Knollen lassen sich auch die Blätter von Kohlrabi vor allem in Suppen vielseitig verwenden. Sie verfügen über einen milden Kohlgeschmack. Folgend dazu zwei Rezepte.
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Kohlrabiblätter

Kohlrabiblätter lassen sich in Suppen schmackhaft verarbeiten

Kohlrabicremesuppe mit Camenbert

Kohlrabisuppen bekommen durch die Verwendung der jungen Blätter eine appetitlich hellgrüne Farbe. Kartoffeln helfen die Suppe zu binden und unterstützen eine cremige Konsistenz.

2 bis 3 Zehen Knoblauch
2 Knollen Kohlrabi
mehrere schöne junge Kohlrabiblätter
2 EL Butter
1 große Kartoffel, mehlig kochend
1 bis 2 Tassen warme Gemüsebrühe
100 g weicher Camenbert ohne Rinde
1/2 Becher süße Sahne
Salz, schwarzer Pfeffer
1 Bund Schnittlauch

Knoblauch schälen und grob würfeln, Kohlrabi schälen, holzige Teile entfernen und in Scheiben oder Würfel schneiden. Ebenso die Kartoffel schälen und würfeln. Butter in einem großen Topf schmelzen, Knoblauch, Kohlrabi und Kartoffel darin andünsten. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und etwas salzen. Die Kohlrabiblätter ohne Stiele in Streifen schneiden und unterrühren. Etwa 15 Minuten kochen lassen, bis Kohlrabi und Kartoffeln weich sind. Mit einem Pürierstab fein pürieren. Eventuell noch etwas Brühe nachgießen.

Die Suppe ausschalten und den entrindeten und in Stückchen geschnitten Camenbert einrühren, bis er geschmolzen ist. Die Sahne unterrühren und die Suppe nochmal erwärmen, jedoch nicht mehr kochen lassen. Mit Salz abschmecken und zum Schluss mit dem Pürierstab aufschäumen. Beim Servieren portionsweise schwarzen Pfeffer über die Suppe mahlen und mit reichlich in Röllchen geschnittenem Schnittlauch garnieren.

Caldo Verde

Die Caldo Verde ist ein portugiesisches Nationalgericht und wird im Original mit Blättern des Baumkohls „Galizische Palme (Couve Galega)“ zubereitet. Die Rezepte für die Caldo verde variieren regional. Die „Galizische Palme“ ist ein hochwachsender Kohl mit großen, leicht gewellten, weichen Blättern mit mildem Geschmack. Da im Lebensmittelhandel bei uns die „Galizische Palme“ praktisch nicht erhältlich ist, können als Ersatz Kohlrabiblätter verwendet werden.

Galizische Palme

Galizische Palme

Auch in unseren Gärten ist die „Galizische Palme“ eine Rarität und Samen werden nicht häufig angeboten. Wir haben sie bei uns angebaut, verkostet und letztes Jahr in die Vermehrung genommen. Wir freuen uns nun Samen der „Galizischen Palme“ bei uns im Shop anbieten zu können.

1 kleine Zwiebel
3 Knoblauchzehen
400 g Kartoffeln, mehlig kochend
1 Lorbeerblatt
ca. 250 g Blätter der Galizischen Palme oder schöne Kohlrabiblätter
Salz, Muskatnuss
hochwertiges Olivenöl
200 g Chouriço, portugiesische Paprikawurst in 1/2 cm dicke Scheiben geschnitten (ersatzweise eine scharfe Paprikasalami)

Zwiebel und Knoblauch schälen, würfeln und in 1 EL Olivenöl andünsten. Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und dazu geben. Salzen und mit reichlich frisch geriebener Muskatnuss würzen. Mit ca. 1 L Wasser aufgießen, Lorbeerblatt dazu geben und bei niedriger Temperatur ca. 15 Minuten kochen lassen bis die Kartoffeln weich sind. Das Lorbeerblatt entfernen und die Suppe fein pürieren.

