Während die wärmeliebenden Gemüsearten mit der kühlfeuchten Witterung im diesjährigen Frühling nicht besonders gut zurecht kamen, sind Salate und Erbsen fröhlich gewachsen.

art_samenernte-erbseBeide Kulturen brauchen ausreichend Wasser, um sich gut zu entwickeln und nicht frühzeitig zu schossen bzw. um einen guten Fruchtansatz zu erzeugen. Etwas kühlere Temperaturen stören Salate wie Erbsen dabei nicht.

Als Ende Juni dann die große Hitze einsetzte waren Blütenstände und Hülsen bereits gut ausgebildet und in der Trockenheit konnte das Saatgut bei besten Bedingungen ausreifen. 2014 hatten wir genau das Gegenteil: die Erbsen wurden bei der Saatgutreife von Schimmel befallen und die Salatsamenernte fiel buchstäblich ins Wasser, sodass wir kaum Saatgut ernten konnten.

Umso mehr freuen wir uns dieses Jahr über eine makellose Ernte an Salatsamen und Erbsensaatgut. Als erstes konnten wir dabei die Samen des Winterkopfsalats „Zimska Salata Zupanja“ ernten.

art_samenernte-zimska„Zimska Salata Zupanja“ ist eine alte Salatsorte aus Kroatien für den Überwinterungsanbau (Zimska = Winter). Sie wird Anfang bis Mitte September gesät und die kleinen Salatrosetten überwintern im Kaltgewächshaus, Frühbeet oder auch direkt im Freiland. Im Frühling bilden sich dann bald schöne mittelgroße Salatköpfe für die erste Salaternte.

Das Saatgut haben wir ursprünglich von Arche Noah erhalten. Die Sorte wurde neben einer großen Anzahl anderer Überwinterungssalate im Zuge einer Diplomarbeit von Jakob Wenz und Matthias Wenger im Freilandanbau getestet und beschrieben (siehe Seite 228). Die Sortenbeschreibung aus der Literatur scheint jedoch abzuweichen, denn der Salat weist keine Sprenkelung wie Forellensalat auf, sondern höchstens einen leichten rötlichen Einschlag und ist hellsamig. Die weitere Beschreibung und die Abbildungen aus dem Testanbau entsprechen jedoch auch dem Sortenbild das wir bei uns im mehrjährigen Anbau beobachten konnten.

art_samenernte-zimska-samenEine Bestellung von Saatgut von „Zimska Salata Zupanja“ ist neben unseren anderen Salatsorten über den Garten des Lebens Online-Shop möglich.

Für Interessierte an der Samengärtnerei zur Gewinnung von Saatgut für den Eigengebrauch haben wir verschiedene Kurse und Vorträge im Angebot. Weitere Informationen und aktuelle Termine finden Sie in unserem Vortrags- und Seminarprogramm.

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Vor einigen Tagen (24.07.15) wurde bei Heise Online ein Artikel veröffentlicht, der veranschaulicht wie Samen von Millionen von Nutzpflanzen im Eis konserviert werden, für den Fall eines weltweiten Ernte-GAUs oder dass „… die landwirtschaftliche Vielfalt gefährdet sein sollte“.

Dass die landwirtschaftliche Vielfalt bereits gefährdet ist, kann mittlerweile belegt werden. Es wird davon ausgegangen, dass weltweit bereits 75% unserer Kulturpflanzen verloren gegangen sind. Dies wird auch als Generosion bezeichnet, da die genetische Vielfalt der Nutzpflanzen dadurch immer geringer wird. Als Antwort darauf wird weltweit in Genbanken Saatgut konserviert und Duplikate davon werden in Spitzbergen eingefroren.

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Saatgut alter, samenfester Sorten

Es handelt sich dabei um sogenannte „PGR – Pflanzengenetische Ressourcen“. Im Einzelnen sind dies die alten, samenfesten Land- und Regionalsorten, die durch langjährigen Nachbau entstanden sind. Ebenso Zuchtsorten, die nicht mehr registriert sind und seltene Kulturpflanzen, die in den verschiedensten Ländern/Kontinenten genutzt werden und auch in anderen, ähnlichen Klimazonen gedeihen könnten. Die Ergebnisse moderner Hybrid-Züchtung sind in den Genbanken nicht zu finden, ganz im Gegenteil: es wird davon ausgegangen, dass die Saatgutindustrie sich durchaus bewusst ist, dass die moderne Züchtung eine Sackgasse darstellen kann und sie notgedrungen auf die gesammelten PGR zurückgreifen muss.

