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Bärlauchernte

Jetzt ist Bärlauchzeit! Neben dem bekannten Klassiker Bärlauch-Pesto kann der Bärlauch, auch Waldknoblauch genannt, in vielen Gerichten als geschmackvoller Haupt- oder Nebendarsteller zum Einsatz kommen.

Gesund ist er dabei in jedem Fall und ein regelmäßiger Genuss von Bärlauch über 3 bis 4 Wochen unterstützt jede Frühjahrskur.

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BÄRLAUCH-KARTOFFELSUPPE MIT PILZEN

Nachdem die winterlichen Temperaturen immer noch nicht so recht weichen wollen, sind uns wärmende Suppen weiterhin willkommen. Kombiniert mit der frischen Frühlingswürze des Bärlauchs schmecken sie umso besser.

50 g gekochter geräucherten Bauchspeck
400 g Kartoffeln, mehlig kochend
1,2 Liter Gemüse- oder Fleischbrühe (sehr gut passt auch Wildbrühe)
200 g Egerlinge
Butter
2 Bund Bärlauch
Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Den Bauchspeck würfeln und mit etwas Butter auslassen. Die Kartoffeln in Scheiben schneiden und dazu geben. Ein paarmal in Butter und Speck wenden, dann mit der Brühe aufgießen und kochen lassen bis die Kartoffeln weich sind und die Suppe leicht sämig wird. Parallel die Egerlinge in feine Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit Butter leicht anbraten. Mit Salz und Muskatnuss würzen. Den Bärlauch in Streifen schneiden und zusammen mit den gebratenen Pilzen zur Suppe geben. Kurz aufkochen und ein paar Minuten ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren. Die angegebene Menge reicht für 4 Teller.

Eine vegane Variante der Suppe kann ohne Speck und unter Verwendung von Pflanzenöl anstelle der Butter zubereitet werden.
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RISOTTO MIT PASTINAKEN UND BÄRLAUCH

Wintergemüse trifft auf Frühlingsboten: Ideal ergänzen sich die Süße der Pastinaken und die Knoblauchschärfe des Bärlauchs im Risotto-Reis. Dazu Parmesan und ein Frühlingssalat, und  fertig ist ein perfektes Essen.

Olivenöl
1 kleine Zwiebel
1 Pastinake
Weißwein (trocken)
200 g Risotto-Reis (z.B. Arborio)
ca. 1 Liter Gemüsebrühe (erhitzt)
Salz und Pfeffer
1 Bund Bärlauch
Parmesan

Die Zwiebel fein würfeln und die Pastinake in kleine Würfel schneiden. Beides in Olivenöl andünsten bis die Zwiebeln glasig sind. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen und einkochen lassen. Den Reis zugeben und ebenfalls kurz andünsten. Portionsweise mit der Brühe aufgießen, sodass der Reis immer leicht mit Flüssigkeit bedeckt ist. Unter Rühren und Zugabe der Brühe ca. 18 Minuten garen. Der Risotto ist fertig, wenn der Reis weich, aber noch bissfest ist und eine cremige Konsistenz bekommt. Mit Salz und frischem Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Den Bärlauch in feine Streifen schneiden und zusammen mit 1 EL geriebenem Parmesan unter den Risotto rühren und ca. 2 Minuten ziehen lassen.

Auf vorgewärmte Teller verteilen und mit frisch gehobeltem Parmesan betreut servieren. (Ergibt 4 Portionen.)
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BÄRLAUCH-SERVIETTENKNÖDEL

Bärlauch entfaltet im Semmelknödelteig sein volles Aroma. Und das am besten zusammen mit dem würzigen Knödelbrot von Brezen. In der Serviette gegart ist der Bärlauchknödel eine festliche Beilage zum traditionellen Braten. Ebenso sind die Knödelscheiben in Butter angebraten ein köstliches Hauptgericht zu Salat oder Pilzragout.