Die Kohlblätter waschen, starke Mittelrippen entfernen und in sehr feine Streifen schneiden. Den geschnittenen Kohl in die Suppe einrühren und nochmal ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis der Kohl gegart ist. Eventuell noch Wasser angießen.

In der Zwischenzeit die Chouriço-Scheiben in einer Pfanne von beiden Seiten kurz anbraten. Die Suppe mit Salz und Muskatnuss abschmecken. In vorgewärmte Suppenteller füllen und je Portion 1 EL Olivenöl einrühren und mit einigen Scheiben der Chouriço garnieren.
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Schwarzes Winterrübchen

Schwarzes Winterrübchen

Delikates und gesundes Wintergemüse
Herbst- und Winterrübchen sind ein delikates Wintergemüse und bereichern unseren Speisezettel in der kalten Jahreszeit als gesunde Rohkost und Gemüse. Obwohl für unsere Vorfahren ein wichtiges Grundnahrungsmittel sind Speiserübchen heute weitest gehend in Vergessenheit geraten.

Die Geschichte des Rübchens
Der Rübsen oder die Rübsaat (Brassica rapa) ist eine Art aus der Familie der Kreuzblütengewächse, wird seit der Jungsteinzeit kultiviert und ist eine der ältesten Kulturpflanzen in Europa. Es gibt zahlreiche Sorten bzw. Unterarten, die als Öl-, Gemüse- oder Futterpflanzen angebaut werden. Dazu zählt auch das Herbstrübchen, das traditionell im August als Nachsaat auf Stoppelfeldern angebaut wurde. Diesem Umstand verdankt es auch den Namen Stoppelrübe. Unsere Vorfahren haben das Rübchen gleichermaßen als Nahrungsquelle für Menschen und als Tierfutter genutzt. Rübchen sind außerdem gut lagerfähig, sodass eine Versorgung über den Winter sichergestellt war.

Das Speiserübchen wurde in der Regel als Gemüse mit Schmalz und Zucker zubereitet und zu Getreide gereicht. Oder in Brühe zusammen mit Brot und, soweit vorhanden, einem Stück Fleisch. Die im Winterlager austreibenden Blätter wurden als Salat verwendet. In einigen Regionen wurde unter Milchsäuregärung Rübenkraut aus gehobelten Rübchen hergestellt, ähnlich dem Sauerkraut. Erst als die Kartoffel an Bedeutung gewann, wurde das Rübchen nach und nach verdrängt.

Alte Rübchensorten
Neben den heute im Handel erhältlichen Mairübchen und Navets, waren abhängig von der Region unterschiedliche Rübensorten verbreitet. Samenfestes Saatgut ist bei einigen dieser Sorten nur über private Erhalter und Erhalter-Organisationen erhältlich.

Herbstrübchen Milano: weiße plattrunde Rübe mit rosa bis violett überhauchten Schultern. Vorrangig für den Herbstanbau und gut lagerfähig. Es gibt eine Reihe ähnlicher Sorten, wie beispielsweise die Stoppelrübe Zürcher, eine Schweizer Erhaltersorte aus dem Archiv von ProSpecieRara, die wiederum vermutlich eine Selektion aus „Blanc Globe à collet violet“ darstellt.

Teltower Rübchen: eine besondere Rarität der Speiserübe. Sie ist benannt nach der brandenburgischen Stadt Teltow, in deren Umland sie traditionell angebaut worden ist.

Schwarzes Winterrübchen: Seltenes Herbst- und Winterrübchen, vermutlich eine alte Sorte von französischer Herkunft. Lang und schwarzschalig, frosthart und kann den ganzen Winter über bis ins Frühjahr geerntet werden. Gute winterliche Rohkost.