Da stellt sich natürlich die Frage, warum diese alten, samenfesten Arten und Sorten nicht einfach angebaut, gegessen, vermehrt und somit vor dem Aussterben gerettet werden. Denn sogar über die UN-Dekade der Biodiversität und in den damit verbundenen nationalen Strategien ist die Sicherung der alten landwirtschaftlichen Nutzpflanzen festgeschrieben. Dennoch werden derzeit allein von der deutschen Bundesregierung 12 Millionen Euro für die Weizen-Hybridzüchtung zur Verfügung gestellt, während die Bio-Züchtung, die die alten und samenfesten Ressourcen weiter entwickeln will, leer ausgeht. (Quelle: Arche Noah Magazin, Juli 2015, Seite 10).

So dient das eingelagerte Saatgut lediglich „… als … Zugang zu so viel genetischer Vielfalt wie möglich … so dass Wissenschaftler, sofort, wenn etwas passiert ist, mit der Züchtung neuer Pflanzen beginnen können“. Und hier kommt natürlich die nächste Frage auf: Warum anfangen zu züchten, wenn die Katastrophe schon da ist? Unsere alten Nutzpflanzen sind anpassbar an Klima, Boden und andere Umweltbedingungen und genau aus diesem Grund sind die unzähligen regionalen Sorten entstanden. So sollte die beste Vorkehrung für eine mögliche Klimaveränderung der Anbau und die Weiterentwicklung dieser anpassbaren Pflanzenressourcen sein – und zwar jetzt, bevor ein landwirtschaftlicher Klima-GAU einsetzt.

Ob ein Genbank-Projekt wie in Spitzbergen tatsächlich seinen Sinn erfüllt, bleibt außerdem abzuwarten. Zum einen weiß niemand wirklich wie lange Saatgut verschiedener Pflanzenarten im Eis haltbar sind und „… Fachleute sehen durch die Erderwärmung auch Risiken für das Gebäude, das diese Gefahren eigentlich abwenden soll. Schon im Sommer 2008 taute der Permafrostboden am Eingang des Global Seed Vault auf und brachte die Statik ins
Wanken …“
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Hier gehts zum gesamten Artikel bei Heise Online „Der Reis ist kalt“ >

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Saatguternte Schwarzes Winterrübchen

Was bleibt als Alternative? Wer die Möglichkeit hat, kann auf seinem Stück Land die eine oder andere Sorte erhalten. Wenn viele dies tun, bleiben viele alte Sorten erhalten und in lebendiger Weiterentwicklung.

Bei uns beginnt jedenfalls bereits die diesjährige Saatguternte von 2-jährigen Kulturen wie dem Schwarzen Winterrübchen, von Überwinterungssalat und frühen Zuckerschoten.

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Feuerbohne „Painted Lady“ mit zweifarbiger Blüte

Die Feuer- bzw. Prunkbohne (Phaseolus coccineus), in Österreich auch Käferbohne genannt, stammt wie die Gartenbohne aus der neuen Welt und kam im 17. Jahrhundert nach Europa. In ihrer Heimat, den kühlfeuchten und frostfreien Gebirgen von Costa Rica, Guatemala und Mexiko ist die Feuerbohne mehrjährig. Bei uns friert sie im Herbst jedoch ab und kann nur einjährig kultiviert werden.

Von der Wildpflanze zur Kulturpflanze
Während heutzutage in Europa der Anbau in den Gärten vorrangig auf Grund der grünen Hülsen erfolgt, nutzten die einheimischen Indios die reifen Samen und die Knollen der Pflanze. Damals wurde sie als Wildpflanze gesammelt. Ab etwa 900 v. Chr. wurden Feuerbohnen gezielt in Mischkultur mit Mais und Kürbis angebaut.