Knödelbrot aus 8 altbackenen Brezen, fein geschnitten
Ca. 300 ml Milch (die Milchmenge variiert je nachdem, wie trocken das Knödelbrot ist)
2 Eier
2 EL Mehl
2 EL geschmolzene Butter
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
1 bis 2 Bund Bärlauch fein geschnitten

Knödelbrot mit einem Teil der Milch aufgießen und ca. 1 halbe Stunde einweichen lassen. Mit Mehl, Eiern, flüssiger Butter, Gewürzen und Bärlauch zu einem nicht zu festen Teig vermengen. Vor dem Salzen probieren, da die Brezen schon salzig sind. Milch nach Bedarf zu geben. Der Teig kann für die Serviettenknödel etwas lockerer sein, als für normale Semmelknödel. Den Teig durchziehen lassen und in der Zwischenzeit einen großen flachen Topf gut zur Hälfte mit Wasser füllen und erhitzen.

Wenn das Wasser zu kochen beginnt, den Teig zu einer Rolle formen und fest in ein sauberes Küchenhandtuch einrollen. Die Enden rechts und links mit Küchengarn zubinden. Die Rolle in das Kochwasser geben und bei halb geöffnetem Deckel und niedriger Hitze 30 Minuten leicht kochen lassen. Zum Servieren das Küchentuch entfernen und die Knödelrolle auf einer vorgewärmten Platte in Scheiben schneiden. Je nach Gericht, die Scheiben in einer Pfanne mit Butter auf beiden Seiten leicht anbraten.

Bärlauchknödel lassen sich übrigens gut einfrieren. Es lohnt sich daher eine größere Menge zu zubereiten. Den Serviettenknödel stückweise einfrieren und nach dem Auftauen in Scheiben schneiden und wie beschrieben anbraten.

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art_baerlauch-blumeAuch wenn sich der Frühling mit seinem Einzug dieses Jahr recht Zeit lässt – später Schnee und frostige Temperaturen können einen der ersten essbaren Frühjahrsboten nicht beeindrucken: Den Bärlauch.

Seit Mitte März schieben sich unbeirrt die ersten Bärlauchblätter aus dem Boden von lichten Wäldern und feuchten Auen. Und auch die neuerliche Schneedecke kann den Bärlauch nicht aufhalten.

Bevor sich der Bärlauch an seinen Lieblingsstandorten flächendeckend ausbreitet, teilt er sich seinen Platz mit den ersten Frühlingsblüten von Schneeglöckchen und Leberblümchen.

art_baerlauch-moosbaumWie jedes Jahr freuen wir uns über dieses frühe Geschenk aus der Natur und auf die Ernte der gesunden und würzigen Bärlauchblätter während der nächsten Wochen – bis die Pflanzen in Blüte gehen und den Waldboden mit wunderschönen weißen Blüten überziehen.

Danach bildet der Bärlauch Samen aus und es dauert nicht mehr lange bis er sich unter die Erde zurückzieht, unsichtbar bis zum nächsten Frühling.

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Video: Bärlauch auf der Fortbildung zum Wildniskoch
Auf der Fortbildung zum Wildniskoch vom Veranstalter Landesbund für Vogelschutz Bayern e.V. (LBV) stellt Ulrich Dopheide die essbare Wildpflanze Bärlauch mit Biologie, gesundheitlicher Wirkung und Zubereitungsmöglichkeiten vor.

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art_baerlauch-spitzenBärlauch im Garten

Im Garten lässt sich der Bärlauch an günstigen Plätzen ansiedeln. Der Standort sollte im Sommer durch Laubbäume beschattet sein und überwiegend feucht bleiben. Im Winter und Frühling erreichen durch die unbelaubten Bäume Licht und Sonne den Boden und somit den Bärlauch in seiner Wachstumsperiode.

Am besten pflanzt man die kleinen Bärlauchzwiebeln und in den Folgejahren vermehrt sich der Bärlauch unterirdisch über die Bildung von neuen Brutzwiebeln sowie generativ über Samen. Den Überfluss, den der Bärlauch an seinen selbst gewählten Naturstandorten entfaltet, werden wir in der Kultivierung jedoch nur mit sehr viel Geduld erleben.

Daher lohnt es sich in die Natur üppige Bärlauchplätze, meist in Uferzonen von Bächen und Flüssen, zu erkunden und dort zu sammeln.

