Heute möchte ich zwei wunderschöne Bücher zur Verwendung von Wildpflanzen vorstellen, die ich am vergangenen Wochenende kennen lernen durfte und mich begeistert haben:

„Alles aus Wildpflanzen“ von Coco Burckhardt befasst sich auf 288 Seiten mit den vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten für Küche, Heilanwendungen, Handwerk und vielem mehr. Ein umfassendes Buch zum Kennenlernen, Schmöckern und Vertiefen von Wildpflanzenwissen.

In „Meine wilde Pflanzenküche“ werden von der Profi-Köchin Meret Bissegger 130 Wildkräuterrezepte vorgestellt. Dabei findet man eine Reihe von Wildpflanzen, die in anderen Wildkräuterbüchern kaum oder gar nicht beschrieben werden. Ein tolles Buch für jeden, der seine Küche mit vielen gesunden Wildkräutern (weiter) bereichern möchte.

——————————————————————————————————————

buchtipp_alles-wildpflanzenAlles aus Wildpflanzen
Aus unseren Wildpflanzen lässt sich alles machen, was Sie brauchen: von der Vorspeise bis zum Dessert, vom Kinder-Hustensaft bis zum Schlafmittel für die Wechseljahre, vom Kerzendocht bis zur Tinte und auch ein pflanzlicher Wetteranzeiger kann in gewissen Situationen hilfreich sein.

Seit über 20 Jahren sammelt und erprobt die Autorin Coco Burckhardt alte und neue Verwendungsweisen und stellt sie in diesem Werk vor.  Zu über 100 Kräutern, Sträuchern und Bäumen gibt sie zudem wertvolle Informationen wie Erntezeitpunkt oder Standort. Dabei kommt spannendes Wissen über Pflanzennamen, alte Bräuche oder Sagen nicht zu kurz.

Bestellung und weitere Informationen (Amazon):
Coco Burckhardt – Alles aus Wildpflanzen:
Kochen & konservieren, heilen & vorbeugen, waschen & färben, räuchern & zaubern >

——————————————————————————————————————

buchtipp_wilde-PflanzenkuchMeine wilde Pflanzenküche
Auf einer Alp im Tessin erwachte Meret Bisseggers Leidenschaft für alle essbaren Wildpflanzen. Seit 30 Jahren, verwöhnt sie ihre Restaurantgäste mit Wildpflanzen Gourmet-Menüs und leitet Sammel- und Kochkurse. In ihrem Buch werden mehr als 60 Pflanzen vorgestellt. Gezeigt werden Standorte, Erkennungsmerkmale, Verwechslungsgefahren, die richtige Art zu pflücken und die Verwendung in der Küche.

Daraus ist ein Bestimmungs- und Kochbuch mit 130 einfach nachzukochenden Rezepten entstanden: Dips zum Apéritif, Vorspeisen, Salate, Suppen, Risotti, Pasta, Ofengerichte, köstliche Beilagen und wunderbare Desserts.

Bestellung und weitere Informationen (Amazon):
Meret Bissegger – Meine wilde Pflanzenküche:
Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanze >

 


art_kornelkirsche_zweigIm Spätsommer reifen die Kornelkirschen und hängen leuchtend rot zwischen den Blättern des Hartriegelgewächses.

Wenn die Früchte dunkelrot und vollreif sind, haben sie einen herbsüßen und leicht säuerlichen Geschmack. Noch nicht ganz ausgereift sind sie recht sauer und hinterlassen einen etwas pelzigen Geschmack.art_kornelkirschen

Um die ausgereiften Früchte zu ernten, kann man die Zweige schütteln und auf ein ausgelegtes Vlies herab regnen lassen. Es fallen nur die vollreifen Früchte ab. Dies kann man in mehreren Ernte- gängen wiederholen. Aus den ovalen Kirschen lassen sich  aromatische Marmeladen, Saft und Likör herstellen. Der hohe Vitamin-C-Gehalt macht die Kornelkirsche dabei besonders wertvoll.

 

„Die Olive der nördlichen Länder“
Die Kornelkirsche ist ursprünglich in Asien und Südeuropa beheimatet. Heute findet man sie in ganz Europa, was auch ihrer extremen Frosthärte und kälteunempfindlichen Blüten zu verdanken ist. Sie blüht oft schon im Februar und stellt eine wichtige erste Bienenweide dar.