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Alte Illustration einer Feuerbohne*

Nach ihrer Ankunft in Europa begeisterten die wunderschönen Blüten der Feuerbohnen schnell die Damenwelt von Paris, die daraus Blumenschmuck herstellte. Auf Grund ihrer Robustheit und ihrer schmackhaften Kerne und Hülsen hat sie sich in der Folge in den Bauerngärten in ganz Mittel- und Nordeuropa einen festen Platz erobert.

Da sie Kälte- und Nässeverträglicher ist, als die Gartenbohne, kann sie auch in höheren Lagen erfolgreich angebaut werden. In heißen Sommern kann es dagegen passieren, dass die Feuerbohne auf Grund der hohen Temperaturen kaum Hülsen ansetzt und erst im Spätsommer, wenn es wieder kühler wird, eine gute Ernte bringt. Ein Ausreifen der Körner ist dann leider meist nicht mehr möglich.

Auch wenn die Feuerbohne mit der Sortenvielfalt der Gartenbohne nicht mithalten kann, gibt es doch eine bunte Farbpalette bei den großen und glänzenden Bohnenkernen, die von reinweiß über violett und braun mit unterschiedlichen Einsprenkeln bis tiefschwarz reicht. Die Blüten mit ihrem hohem Zierwert erscheinen von weiß über lachsfarben bis rot. Eine Besonderheit ist dabei „Painted Lady“ mit ihren zweifarbig rot-weißen Blüten. Benannt ist sie angeblich nach Queen Elisabeth der Ersten, die sich gerne üppig schminkte.

Käferbohnen in der Steiermark
Traditionell wird in der Steiermark die Käferbohne immer noch in großen Mengen angebaut und für lokale Spezialitäten, wie den Steirischen Käferbohnensalat, verwendet. Entsprechend sind in der Steiermark noch viele der alten Sorten, auch in bunten Mischungen, im Umlauf. Im Handel werden bei uns nur noch einige wenige Sorten der Feuerbohne angeboten. Dazu gehören „Preisgewinner“, eine rotblühende Sorte mit violett-schwarz gesprenkeltem Korn und „Weiße Riesen“ mit weißen Blüten und Körnern. Wer sich für die alten Sorten interessiert, sollte sich daher am besten in Österreichs Saatgutarchiven, wie dem von Arche Noah und dem angeschlossenen Erhalternetzwerk umsehen.

Einfache Kultur der Feuerbohne
In der Kultur sind Feuerbohnen relativ anspruchslos. Sie werden nach den letzten Frösten im Mai direkt gesät oder bereits vorgezogen ausgepflanzt. Wichtig sind hohe und stabile Bohnenstangen oder Gerüste. Manche Sorten können bis zu 7 Meter hochranken. Je Stange werden 5 bis 7 Körner gesetzt. Bei Hitze und Trockenheit muss die Feuerbohne gut gegossen werden, da sonst die Blüten abfallen können. Geerntet werden die jungen Fisolen, ältere Hülsen sind zäh und fädig. Feuerbohnen werden durch Insekten befruchtet und verkreuzen sich leicht. Für die Erhaltung / Vermehrung daher immer nur eine Sorte im Garten anbauen.

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Feuerbohne „Frau Zengerle“

Eine alte Sorte
In diesem Frühling haben wir eine alte weißblühende und weißkernige Sorte erhalten, die wohl über Generationen in einer Familie erhalten wurde. Da kein Name der Bohne bekannt ist, benennen wir sie nun nach der Dame – Frau Zengerle – die die Samen an unseren „Spender“ schon vor vielen Jahren weitergegeben hat. Momentan blüht Frau Zengerle wunderschön, Hülsen hat sie jedoch durch die anhaltende Hitze noch kaum angesetzt. Aber das wird hoffentlich noch kommen …

Schließlich möchte ich diese alte Sorte langfristig erhalten und vermehren und auch anderen Erhaltern zur Verfügung stellen.

*„Illustration Phaseolus Coccineus“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.