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Bohnen haben eine lange Kulturgeschichte und zählen weltweit zu den wichtigsten Nutzpflanzen. In Mitteleuropa waren Puffbohnen (Vicia faba), auch Saubohne, Dicke Bohne oder Ackerbohne genannt Jahrtausende lang ein unentbehrliches Grundnahrungsmittel.

Flageolet-Bohne Chevrier Vert

Bohnenblüte Chevrier Vert

Erst durch die Einführung der Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) aus der Neuen Welt wurden die Puffbohnen nach und nach durch die „Einwanderer“ ersetzt, die schon vor mindestens 7000 Jahren hauptsächlich im Hochland von Mexiko kultiviert wurden.

Bunte Vielfalt
Insgesamt gibt es tausende Sorten von Gartenbohnen in unterschiedlichsten Farben und Formen. Wer sich für die kommende Saison noch mit besonderen Bohnensorten versorgen will, hat jetzt noch Zeit aus einer kaum überschaubaren Vielfalt, die vor allem über Saatgutarchive angeboten wird, auszuwählen. Ein kleines, aber feines Sortiment von seltenem Bohnensaatgut bieten wir auch über Garten des Lebens an.

Bohnensamen im Garten des Lebens Online-Shop >
(Bitte beachten Sie, dass wir unsere Bohnensorten im Wechsel anbauen und nicht in jedem Jahr dasselbe sortiment zur Verfügung steht.)

Unsere Bohnengalerie

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Anbau von Gartenbohnen
Bei den Gartenbohnen unterscheidet man die hochwachsenden Stangenbohnen, die je nach Sorte sogar 3 bis 4 m Höhe und mehr erreichen können und entsprechende Kletterhilfen benötigen. Die sogenannten Reiserbohnen erreichen eine mittlere Höhe von ca. 1,20 bis 1,80 m. Einige Sorten können auch als Maisbohnen gepflanzt werden. Buschbohnen, mit ihrem niedrigen Wuchs sind besonders gut für den Feldanbau geeignet.

Gartenbohnen sind kälteempfindlich und werden daher erst nach den letzten Frösten etwa Mitte Mai ausgepflanzt oder direkt ins Freiland gesät. Für die Ernte von Trockenbohnen und zur Saatgutgewinnung werden die später reifenden Sorten am besten Mitte April im Haus angesät und unter Glas vorgezogen.

Eine Kulturanleitung haben wir innerhalb des Gemüseportraits von „Cherokee Trail of Tears“ veröffentlicht. Die Beschreibung zu Anbau und Saatgutgewinnung lässt sich grundsätzlich auf andere Gartenbohnensorten übertragen.

Gemüseportrait: Stangenbohne / Maisbohne Cherokee Trail of Tears >
Tipps zum Bohnenanbau >

Bohnen in der Küche
Die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten der Bohne bereichern unseren Speisezettel über das ganze Jahr. Jung geerntet wird die Gartenbohne als grüne Bohne (auch Fisole genannt) in Form von Butterbohnen oder Bohnensalat zubereitet. Einige Sorten, wie die Kipflerbohnen, eigenen sich bestens zur Ernte im halbreifen Zustand als dickfleischige Brechbohnen beispielsweise für Speckbohnen und ebenfalls für Bohnensalat.

Bei der Verwendung als Palbohne werden die milchreifen Körner der Bohnen vor der vollständigen Reife der Hülsen geerntet, wobei es auch hier spezielle Sorten, wie die Flageolet-Bohnen, mit besonders delikatem Geschmack gibt.

Als Trockenbohnen stellen die ausgereiften Bohnen ein lagerfähiges Lebensmittel für die kalte Jahreszeit dar und eignen sich besonders für Suppen und Eintopfgerichte. Ein einfaches und köstliches Rezept ist beispielsweise die Lombardische Bohnensuppe.


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Cherokee Trail of Tears

Cherokee Trail of Tears ist eine Stangenbohne mit begrenztem Wuchs aus der Familie der Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris). Verwendung als Fisole, also die jungen, grünen Hülsen und ausgereift als Körnerbohne.