Besonders in Notzeiten wurde die Kornelkirsche als Nahrungspflanze verwendet und in nördlichen Regionen, sollen die unreifen Früchten die Olive ersetzt haben. In seinem Buch „Nahrhafte Landschaft“ beschreibt Michael Machatscheck die Herstellungsweisen dieser Oliven und wie man sie haltbar machen kann.

„Die Dirndl für Kenner und Genießer“
In Österreich hat die Kornelkirsche – Dirndl genannt – eine lange Tradition und es gibt viele Rezepte für die Nahrungsmittelherstellung und als Heilmittel. Eduard Gugenberger und Fritz Kalteis haben der Dirndl ein umfangreiches Buch gewidmet: Kraftcocktail Kornelkirsche: Die Dirndl für Kenner und Genießer.

——————————————————————————————————————

Buchtipp "Nahrhafte Landschaft"Michael Machatschek, seit seiner Jugend leidenschaftlicher Sammler von Heilkräutern, Beeren und Pilzen auf den Almen in verschiedenen Gegenden, hat für dieses Buch unbekanntes, aber auch wiederentdecktes Wissen über die Verwendung von Pflanzen als Wildgemüse und Wildobst, für Heilzwecke und den praktischen Gebrauch zusammengetragen.

Michael, Machatscheck
„Nahrhafte Landschaft“, Gebunde Ausgabe (Amazon)

 

 

 

——————————————————————————————————————

buchtipp_kornelkirscheDieses Buch bietet eine Fülle an grundlegenden Informationen, praktischen Tipps und Anregungen. Es ist ein idealer Einstieg für all jene, die die Dirndl alias Kornelkirsche von der Wurzel bis zur Frucht nutzen möchten. Oder die diese Pflanze – wie einst schon Goethe – schlicht und einfach lieben.

Eduard Gugenberger und Fritz Kalteis
Kraftcocktail Kornelkirsche: Die Dirndl für Kenner und Genießer (Amazon Marktplatz)

 

 


buchtipp_essbareLandschafteAus Freude am Frischen
Rund 40 Wildkräuter werden in raffinierten Rezepten für außergewöhnliche Salate, Gerichte mit Fisch oder Fleisch, Risotto, Pasta, Desserts und viele weitere Köstlichkeiten vorgestellt. Dazu gibt es Grundrezepte für Pesto, Kräutersirup und -öle sowie Wildkräuterporträts von Ackerveilchen bis Ysop mit vielen Tipps für die Ernte, Lagerung und Verwendung in der Küche.

Koch trifft Gärtner
Ralf Hiener ist Koch und Olaf Schnelle Gärtner. Die beiden haben in diesem Buch ihr profundes Wissen und ihre jahrelange Erfahrung aus dem jeweiligen Fachgebiet vereint. Die traumhaften Fotos der Fotografin Anne Freidank machen sofort Appetit.

Fazit: Ein wirklich schönes Buch für die Wildkräuterküche mit besonderen Rezepten.

Verlag: Hädecke
Seitenzahl: 176
ISBN-13: 9783775005401
ISBN-10: 3775005404

.


art_saatgut-gurke

Saatgutgewinnung bei Gurken

Im eigenen Garten Saatgut selbst gewinnen – am besten aus seinen Lieblingssorten – ist ein besonderes gärtnerisches Anliegen. Wer Gemüse für eigenes Saatgut anbauen möchte, muss jedoch ein paar Grundlagen beachten, die für eine erfolgreiche Samenernte zu berücksichtigen sind.

Dies betrifft z. B. die Bestäubungsbiologie zusammen mit der Zugehörigkeit zu Pflanzenfamilien, um Verkreuzungen zu vermeiden. Ebenso die notwendige Anzahl von Pflanzen für die Vermehrung, die Kulturdauer für das Bilden und Ausreifen der Samen sowie eine Selektion der besten Pflanzen. Saatgutreinigung, Trocknung und Lagerung müssen ebenfalls beachtet werden, um in den darauffolgenden Anbaujahren über keimfähiges Saatgut zu verfügen.

Grundsätzlich eignen sich nur samenfeste Gemüsesorten für die Saatgutvermehrung.

Vorteile der Saatgutvermehrung für den Eigenbedarf

  • Saatgut muss nicht regelmäßig neu gekauft werden
  • Bei den meisten Kulturen erntet man so viel Saatgut, dass man teilen und tauschen kann
  • Vermehrt man eine Sorte über einen längeren Zeitraum erhält man eine an den Standort angepasste Sorte
  • Die Vermehrung alter Sorten unterstützt die Erhaltung unserer Nutzpflanzenvielfalt


Kursangebote und Bücher

Um Enttäuschungen bei der Vermehrung zu vermeiden, macht es Sinn einen Kurs zu besuchen und/oder sich mit einschlägiger Literatur zu befassen.

In Süddeutschland veranstalten wir bei uns (Garten des Lebens) jedes Jahr einen Saatgutkurs „Samengärtnerei für den Hausgarten“.

Saatgutlehrgang – Samengärtnerei für den Hausgarten (Tagesseminare)
Details und Anmeldung >

Weitere Kursangebote gibt es über Arche Noah in Niederöstereich sowie über den VEN in Norddeutschland.

Im Buch von Annette Holländer „Mein Biogemüse-Garten – Das Standardwerk zu Anbau und Vermehrung samenfester Gemüsesorten“ werden innerhalb von ausführlichen Gemüseportraits auch die Vermehrungskriterien anschaulich dargelegt.

Zum Buch „Mein Biogemüse-Garten – Das Standardwerk zu Anbau und Vermehrung samenfester Gemüsesorten“ >

.
Einfache Sorten für den Einstieg in die Saatgutgewinnung

Wer beginnen möchte Saatgut zu vermehren, kann mit einfachen Sorten einsteigen und erste Erfahrungen sammeln. Dazu gehören einige Selbstbefruchter, bei denen keine (bzw. nur eine sehr geringe) Verkreuzungsgefahr besteht wie beispielsweise Gartenbohnen und Tomaten. Gartenbohnen werden dabei wie für die Ernte von Trockenbohnen kultiviert. Etwa 10 – 15 Pflanzen einer Sorte sind für die Vermehrung ausreichend. Bei Tomaten reichen auch weniger Pflanzen und man kann von den reifen Speisetomaten vor dem Verzehr die Samen entnehmen. Die Samen ein bis zwei Tage zimmerwarm stehen lassen um die keimhemmende Schicht abzubauen, dann in einem Teesieb abspülen und abwaschen, danach zügig trocknen.

art_saatgut-radies

Radieschen mit Blüte und Samenansatz

Bei Gemüse, das von Wind oder Insekten bestäubt wird, muss darauf geachtet werden, dass man nur eine Sorte blühen lässt, um Verkreuzungen zu vermeiden.

Viele Fremdbefruchter benötigen außerdem eine größere Anzahl von Pflanzen für die Vermehrung, sodass der Platzbedarf beachtet werden muss. Für den Einstieg eignen sich z. B. Gartenrauke oder Radieschen. Beide können ab dem Frühling einjährig kultiviert werden und auch für die benötigten 30 – 50 Samenträger findet sich im Hausgarten Platz. Dabei die schönsten und am spätesten schossenden Exemplare für die Vermehrung auswählen und blühen lassen. Werden die Samenrispen bräunlich und trocken am besten die ganze Pflanze aus dem Boden nehmen und z. B. in einem Gartenvlies oder altem Kissenbezug an einem trockenen Ort nachtrocknen lassen. Die Samen fallen dann oft schon von selbst aus. Ansonsten vorsichtig ausdreschen und die Samen vorsichtig ausblasen, um Pflanzenreste zu entfernen.

——————————————————————————————————————-

Bei unseren Gemüseportraits mit Kulturanleitungen beschreiben wir auch die wichtigsten Kriterien, die für die Saatgutvermehrung zu beachten ist sind. Saisonal veröffentlichen wir verschiedene Gemüsesorten mit Kulturanleitung in der Blogkategorie Gemüseportraits.

.


buchtipp_reichtum-erntenVielfalt ist Reichtum
Vielfalt kann nur durch viele Menschen in vielen Gegenden entstehen. Früher hatte jede Region ihre eigenen Sorten. Heute gibt es in den Supermärkten fast nur noch Einheitsgemüse. Viele lokale Sorten sind spurlos von unseren Feldern und Beeten verschwunden. Wer kennt noch Ostfriesische Palme, Berner Rose oder Kasseler Strünkchen?

Aber es gibt sie noch und hinter jeder dieser seltenen Gemüsesorten stecken sehr persönliche Geschichten und Menschen, die aus Leidenschaft fast vergessenen Sorten vermehren.

Reichtum ernten
von Ute Klaphake, Karin Lüdemann, Dierk Jensen.
Gebundene Ausgabe, Bestellung und weitere Informationen über

Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt >

.