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Jetzt ist es endlich soweit: Kälte und Regen haben sich verabschiedet und der Garten zeigt sich von seiner schönsten Seite. Mit einer bunten Mischung aus verschiedensten Gemüsearten, Teeblumen, Bienenweiden und essbaren Blüten wird selbst der Gemüsegarten zum Blütengarten.

Dabei erfüllen viele Blütenpflanzen gleich mehrere Aufgaben. So sind sie nicht nur Nahrung für viele Insekten, Bienen und Vögel sondern gleichzeitig Heil- und Teekräuter für uns Menschen und delikate Schönheiten auf unseren Tellern. Einige dieser Alleskönner, neben der schon erwähnten Ringelblume, möchten wir gerne vorstellen.
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Borretsch

Borretsch
Borretsch oder auch Gurkenkraut ist ein einjähriges Küchenkraut mit wunderschönen blauen Blüten. Anspruchslos sät es sich gerne selbst aus und kann zu ca. 70 cm hohen Büschen heranwachsen. Im Gemüsegarten kann der Borretsch daher durchaus überhandnehmen – jedoch besuchen Bienen und Hummeln in großer Zahl die blaue Blütenweide bis in den Spätsommer, wenn nicht viel anderes für die Bienen mehr blüht. Und spätestens, wenn die Grün- und Distelfinken kommen und zwitschernd und mit größter Akrobatik die reifenden Samen verspeisen will man den Borretsch nicht mehr missen. Darüber hinaus ist er auch noch ein heilendes Kraut, getrocknet beispielsweise bei Bronchitis für den Winter.
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Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse
Die wunderschön bis zum Frost blühende Kapuzinerkresse gibt es in einer rankenden Form und als niedrige Buschform in verschiedenen Farbschattierungen. Gerne wird sie unter Obstbäumen auf Baumscheiben gepflanzt um Schadinsekten vom Obst abzuhalten. So wie sie sich bei Hummeln und vielen Insekten größter Beliebtheit erfreut, finden auch immer wieder schwarze Läuse und die eine oder andere Raupenfamilie an ihr Gefallen. In diesem Sinne kann sie auch als Ablenkungspflanze für Schädlinge genutzt werden. Meist verschwinden die Plagegeister jedoch bald von selbst wieder. Für die Küche sind Blüten und Blätter verwendbar und das süß-pfeffrige Aroma verfeinert Salate, Kräuterbutter und Essige. Wer sie im Garten hat, sollte sie oft genießen, denn die enthaltenen Senföle sollen sogar Bakterien und Pilze abtöten können. Darüber hinaus besitzt die Kapuzinerkresse durchblutungsfördernde Eigenschaften und liefert jede Menge Vitamin C. Daher wurde sie auch zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gekürt.
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Königskerze

Königskerze
Nicht allein auf Grund ihrer majestätischen Erscheinung, vor allem der großblütigen Königskerze, durfte die Königskerze in früheren Zeiten in keinem Bauerngarten fehlen. Die Königskerze war eine Heil- Räucher- und Kultpflanze und wurde traditionell in die Mitte der Kräutersträuße zu Maria Himmelfahrt gebunden. Sie sollte Mensch und Vieh gleichermaßen beschützen. Auch heute ist sie noch eine wichtige Heilpflanze und ihre Blüten und Blätter verfügen über eine schleimlösende, reizlindernde Wirkung und sind wohltuend und heilend bei Erkältungskrankheiten. Die zweijährige Schönheit sät sich einfach wieder selbst aus. Sie blüht bis zum Frost und wird den ganzen Sommer über von Bienen, Hummeln und anderen Insekten besucht.
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Mariendistel

Mariendistel
Auch die Mariendistel ist eine äußerst stattliche Erscheinung. Schön ist sie mit dem weiß-grün panaschiertem Laub und den großen violetten Blüten. Allerdings ist sie stachelig, und das so sehr, dass man sie kaum berühren kann. (Die Schnecken scheint dies allerdings nicht so recht zu stören.) Auch andere Tiere lieben sie, vor allem ihre Blüten, und so lockt sie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an und zur Samenernte die Distel- und Grünfinken. Gleichzeitig ist sie eine hochkarätige Heilpflanze. Ihre Samen und Blätter werden erfolgreich bei Leberleiden verwendet. In der Medizin wird ein hochkonzentrierter Extrakt der Samen bei Vergiftungen durch den Knollenblätterpilz eingesetzt. Das Gift des Knollenblätterpilzes greift die Leber an und die Mariendistel ist derzeit das einzig bekannte Gegenmittel.
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Rosenmonarda