Bayerische Rübe: Ebenfalls eine alte Sorte, die beinahe ausgestorben ist und nur noch vereinzelt im Dachauer Land und bei wenigen Erhaltern angebaut und vermehrt wird. Bis ins 20. Jahrhundert hinein scheint die Bayerische Rübe über ganz Bayern verbreitet gewesen zu sein. Sie ist eine gut haltbare Speiserübe mit weißem Fleisch, nicht zerkochend und sehr würzig. Es gibt angeblich kein bayerisches Kochbuch vor 1900, das kein Gericht mit der Bayerischen Rübe enthält. 1808 äußerte sich der Landsberger Landgerichtsphysikus Winterholler in seinem Bericht: „Von Gemüsearten wird nichts gebaut außer Kopfkraut, weiße- und bayerische Rüben.“ [Quelle: Samensurium 12/2001, veröffentich bei VEN].

Tiroler Sunnaruabn: Große, gelbe Rübe mit konischer Form. Alte und seltene Rübchensorte aus den Alpen mit guter Winterhärte. Besondere Gemüserarität. Auf Grund der Wüchsigkeit und des hohen Ertrags ist zu vermuten, dass sie auch als Viehfutter verwendet wurde.

Wildschönauer Krautingerrübe: Eine weitere traditionelle Rübe aus Österreich, ist die heute noch in Tirol in der Region der Wildschönau kultiviert wird. Auch sie wurde roh, als Gemüse und als Kraut zubereitet verzehrt. In den Alpenregionen wo Obst und Gemüse in der kalten Jahreszeit Mangelware darstellte, hatte die Speiserübe eine große Bedeutung. Eine Besonderheit stellte außerdem das Schnapsbrennen, das „Krautingerbrennen“ dar, das auch heute noch praktiziert wird.

Samen von verschiedenen Speiserübchen gibt es in unserem Online-Shop >

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Kürbisrarität Galeux D’Eysines

Neu entdeckte alte Sorten
Wie jedes Jahr gibt es die eine oder andere neue Gemüserarität, die wir Ihnen vorstellen möchten.  Diesmal u. a. ein seltenes und fast vergessenes Kürbis-Kuriosum, den Maxima-Kürbis Galeux D’Eysines, der nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich eine Besonderheit darstellt. Mit zunehmender Reife bildet der Kürbis korkige Warzen aus.

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Pfirsichtomate Alberta Girl

Und die Pfirsichtomate Alberta Girl, die mit ihrem feinen Flaum auf Früchten und Blättern als Seltenheit im Tomaten-Sortiment gilt und sich mit ihrem feinen Tomatenaroma auch hinsichtlich des Geschmacks nicht verstecken muss.

Die beiden genannten Sorten und viele andere, die zum Teil bereits zu Kundenlieblingen geworden sind, bieten wir über den Garten des Lebens Online-Shop an. Bei all unseren Samenangeboten handelt es sich um samenfestes Saatgut.

Hierzu ein allgemeiner Hinweis: Nicht jedes Jahr können alle unsere Gemüsesorten angebaut und vermehrt werden. So legen immer wieder einige Sorten eine Anbaupause und damit verbunden auch eine Pause in der Verfügbarkeit von 1 bis 3 Jahren ein. Oft ist jedoch von solchen Sorten noch Restsaatgut übrig, das wir in kleinen Mengen abgeben können. Wenn Sie also Samen einer Sorte besonders vermissen, bitte nachfragen unter saatgut@garten-des-lebens.de und wir sehen was wir tun können.

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Mangold (Beta vulgaris L. subsp. vulgaris) gehört zu den Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae) und ist ein vielseitiges Blattgemüse, das sich weit in den Herbst hinein ernten lässt. Mit einer kälteunempfindlichen Sorte ist sogar im Winter, vor allem im geschützten Anbau, eine Ernte der frischen Blätter möglich. Mangold „Gelber Schnitt“ gehört zu den winterharten Vertretern des Mangolds und nach der Herbst- und Winterernte gibt es im Frühling einen starken Austrieb, der nochmals beerntet werden kann, bevor die Pflanzen in Blüte gehen.