Die Pflanzen sind sehr dekorativ und daher auch für Zaunbegrünungen geeignet. Die leicht gebogenen Hülsen sind zunächst dunkelgrün, verfärben sich aber bei zunehmender Reife und Sonneneinstrahlung dunkelviolett. Das reife Korn ist glänzend und tief schwarz. Mit im Verhältnis eher kleinen Blättern und nicht allzu üppigem Blattwuchs eignet sie sich gut als Maisbohne. Insgesamt ist die Stangenbohne Cherokee Trail of Tears eine robuste, wenig anspruchsvolle und früh reifende Sorte. Letzteres ist auch für die Vermehrung und die Gewinnung als Trockenbohne von Vorteil, da die Bohnen auch bei schlechter Witterung gut ausreifen.

Anbau:
Aussaat in Töpfchen unter Glas Anfang Mai oder nach den letzten Frösten Mitte Mai direkt ins Freiland. Bohnen bevorzugen sonnige Lagen mit lockerem Erdreich. Der Boden sollte nicht mit frischem Mist gedüngt sein und wird am besten mit Kompost vorbereitet. Die Bohnen je Bohnenstange in Gruppen von 5 – 6 Körnern säen. Mulchen und bei Trockenheit regelmäßig gießen.

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Pflanzung als Maisbohne

Maisbohne Cherokee Trail of Tears
Bei Pflanzung als Maisbohne wird jeweils eine Bohne zu einer Maispflanze gesät. Der Mais sollte schon einen Vorsprung im Wachstum haben und muss in größeren Abständen als ohne Bohnen gepflanzt werden, da die Bohnen den Mais sonst überwuchern. Bohnen gehören zu den Leguminosen und geben über ihre Wurzeln Stickstoff in den Boden. Davon profitiert der Mais als Starkzehrer.

Wuchsform
Höhe bis ca. 1,80 Meter, sodass Cherokee Trail of Tears auch noch zu den Reiserbohnen gezählt werden kann.

Vermehrung:
Gartenbohnen sind strenge Selbstbefruchter. Die Befruchtung findet in der geschlossenen Blüte statt. Daher können verschiedene Sorten (auch Buschbohnen, die ebenfalls zu den Gartenbohnen zählen) zusammen angebaut werden. In seltenen Fällen kommt es zu Verkreuzungen durch Hummeln, die die Blüten aufbeißen und darüber die Pflanzen befruchten. Verkreuzungen sind jedoch an Farbe, Zeichnung und Form der Bohnenkerne leicht zu erkennen und können aussortiert werden. Für die Vermehrung die frühesten Hülsen ausreifen lassen. Bohnenkörner sind mindestens 3 bis 4 Jahre keimfähig.

Feuerbohnen oder Prunkbohnen (Phaseolus coccineus) gehören nicht zu den Gartenbohnen und verkreuzen sich untereinander.

Verwendung: 
Junge Hülsen schmecken gut als grüne Bohnen. Die getrockneten Bohnenkerne eignen sich bestens für Chili con Carne, Bohneneintöpfe oder Reis mit Bohnen, einem mittelamerikanischen Nationalgericht. Bei Verwendung als Körnerbohne die Bohnen mindestens 12 Stunden in Wasser einweichen. Das Einweichwasser abgießen (es färbt sich ziemlich schwarz) und die Bohnenkerne in frischem Wasser OHNE Salz bissfest kochen. Danach je nach Rezept weiter verarbeiten und würzen.

Geschichte:
Eine historische Bohne der Cherokee-Indianer aus Nordamerika. Beim Einzug ins Reservat, dem „Trail of Tears“, sollen die Cherokee diese Bohne mitgebracht haben.

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Saatgutgewinnung bei Gurken

Im eigenen Garten Saatgut selbst gewinnen – am besten aus seinen Lieblingssorten – ist ein besonderes gärtnerisches Anliegen. Wer Gemüse für eigenes Saatgut anbauen möchte, muss jedoch ein paar Grundlagen beachten, die für eine erfolgreiche Samenernte zu berücksichtigen sind.

Dies betrifft z. B. die Bestäubungsbiologie zusammen mit der Zugehörigkeit zu Pflanzenfamilien, um Verkreuzungen zu vermeiden. Ebenso die notwendige Anzahl von Pflanzen für die Vermehrung, die Kulturdauer für das Bilden und Ausreifen der Samen sowie eine Selektion der besten Pflanzen. Saatgutreinigung, Trocknung und Lagerung müssen ebenfalls beachtet werden, um in den darauffolgenden Anbaujahren über keimfähiges Saatgut zu verfügen.