Monarda / Indianernessel
Die Monarda oder Indianernessel gibt es in verschiedenen Farben und Duftrichtungen. Die Duftintensivste dürfte die Rosenmonarda sein, die auch getrocknet ein hervorragendes Rosenaroma für Tee und Potpourri behält. Die bekanntere rote Monarda, war bei den Indianern Nordamerikas als Teepflanze bekannt. Darüber hinaus lässt sich ein besonders wohlschmeckender Sirup aus den Blüten der Goldmelisse, wie sie vor allem in Österreich genannt wird, zubereiten. Außerdem können ihre Blüten in Salaten und Süßspeisen Verwendung finden. Jedoch nicht nur die Menschen haben die Monarda für sich entdeckt. Und so zählt sie zu den schönsten Bienen- und Hummelpflanzen.
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Nachtkerze

Nachtkerze
Die Nachtkerze betört alleine schon durch das Öffnen ihrer großen gelben Blüten in der Abenddämmerung. Wer geduldig ist, kann der Nachtkerze zusehen, wie sich die Hüllblätter der Knospen langsam öffnen und sich dann die gesamte Blüte unversehens entfaltet. Sie blüht die ganze Nacht und lockt dabei viele nachtaktive Insekten an, die wiederum Futterinsekten für Fledermäuse sind. Mit der stärker werdenden Sonneneinstrahlung am nächsten Vormittag bis Mittag verblüht die Blüte der Nachtkerze. Die gesamte Blütezeit erstreckt sich jedoch von Juni bis Oktober. Die ursprüngliche Wildpflanze (es gibt mittlerweile auch eine Reihe Zuchtformen) wurde von unseren Vorfahren auch als Nahrungspflanze gesammelt. So wurden die Wurzeln der zweijährigen Pflanze im ersten Jahr, also vor der Blütenbildung, ausgestochen und gekocht verzehrt. Aus dieser Zeit stammt auch ihre Bezeichnung Schinkenwurzel. Heute wird außerdem das hochwertige Öl der Samen für verschiedene Heilanwendungen und für Kosmetikprodukte eingesetzt. Beliebt sind die Samen jedoch ganz besonders bei den Blaumeisen, die im Herbst und Winter die klitzekleinen, ölhaltigen Früchte aus den Samenständen picken.
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Wildrose

Rose / Wildrose
Die Rose ist schon lange ein Symbol für Schönheit ebenso wie für die Liebe. Ihre Schönheit und ihr Duft verzaubert uns in unterschiedlichsten Formen – von der einfachen Heckenrose bis zur Edelrose. Die wilden und ungefüllten Formen werden fleißig von Bienen besucht und der große grün-metallisch glänzende Rosenkäfer verliert sich schier im Nektartaumel in gefüllten Rosenblüten. Die Blütenblätter der Duftrosen eignen sich hervorragend für Tees, Duftöle, Rosenwasser und Potpourris und werden bei Hautproblemen verwendet. Ätherisches Rosenöl ist eines der kostbarsten Öle. Für die Herstellung von einem Milliliter ätherischem Öl werden fünf Kilogramm Blüten benötigt. Zu all der Schönheit und dem Duft liefern uns verschiedene Rosenarten auch noch überaus gesunde Früchte, die Hagebutten. Werden sie nicht von uns geerntet sind sie ein willkommenes Winterbuffet für viele Früchte fressende Vögel.
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Wilde Malve