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Mangold „Gelber Schnitt“

Anbau:
Allgemein sollten alle Mangold-Sorten nicht zu früh gesät werden, da niedrige Temperaturen im Frühling und Frühsommer einen Kältereiz auslösen können, der zu einer vorzeitigen Blütenbildung im ersten Kulturjahr führt. So kann Ende April bis Anfang Juni für die Sommerernte in Töpfchen vorgezogen oder im Freiland gesät werden.

An Ort und Stelle werden die Pflanzen in kleinen Gruppen oder auch einzeln bei einem Pflanzabstand von etwa 20 x 20 cm kultiviert. In humusreichem bis lehmigen Boden mit guter Wasserversorgung entwickeln sich große Pflanzen mit viel Blattmasse.

Eine zweite Saat bietet sich Mitte bis Ende August an, am besten im geschützten Anbau wie Frühbeet oder Kaltgewächshaus für die Ernte als Baby-Leaf. Über den Herbst und Winter sind witterungsabhängig mehrere Schnitte der etwa 10 cm langen jungen Blätter möglich, solange die Herzknospe der Pflanzen unverletzt bleibt.

Wuchsform:
Wie der Name schon vermuten lässt, ist „Gelber Schnitt“ ein Blatt- und Schnittmangold (gegenüber dem Stielmangold) mit guter Blattbildung und schmalen Stielen. Die robuste und schnellwüchsige Sorte zeichnet sich durch ein weiches, gelb-grünes Blatt aus.

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Saatgut Mangold „Gelber Schnitt“

Vermehrung:
Mangold ist in der Vermehrung zweijährig. Dabei ist „Gelber Schnitt“ frosthart und kann im Freiland überwintert werden. Im späten Frühling treiben dann weit verzweigt die unscheinbaren Blüten, die einen feinen vanilleähnlichen Duft verströmen.

Über den Sommer werden die Samen ausgebildet. Die Pflanzen entwickeln dabei eine stattliche Größe und sollten zusammengebunden und gestützt werden. Bei Samenreife werden die Samenstände durchgängig braun, können aus dem Beet genommen und nachgetrocknet werden. Die Samen, die in mehreren Hülsen als Knäulchen angeordnet sind, sitzen direkt an den Stielen und werden für Samenernte und Reinigung abgestreift und im Anschluss zur Entfernung anderer Pflanzenteile ausgeblasen.

Mangold ist ein Fremdbefruchter und Windbestäuber. Daher für sortenreines Saatgut nur eine Sorte blühen lassen. Eine Verkreuzungsgefahr besteht außerdem durch alle Sorten der Roten Bete (Beta-Rübe), die mit dem Mangold eng verwandt ist. Im ersten Jahr auftretende Blütenschosser sind für die Vermehrung nicht geeignet!

Ernte und Verwendung:
Die Ernte der Blätter erfolgt laufend ab den Sommermonaten. Im Winter am besten bei sonnigem Wetter nachmittags ernten. Verwendet werden können die Blätter ähnlich wie Spinat für Gemüse und Füllungen. Große Blätter eignen sich gut für gefüllte Mangold-Rouladen. Baby-Leaf Mangold kann als „Butterspinat“ zubereitet werden und stellt außerdem eine winterliche Salatbeigabe dar. Eine feine Kombination für Gemüse ist Mangold mit Sauerampfer.

Geschichte:
Mangold und die Beta-Rübe finden in Schriften aus Babylonien und dem alten Griechenland erste Erwähnung. Bereits im 2. Jahrhundert kennt der griechische Arzt Eudemos von Pergamin vier Mangold-Formen und auch im Mittelalter ist Mangold in Kräuterbüchern beschrieben. Die Bekanntheit des Mangolds ist dabei regional sehr unterschiedlich. Mangold „Gelber Schnitt“ ist eine alte Sorte aus der Schweiz, wo Mangold und vor allem Schnittmangold eine große Tradition besitzt. Im Handel ist Mangold mit gelb-grünem Blatt heute so gut wie nicht mehr zu finden und ist nur noch über Saatgutarchive erhältlich.

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