Grundsätzlich eignen sich nur samenfeste Gemüsesorten für die Saatgutvermehrung.

Vorteile der Saatgutvermehrung für den Eigenbedarf

  • Saatgut muss nicht regelmäßig neu gekauft werden
  • Bei den meisten Kulturen erntet man so viel Saatgut, dass man teilen und tauschen kann
  • Vermehrt man eine Sorte über einen längeren Zeitraum erhält man eine an den Standort angepasste Sorte
  • Die Vermehrung alter Sorten unterstützt die Erhaltung unserer Nutzpflanzenvielfalt


Kursangebote und Bücher

Um Enttäuschungen bei der Vermehrung zu vermeiden, macht es Sinn einen Kurs zu besuchen und/oder sich mit einschlägiger Literatur zu befassen.

In Süddeutschland veranstalten wir bei uns (Garten des Lebens) jedes Jahr einen Saatgutkurs „Samengärtnerei für den Hausgarten“.

Saatgutlehrgang – Samengärtnerei für den Hausgarten (Tagesseminare)
Details und Anmeldung >

Weitere Kursangebote gibt es über Arche Noah in Niederöstereich sowie über den VEN in Norddeutschland.

Im Buch von Annette Holländer „Mein Biogemüse-Garten – Das Standardwerk zu Anbau und Vermehrung samenfester Gemüsesorten“ werden innerhalb von ausführlichen Gemüseportraits auch die Vermehrungskriterien anschaulich dargelegt.

Zum Buch „Mein Biogemüse-Garten – Das Standardwerk zu Anbau und Vermehrung samenfester Gemüsesorten“ >

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Einfache Sorten für den Einstieg in die Saatgutgewinnung

Wer beginnen möchte Saatgut zu vermehren, kann mit einfachen Sorten einsteigen und erste Erfahrungen sammeln. Dazu gehören einige Selbstbefruchter, bei denen keine (bzw. nur eine sehr geringe) Verkreuzungsgefahr besteht wie beispielsweise Gartenbohnen und Tomaten. Gartenbohnen werden dabei wie für die Ernte von Trockenbohnen kultiviert. Etwa 10 – 15 Pflanzen einer Sorte sind für die Vermehrung ausreichend. Bei Tomaten reichen auch weniger Pflanzen und man kann von den reifen Speisetomaten vor dem Verzehr die Samen entnehmen. Die Samen ein bis zwei Tage zimmerwarm stehen lassen um die keimhemmende Schicht abzubauen, dann in einem Teesieb abspülen und abwaschen, danach zügig trocknen.

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Radieschen mit Blüte und Samenansatz

Bei Gemüse, das von Wind oder Insekten bestäubt wird, muss darauf geachtet werden, dass man nur eine Sorte blühen lässt, um Verkreuzungen zu vermeiden.

Viele Fremdbefruchter benötigen außerdem eine größere Anzahl von Pflanzen für die Vermehrung, sodass der Platzbedarf beachtet werden muss. Für den Einstieg eignen sich z. B. Gartenrauke oder Radieschen. Beide können ab dem Frühling einjährig kultiviert werden und auch für die benötigten 30 – 50 Samenträger findet sich im Hausgarten Platz. Dabei die schönsten und am spätesten schossenden Exemplare für die Vermehrung auswählen und blühen lassen. Werden die Samenrispen bräunlich und trocken am besten die ganze Pflanze aus dem Boden nehmen und z. B. in einem Gartenvlies oder altem Kissenbezug an einem trockenen Ort nachtrocknen lassen. Die Samen fallen dann oft schon von selbst aus. Ansonsten vorsichtig ausdreschen und die Samen vorsichtig ausblasen, um Pflanzenreste zu entfernen.

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Bei unseren Gemüseportraits mit Kulturanleitungen beschreiben wir auch die wichtigsten Kriterien, die für die Saatgutvermehrung zu beachten ist sind. Saisonal veröffentlichen wir verschiedene Gemüsesorten mit Kulturanleitung in der Blogkategorie Gemüseportraits.

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