Wilde Malve
Die Malve gehört zu den ältesten Nutzpflanzen und wurde schon sehr früh als Gemüse- und Heilpflanze angebaut. Ein spanisches Sprichwort besagt: „Die Malve im Gemüsegarten lässt den Doktor draußen warten“. Und auch die alten Chinesen schätzten die Malve als Heilmittel gegen Husten und andere Beschwerden der Atemwege. Bei uns ist sie mit ihren dekorativen rosa bis violetten Blüten oft in Teemischungen zu finden. Gleichzeitig ist sie mit ihren vielen Blüten an oft ausladenden Zweigen und der langen Blütezeit eine wichtige Bienen- und Insektenweide. So werden Malven zusammen mit anderen Bienenweiden als Blühstreifen am Rande von landwirtschaftlichen Monokulturen angebaut. Außerdem ist die Pflanze im Test als alternative Energiepflanze und hat zusammen mit Beifuß und Rainfarn bereits gute Erfolge gezeigt, die sich zusätzlich positiv auf Landschaftsbild und Boden auswirken.

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Die Zeit für Gartenspinat neigt sich langsam dem Ende zu. Für den Sommer gibt es dafür Neuseeländer Spinat, einen schmackhaften und nicht schossenden Sommerspinat.

Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) zählt zwar nicht zu den Spinat- bzw. Gänsefußgewächsen, sondern zu den Mittagsblumengewächsen (Aizoaceae), wird jedoch wie das Eiskraut, das zur selben Familie gehört in der Küche verwendet.

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Neuseeländer Spinat

Anbau:
Neuseeländer Spinat ist bei uns in der Kultur einjährig und nicht frosthart. Obwohl wärmeliebend, ist er ansonsten recht anspruchslos und auch die Schnecken mögen ihn nicht besonders. Für eine lange Sommerernte ab März/April im Haus vorziehen und nach den Spätfrösten Mitte Mai in kleinen Pflanzengruppen auspflanzen. Die Samen benötigen ca. 2 – 3 Wochen um zu keimen. Eignet sich auch als Bodendecker z. B. unter Tomaten und unterdrückt Beikräuter. Wenn der Neuseeländer Spinat im Herbst abfriert, können die Ranken als Mulch auf dem Beet bleiben.

Wuchsform:
Zu Beginn langsam wachsend, werden über den Sommer lange Ranken entwickelt, die entweder auf dem Boden kriechend oder hängend in großen Kübeln kultiviert werden können. Werden die Triebspitzen abgeknipst, bilden die Pflanzen rasch Seitentriebe.

Ernte:
Die fleischigen Blätter und Triebspitzen können über den ganzen Sommer bis zum Frost geerntet werden.

Vermehrung:
Neuseeländer Spinat ist ein Selbstbefruchter und bildet in den Blattachseln Blüten, die große und kantige Samen ausbilden. Die Form der Samen, die wie mit Spitzen oder Hörnern besetzt sind, haben dem Neuseeländer Spinat den botanischen Namen „Tetragonia“ eingebracht. Die Samen fallen leicht von alleine ab. Daher frühzeitig ernten, wenn sie braun werden und dann nachtrocknen. Es können auch die ganzen Pflanzen abgeschnitten, getrocknet und die ausfallenden Samen eingesammelt werden. Abgefallene Samen im Beet säen sich auch gerne wieder selbst aus.

Verwendung:
Neuseeländer Spinat wird in der Küche wie Spinat verwendet. Dabei die Blätter mit Öl und Knoblauch in der heißen Pfanne zusammenfallen lassen und etwas salzen. Blanchieren ist nur für Einfrieren für den Wintervorrat notwendig. Die Blätter eignen sich gut für Füllungen und Quiche. Junge Blätter sind außerdem eine feine Salatbeigabe.

Geschichte:
Beheimatet ist der Neuseeländer Spinat an den Meeresküsten Neuseelands und Australiens und gedeiht daher auch auf salzhaltigen Böden. Zuerst wurde Neuseeländer Spinat in Japan und Südamerika als Kulturpflanze eingeführt und Ende des 18. Jahrhunderts gelangte er auch nach Europa. Neuseeländer Spinat war lange als Sommerspinat für den Hausgärten geschätzt. Erst mit dem ganzjährig verfügbaren Tiefkühlspinat hat der Anbau deutlich abgenommen. Gewerblich wird Neuseeländer Spinat bei uns kaum angebaut, da sich die Blätter, einmal geerntet, nicht lange halten.

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