Aus der Herbst- und Winterernte vieler Obst- und Gemüsesorten lassen sich für Weihnachten kleine, aber feine Geschenke selbst herstellen, die jedes Genießerherz erfreuen. Eines unserer Lieblingsrezepte, das Kürbisketchup hat sich bereits vielfach bewährt. Folgend einige weitere Rezepte für winterliche Geschenke aus der Gartenküche.

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Rote Bete chips

Rote Bete und Gelbe Bete
Salz
Olivenöl
Gewürze wie Rosmarin oder Chiliflocken nach Geschmack

Rote Bete und Gelbe Bete schälen und separat in sehr dünne Scheiben hobeln. Die Scheiben jeweils leicht salzen und 10 Minuten ziehen lassen. Das entzogene Wasser mit einem Küchentuch abtupfen. Danach die Betescheiben mit wenig Olivenöl beträufeln und leicht vermischen, damit sich das Öl auf den Scheiben verteilt. Zwei Backofenroste mit Backpapier auslegen und die Rote Bete und Gelbe Bete jeweils auf einem Rost verteilen. Die Scheiben sollten dabei nicht zu dicht überlappen. Nach Geschmack kann zusätzlich bspw. mit Rosmarin oder Chili gewürzt werden. Die Chips etwa 40 Minuten bei Umluft 140 Grad knusprig backen. Zwischendurch die Backofentür öffnen, um die entstehende Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Die Backzeit ist abhängig von der Feuchtigkeit der Bete (bereits länger gelagerte Bete enthält wesentlich weniger Feuchtigkeit), daher den Backvorgang zwischendurch kontrollieren und bereits knusprige Scheiben ggf. früher aus dem Ofen nehmen. Die fertig gebackenen Chips gegebenfalls nochmals leicht salzen, abkühlen lassen und in hübsche, gut verschließbare Gläser füllen..

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Gemüseaufstrich mit Sonnenblumenkernen

250 g Sonnenblumenkerne
500 bis 700 g Gemüse, beispielsweise
– Paprika und Chili zusammen mit 2 EL getrockneten, in Öl eingelegten Tomaten
– Pastinake und Schwarzwurzel
2 Zehen Knoblauch
Olivenöl
Salz, Cumin oder andere Gewürze nach Geschmack

Sonnenblumenkerne 15 Minuten in Wasser kochen, abgießen und im Mixer pürieren. Das Gemüse putzen, ggf. Kerne entfernen und in Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Zusammen mit dem Gemüse und etwas Salz in Olivenöl im geschlossenen Topf dünsten, bis das Gemüse weich ist. Abhängig von der Gemüsesorte etwas Wasser oder Gemüsebrühe zugeben. Das Gemüse zu den Sonnenblumenkernen geben und pürieren bis eine feine Masse entsteht. Mit Salz und Gewürzen abschmecken.
Für die Konservierung den Aufstrich sorgfältig in sterile Gläser mit Twist-Off Verschluss füllen. Im Einkochautomat 40 Minuten bei 90 Grad einkochen. Alternativ einen breiten Kochtopf mit einem Küchenhandtuch auslegen, die verschlossenen Gläser hineinstellen und den Topf bis zu 2/3 der Höhe der Gläser mit warmem Wasser füllen. Den Topf erhitzen und zugedeckt ca. 40 Minuten köcheln lassen. Nach dem Abkühlen eher kühl stellen. Die angegeben Menge reicht für ca. 7 Gläschen á 125 ml.

Hier gehts zu zwei Aufstrichrezepten mit Zucchini >

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Quittenbrot / Quittenkonfekt

2 kg Quitten
500 g brauner Rohrzucker
1 EL abgeriebene Orangenschale
1 EL Zitronensaft
Puderzucker

Quitten abreiben, vierteln und Stiel- und Blütenansatz entfernen. In Wasser etwa 1 Stunde kochen, bis die Quitten weich sind. Abgießen, abtropfen lassen und durch ein Sieb streichen. Das Quittenmus zusammen mit dem Zucker, Orangenschale und Zitrone in einem Topf erhitzen und unter ständigem Rühren einkochen, bis sich die Masse vom Topfboden löst. Die Quittenmasse etwa 1 cm dick auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und 2 – 3 Tage an einem warmen Ort (an der Heizung, Kachelofen, etc.) trocknen lassen. Sobald die Masse fest geworden ist und sich die obere Seite trocken anfühlt, wenden. Das Quittenbrot ist fertig, wenn die Masse eine ledrige Konsistenz angenommen hat. Das Quittenbrot in Rauten scheiden und in etwas Puderzucker wenden. Am besten in kleine Blechdosen verpacken.

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Kürbisrarität Galeux D’Eysines

Neu entdeckte alte Sorten
Wie jedes Jahr gibt es die eine oder andere neue Gemüserarität, die wir Ihnen vorstellen möchten.  Diesmal u. a. ein seltenes und fast vergessenes Kürbis-Kuriosum, den Maxima-Kürbis Galeux D’Eysines, der nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich eine Besonderheit darstellt. Mit zunehmender Reife bildet der Kürbis korkige Warzen aus.

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Pfirsichtomate Alberta Girl

Und die Pfirsichtomate Alberta Girl, die mit ihrem feinen Flaum auf Früchten und Blättern als Seltenheit im Tomaten-Sortiment gilt und sich mit ihrem feinen Tomatenaroma auch hinsichtlich des Geschmacks nicht verstecken muss.

Die beiden genannten Sorten und viele andere, die zum Teil bereits zu Kundenlieblingen geworden sind, bieten wir über den Garten des Lebens Online-Shop an. Bei all unseren Samenangeboten handelt es sich um samenfestes Saatgut.

Hierzu ein allgemeiner Hinweis: Nicht jedes Jahr können alle unsere Gemüsesorten angebaut und vermehrt werden. So legen immer wieder einige Sorten eine Anbaupause und damit verbunden auch eine Pause in der Verfügbarkeit von 1 bis 3 Jahren ein. Oft ist jedoch von solchen Sorten noch Restsaatgut übrig, das wir in kleinen Mengen abgeben können. Wenn Sie also Samen einer Sorte besonders vermissen, bitte nachfragen unter saatgut@garten-des-lebens.de und wir sehen was wir tun können.

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Als wir vor vielen Jahren in unserem ehemaligen Garten mit dem Gemüsegärtnern auf größerer Fläche begonnen haben, gab es die besten Voraussetzungen für gesundes Gemüse. Ein neuer Garten auf einem humosen Boden auf dem noch nie Gemüse angebaut worden war und auch in der nächsten Nachbarschaft keine Gemüsebeete. In den ersten Jahren trat, außer Schnecken und Wühlmäusen, so gut wie kein Schädlingsbefall auf. Während sich Schnecken und Wühlmäuse ganz gut regulierten, stellten sich im Laufe der Jahre die ersten Schädlinge wie Lauchminiermotte oder Gemüseeule ein. Durch ein breites Angebot an Blühpflanzen und Futterweiden für Nützlinge wie Insekten und Vögel, hielten sich die Schäden jedoch in Grenzen.

Gärten und ihre unterschiedlichen Voraussetzungen
In einem alten Bauerngarten, den wir zwischenzeitlich ebenfalls für zwei Jahre bewirtschafteten, stellte sich die Situation ganz anders dar. Mit einer angrenzenden Hühnerwiese, Laufenten und vielen Hofkatzen waren Schnecken und Mäuse kaum ein Thema. Dafür gab es die verschiedensten Gemüseschädlinge und Krankheitsbilder, die sich auf einer seit Jahrzehnten immer wieder mit denselben Gemüsearten bepflanzten Fläche angesiedelt hatten.

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Gemüse, Blumen und Kräuter in Mischkultur

Zum ersten Frust über befallene Pflanzen und Ernteausfälle war jedoch auch die Lust an der Herausforderung hinzugekommen. Neben verschiedenen Maßnahmen zur Pflanzenstärkung und Bodenverbesserung bereicherten wir der Garten mit verschiedensten neuen Pflanzenarten wie seltene Gemüse, Kräuter und Nützlingsweiden in Mischkultur. Ziel war es der natürlichen Tierwelt im Garten möglichst viel Lebensraum zu bieten und Nützlinge dauerhaft anzusiedeln.

Nützlingsinsekten im Garten ansiedeln
Um im Garten ein Gleichgewicht zwischen Schädlingsbefall und Nützlingen zu schaffen, ist es wichtig die Lebensbedingungen für die Nützlinge zu berücksichtigen. Dabei ist zu beachten, dass ein Großteil der Nützlingsinsekten oft im Larvenstadium Schädlinge fressen. So beispielsweise die Schwebfliege, deren Larven Unmengen von Blattläusen vertilgen (je Larve ca. 700 Läuse innerhalb von acht bis zehn Tagen). Die ausgewachsene Schwebfliege benötigt jedoch Nektar, vorzugsweise von Dolden- und Korbblütlern aber auch von Mohn, Borretsch oder Phacelia. Je mehr Nektar eine Schwebfliege vor der Paarung gesammelt hat, umso mehr Eier legt sie. Findet die Schwebfliege nicht genug Nahrung im Garten, wird sie schnell wieder verschwunden sein.

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Larve des asiatischen Marienkäfers auf von Läusen befallenen Puffbohnen

Ebenso benötigen Marienkäfer, die wie ihre Larven Läuse fressen, Blühpflanzen wenn nicht genug Läuse verfügbar sind. Außerdem fressen sie im Herbst große Mengen an Nektar und Pollen, um sich für die Überwinterung zu stärken.

Viele andere Insekten sind im Garten ebenfalls unsere Verbündeten. Dazu gehören auch Schlupfwespen, Florfliegen, Ohrwürmer, Raubwanzen und Laufkäfer. Leider werden sie aus Unkenntnis oft eher als Ungeziefer gesehen, denn als Nützling. Dabei fressen beispielsweise der Schwarze Moderkäfer und Larven der Laufkäfer gerne Schneckeneier und junge Schnecken.

Für eine dauerhafte Ansiedlung all dieser Tiere im Garten müssen neben dem passenden Nahrungsangebot auch Überwinterungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dies können umgedrehte Blumentöpfe, Totholzhaufen, Fassadenbegrünungen und vieles mehr sein. Da schadet ein bisschen „Unordnung“ in der einen oder anderen Gartenecke nicht, denn im exakt aufgeräumten Garten können unsere Gartenverbündeten nicht dauerhaft sesshaft werden.

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Die Steckrübe oder Kohlrübe war lange Zeit ein traditionelles Gemüse im nördlichen Europa, da sie in kühlem Klima gut gedeiht und über eine gute Lagerfähigkeit verfügt.

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Steckrübe (Bildquelle: Wikipedia Commons)

Nach dem sogenannten Steckrübenwinter 1916/1917, einem Nachkriegshunger- winter, in dem auch die für das Vieh angebauten Kohlrüben verzehrt wurden, war die Steckrübe als Arme-Leute-Essen nicht mehr in hohem Ansehen. Erst seit wenigen Jahren gewinnt die Steckrübe wieder an kulinarischer Bedeutung. Sie stellt in unseren Breiten ein gesundes regionales Lebensmittel dar, dessen Wert wieder erkannt wird.

Der VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt) hat die Steckrübe zum Gemüse des Jahres 2017/2018 gekürt. Neben einem informativen Faltblatt sind auf der Website des VEN Streckrübenrezepte und Geschichten zu finden. Wer sich im Anbau der einfach zu kultivierenden Steckrübe versuchen möchte, kann über das Erhalternetzwerk des VEN Saatgut alter Rübensorten beziehen.

Hier gehts zum Gemüse des Jahres >

 


Radieschen und Rettiche sind ideale Vor-, Zwischen- und Nachkulturen im Gemüsegarten. Schnell wachsende Sorten bereichern den Speiseplan im Frühling bereits etwa 4 Wochen nach der Aussaat und Herbstsorten sind bis in den Winter lagerfähig.

Radieschen und Rettiche sind außerdem ideal für unsere Klimazone, da sie nicht besonders kälteempfindlich sind. Auch ansonsten sind sie eher anspruchslos, lediglich mit zu frischem Mist oder unreifem Kompost gedüngter Boden und Staunässe werden nicht gut vertragen.

Alte Rettichzüchtungen und neue F1-Sorten
Aus alten deutschen Züchterhäusern, wie z. B. Hild, kommen verschiedene samenfeste und äußerst hochwertige Rettich- und Radieschensorten. Dennoch macht die F1-Hybridzüchtung auch vor Rettichen und Radieschen nicht halt. Obwohl die Hybridisierung von Saatgut mit großem Aufwand verbunden ist, wird sie auf immer mehr Pflanzenarten angewendet.

Wie bei Anja Banzhaf in ihrem Buch „Saatgut – wer die Saat hat, hat das Sagen“ nachzulesen ist, versprachen sich die Saatgutproduzenten bereits in der Anfangsphase der Hybridzüchtung ein lukratives Geschäft davon: „Zum ersten Mal wurden Samen aus einer Pflanze (damals Mais) gewonnen, die der Anbauer nicht wieder aussäen und dabei etwas ähnliches wie die Elternpflanze erwarten konnte. … Mit der Hybridzüchtung war ein Verfahren gefunden worden …. für das sich die kommerzielle Saatgutproduktion lohnte.“ Dies schlägt auch bei F1-Saatgut für den Hausgarten zu Buche: Die F1-Sorten sind meist doppelt so teuer wie die alten samenfesten Sorten. Und mögliche Unterschiede im Anbau, wie etwa die Gleichförmigkeit sind für den Hausgarten zu vernachlässigen. Und wie bei vielen alten Gemüsesorten können die älteren Züchtungen mit ihrem Geschmack überzeugen. Im Ertrag sind zwischen samenfesten Sorten und modernen Hybriden bei Radieschen und Rettichen außerdem kaum Unterschiede festzustellen.  .

Samenfeste Sortenauswahl: Radieschen und Rettiche von Frühling bis Herbst
Wesentlich ausschlaggebender für den Ernteerfolg ist die Berücksichtigung der Sorten nach Jahreszeit. So gibt es Frühlings-, Sommer- und Herbstsorten sowie lagerfähige Rettiche für Genuss und Vitamine im Winter.

Frühe Sorten für den ersten Anbau sind
z. B. Radieschen Saxa und Marika für den Anbau unter Glas und Riesenbutter für erste Freilandsaaten. Die meisten Frühlingssorten lassen sich auch für die Herbsternte ab Mitte August nochmal säen. Ebenfalls für Frühlings- und Herbstkultur geeignet, ist der weiße „Minirettich“ Eiszapfen.

Einige wenige Radieschensorten können ganzjährig angebaut werden, ohne früh zu schossen oder pelzig zu werden. Dazu gehören beispielsweise Sora oder French Breakfast, letzteres ist ein hübsches längliches Radis mit weißer Spitze. Im Herbst lassen sich mit dem schnell wachsenden French Breakfast noch späte Kulturen erzielen. Außerdem ist Riesen von Aspern, eine alte Wiener Sorte von beachtlicher Größe, ideal für den ganzjährigen Anbau. Für eine späte Aussaat im geschützten Anbau ist die seltene Sorte Wira geeignet.

Unter den Rettichen ist die frühe und schnell wachsende Sorte Fridolin zu empfehlen, ein weißer Rettich der schon nach 6 bis 8 Wochen erntefertig ist. Ebenso der rosafarbene Ostergruß, der als Bundrettich geerntet wird. Rettichsorten für die Herbsternte mit Anbau etwa Ende Juli sind Blauer Herbst und Winter, ein violettschaliger und lagerfähiger Herbstrettich oder Read Meat ein milder weißer Rettich mit rosafarbenem Herz. Ebenfalls ein Herbstrettich mit ausgeprägter Lagerfähigkeit ist Runder schwarzer Winter, der auch als Siruprettich bei Erkältungen verwendet wird.

Die genannten Sortenempfehlungen sind nur ein Ausschnitt aus der (leider teilweise ehemaligen) Sortenvielfalt an Radieschen und Rettichen. Wer im Lexikon der alten Gemüsesorten schmökert wird noch die eine oder andere interessante Sorte finden, die auch im Handel oder über Saatgutarchive noch erhältlich ist.

Einige der genannten Radieschen- und Rettichsorten bieten wir im Wiederverkauf aus dem Sortiment von Sativa Biosaatgut in Zusammenarbeit mit der Erhalterorganisation ProSpecieRara im Garten des Lebens Online-Shop an. Bei allen angebotenen Sorten handelt es sich um samenfestes Saatgut.

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