Eine Zeitlang haben wir experimentiert mit „Cime di Rapa“ bzw. „Cima di Rapa“, dem italienischen Stängelkohl und seiner Kultivierung, bis wir eine zufriedenstellende Ernte erhalten haben.

art_cime-di-rapa

Cime di Rapa

So gehen die Pflanzen bei Frühlingsaussaat, besonders bei milden Temperaturen so schnell in Blüte, dass es kaum etwas zu ernten gibt. Dasselbe gilt, wenn im Sommer zu früh gesät wird: auch hier schosst „Cime die Rapa“ und geht zu rasch in Blüte.

Bei einer Aussaat Mitte bis Ende August und Überwinterung im Kaltgewächshaus oder Frühbeet, entwickeln sich die Pflanzen dagegen noch kräftig ohne gleich Knospen anzusetzen und je nach Witterung können im späten Herbst, Winter oder im neuen Jahr ab März die noch geschlossenen Blütenröschen samt Blättern und Stängeln geerntet werden. „Cime die Rapa“ ist somit ein ideales Gemüse für die Ernte in der kalten Jahreszeit und dem Frühling.

Der Stängelkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler / Kohlgewächse und ist eng verwandt mit den Mai- und Herbstrübchen (Brassica rapa). Gegenüber letzterem werden jedoch nicht die Wurzeln geerntet, sondern wie bei Brokkoli die noch geschlossenen Blütenansätze, Blätter und Stängel. Stängelkohl stammt wie die Speiserübe vom Wild-Rübsen (Brassica rapa subsp. campestris) ab. Beide Formen wurden und werden traditionell in Italien in der Gegend von Apulien und Kampanien angebaut. „Cime die Rapa“ erhält man auch unter dem Übergriff Broccoletto (den Brokkoli ähnlichen).

Die italienische Zubereitung
In Italien wird „Cime di Rapa“ traditionell zusammen mit Pasta oder in Knoblauch-Vinaigrette serviert. Knoblauch und Chili harmonisieren dabei gut mit dem aromatisch-herben Aroma des Stängelkohls.

Rigatoni mit Cime di Rapa und Pancetta

400 g Cime di Rapa
2 Knoblauchzehen
1 mittelscharfe Chili
100 g Pancetta (ersatzweise luftgetrockneten Schinken oder roh geräucherten, durchwachsenen Speck)
300 g Rigatoni (oder andere Nudeln)
Olivenöl, Salz, schwarzer Pfeffer
Parmesan, frisch gehobelt

Knoblauch und Chili in feine Scheiben schneiden und in einer hohen Pfanne in reichlich Olivenöl andünsten. Den Speck in Streifen schneiden und dazu geben. Parallel die Nudeln in sprudelnd kochendem Salzwasser bissfest garen. Cime di Rapa in grobe Stücke schneiden und zu den anderen Zutaten in die Pfanne geben. Einen kleinen Schöpfer vom kochenden Nudelwasser zugeben und den Stängelkohl ebenfalls bissfest garen. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Die fertigen Nudeln abgießen und heiß zum Gemüse geben. Alles gut vermischen und ggf. nochmals abschmecken. Sofort auf vorgewärmten Tellern mit reichlich gehobeltem Parmesan servieren. Die angegebene Menge reicht für 2 – 3 Personen als Hauptgericht.

Variante: Anstelle des Specks zum Ende der Garzeit zusammen mit den Nudeln Sardellenfilets stückig geschnitten unterheben. Dazu passt als Reibekäse Pecorino besonders gut.

Nachtrag von 2021:
Seit einiger Zeit haben wir Saatgut von Cima di Rapa von Sativa Biosaatgut bei uns im Shop-Sortiment. Weiter zu Samen von Cima di Rapa >

.


2 Gedanken zu „Frühlingsernte: Cime di Rapa“

  1. Mit Interesse habe ich Ihren Beitrag zur Cima Ernte gelesen, ich ernte heute meinen ersten Cima, welchen ich vor 2 Monaten ausgesät habe, ok. etwas zur Unzeit aber fein. In Ihrem Beitrag findet sich ein kleiner unbedeutender Fehler: „Cime die Rapa“.

    Viele Grüsse

    1. admin sagt:

      Lieber Herr Fischer, ich hoffe Cima di Rapa hat ihnen geschmeckt!
      Der „Fehler“ ist mir bekannt. Ich hatte das Saatgut als Cime di Rapa erhalten. Bei anderen Anbietern heißt es Cima die Rapa. Cime ist meines Wissens die Mehrzahl von Cima (im Italienischen). Dennoch danke für den Hinweis.
      Übrigens habe ich auch schon einmal bei einer recht frühen Augustsaat und schönem Septemberwetter im Herbst geerntet …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert