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Permakultur im Winter

Permakultur schafft Lebensräume für ein nachhaltiges und dauerhaftes Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen.

Wir erleben dies jeden Tag am Vogelhäuschen mit unseren Begleitern im winterlichen Garten – unsere Singvögel, die bei uns im Garten, in den Nachbarsgärten und im angrenzenden Schulgarten überwintern.

Am Futterhäuschen treffen sich natürlich die Spatzen und Amseln, ebenso das Rotkehlchen, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Haubenmeise, der Dompfaff (Gimpel), der Buchfink- Mann, manchmal schaut auch der Distelfink und Kleiber vorbei. Vor ein paar Tagen war sogar ein Eichelhäher zu Besuch und hat unter dem Vogelhäuschen herumgepickt.

Mulchschicht für den Winter
Einige der Vögel freuen sich ganz besonders über unsere Gartenbeete, die im Herbst – Oktober und November – noch schön gemulcht wurden. Die Mulchschicht für den Winter ist eine Mischung aus Kompost, Grünschnitt und Laub über alle Hügelbeete, Hochbeete und auch auf den ebenerdigen Gartenbeeten. Besonders die Amseln als „Laubwender“ lieben es bei schneefreien Tagen im Mulch zu wühlen und nach Nahrung zu suchen.

Durch diese Mulchschicht kann sich der Boden erholen und die Bodenorganismen können an wärmeren Tagen weiterarbeiten. Der Regenwurm freut sich besonders über diese wärmende Mulchschicht. Die Regenwürmer sind teilweise noch ziemlich nah an der Erdoberfläche bei 5 bis 10 cm anzutreffen. Wir erkennen dies immer, wenn wir noch Pastinaken oder Gelbe Rüben aus dem Garten entnehmen. Mulchen gehört auch zu den Prinzipien der Permakultur: die Natur lässt ihren Boden nicht unbedeckt.

Die Gartenbeete sind momentan noch nicht durchgefroren, obwohl wir von 14. Januar bis 27. Januar 2013 durchgängig Minus-Grade hatten, bei Nachtfrösten bis zu minus 12 Grad. Die aufgetragene Mulchschicht wirkt wie eine schützende und wärmende Decke für den Boden.

Wir genießen die Ruhe des Winters, den schneebedeckten Garten und können dennoch den kommenden Frühling und wärmere Tagen kaum erwarten, damit wir im Garten wieder arbeiten dürfen.


Das liebste Gemüse des Deutschen ist die Tomate. Fast 10 kg frische Tomaten werden jährlich pro Kopf verzehrt. Dabei beschränkt sich der Verbrauch nicht nur auf die Sommermonate, wenn es hier zu Lande frische Tomaten gibt. Dies bestätigt auch ein Blick in die Supermärkte: Mitten im Januar finden wir hier ein Sortiment an runden Tomaten, Rispentomaten, Fleischtomaten, Cocktail-Tomaten und neuerdings sogar sogenannte „Wilde Tomaten“. Die Herkunftsländer sind vorrangig Spanien und die Niederlande, sowie Italien und Marokko.

Tomaten wachsen und fruchten nur bei warmen Temperaturen, die in den Niederlanden und auch in Spanien im Winter nur über beheizte Gewächshäuser zu erreichen sind. Künstliche Lichtgaben sind notwendig, um die winterliche Dunkelheit und somit Geilwuchs und Verkümmerung von den Tomatenpflanzen fernzuhalten. Hinzu kommt der Transport, um die Tomaten aus diesen Ländern in unsere verschneiten Supermärkte zu bringen. Neben einem unvertretbar hohen Energieaufwand führt dies zu Tomaten, die geschmacklich und auch hinsichtlich ihres Nährstoffgehalts nicht mehr mit saisonal sonnengereiften Tomaten zu vergleichen sind.

Kauft man im Winter keine frischen Tomaten, muss man deshalb nicht auf Tomaten verzichten. Neben eingemachten Tomaten für Soßen und Suppen bieten getrocknete Tomaten eine köstliche Alternative.

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Bombolino d’inverno

Die getrocknete Tomate
Getrocknete Tomaten haben eine lange Tradition. In der Vergangenheit, als es noch nicht üblich war Gemüse das ganze Jahr über in Gewächshäusern zu produzieren, war die Trocknung für viele Obst- und Gemüsesorten eine einfache Form der Haltbarmachung.

Eine interessante Variante wurde beispielsweise in der Toskana praktiziert, wo vor dem Winter die kompletten Tomatenstauden zum Trocknen aufgehängt und die Früchte über den Winter verbraucht wurden. Verwendet wurden hierbei eher klein früchtige Tomaten wie z. B. Bombolino d’Inverno eine alte Sorte aus Italien, deren Name schon auf die winterliche Verwendung hinweist.

Getrocknete Tomaten haben einen intensiven Geschmack und lassen sich vielseitig verwenden. Ideal geeignet sind sie für:

  • Pasta-Gerichte
  • Gemüsesuppen
  • Tomaten-Pesto
  • Füllungen

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Ein gutes winterliches Pesto ist das Tomaten-Salbei-Pesto:
Eine Handvoll getrocknete Tomaten 10 Minuten in Wasser einweichen und danach leicht ausdrücken. Nacheinander die Tomaten, 10 bis 15 frische Salbeiblätter und etwa 100 g Sonnenblumenkerne im Cutter grob hacken. Mit Salz, geriebenem Parmesan und Olivenöl verrühren. In kleine, sterile Gläser füllen und mit Olivenöl abdecken. Im Kühlschrank hält das Pesto wochenlang und schmeckt zu Nudeln und als Brotaufstrich.    

Tomaten trocknen
Wer selbst Tomaten trocknen möchte, wählt dafür am besten Tomaten mit eher trockenem Fruchtfleisch und mit wenig Kernen oder schabt die Kerne vorher aus. Getrocknet werden kann in Trockengeräten, im Backofen bei niedrigen Temperaturen und Umluft oder am besten in einem Solardörrer.

Wer Tomaten zum Trocknen anbauen möchte, kann bei uns passendes Saatgut bestellen. Wir haben unter anderem die oben bereits genannte Bombolino d’Inverno im Sortiment, außerdem die Eiertomate De Berao,  sowie die äußerst ertragreiche Beuteltomate.

Hier gehts zum Online-Shop >

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buchtipp_reichtum-erntenVielfalt ist Reichtum
Vielfalt kann nur durch viele Menschen in vielen Gegenden entstehen. Früher hatte jede Region ihre eigenen Sorten. Heute gibt es in den Supermärkten fast nur noch Einheitsgemüse. Viele lokale Sorten sind spurlos von unseren Feldern und Beeten verschwunden. Wer kennt noch Ostfriesische Palme, Berner Rose oder Kasseler Strünkchen?

Aber es gibt sie noch und hinter jeder dieser seltenen Gemüsesorten stecken sehr persönliche Geschichten und Menschen, die aus Leidenschaft fast vergessenen Sorten vermehren.

Reichtum ernten
von Ute Klaphake, Karin Lüdemann, Dierk Jensen.
Gebundene Ausgabe, Bestellung und weitere Informationen über

Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt >

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kuerbis-jarrahdaleSehr schmackhafter Speisekürbis aus der Maxima-Gruppe (Cucurbita maxima). Die Früchte sind ausgereift blaugrau, leicht gerippt, rund und etwas abgeflacht. Die einzelnen Kürbisse erreichen ein Gewicht von bis zu 4 kg. Das feste Fruchtfleisch ist gelb-orange.

Der Kürbis verfügt über eine hohe Lagerfähigkeit von bis zu 9 Monaten und ist somit ein idealer Begleiter durch
den Winter.

Anbau:
Aussaat in Töpfchen unter Glas Mitte bis Ende April und nach den letzten Frösten auspflanzen. Maximal zwei Kürbisse direkt zusammen pflanzen und genug Platz für die stark rankenden Pflanzen einplanen. Kürbisse mögen warme, sonnige Plätze mit nährstoffreichem Boden. Am besten das Beet im vorhergehenden Herbst mit abgelagertem Mist düngen.

Wuchsform:
Stark rankend, benötigt ca. 3 qm. Je Pflanze werden, abhängig von Standort und Nährstoffangebot, zwei bis vier Früchte ausgebildet.

Vermehrung:
Kürbisse sind Fremdbestäuber und werden vor allem von Hummeln und Bienen besucht. Für die Samengewinnung nur eine Kürbissorte aus der Maxima-Gruppe anbauen, da es sonst zu Verkreuzungen kommt. Zu den Maxima-Kürbissen gehören z. B. Hokkaido, Gelber Zentner, Hubbard und einige andere. Für die Vermehrung sollten 6 – 10 Exemplare angebaut werden. Die Früchte gut ausreifen lassen – erkennt man daran, dass der Stiel eintrocknet – und bei der Verwendung für die Küche die Samen ausschaben, abwaschen und trocknen lassen. Kürbissamen sind bis zu sechs Jahren keimfähig.

Verwendung:
Der Kürbis Jarrahdale verfügt über einen ausgezeichneten Kürbisgeschmack. Neben der Verwendung für Kürbissuppe, Gnocchi oder Schupfnudeln eignet er sich besonders gut als Backkürbis, da das Fruchtfleisch nicht so schnell zerfällt.

Für den Backkürbis das Kürbisfleisch in Spalten schneiden. Mit Salz, Pfeffer, Rosmarin (wer mag auch Chili) würzen und mit Zitronensaft und Olivenöl vermischen. Auf einem Backblech verteilen und ca. 20 Minuten bei 180 Grad backen.

Geschichte:
Kürbissorte aus Australien, die bei uns selten angeboten wird.

Saatgut für Kürbis Jarrahdale ist bei uns im Online-Shop erhältlich.

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Der Januar ist eine gute Zeit für schmackhafte Kohlgerichte und gleichermaßen warten noch die Lagerkürbisse auf ihre Zubereitung. Ein hervorragendes Duo sind Kohlgemüse wie gedünsteter Grünkohl oder Rosenkohl, aber auch Sauerkraut zusammen mit Kürbis-Schupfnudeln. Bei der Zubereitung der Schupfnudeln ist darauf zu achten einen festfleischigen, eher trocken-mehligen Kürbis mit gutem Kürbis- oder Maronenaroma zu verwenden. Er eignet sich für die Herstellung der Schupfnudelmasse wesentlich besser als seine Verwandten mit feuchterem und faserigem Fruchtfleisch.

Ein sehr empfehlenswerter Vertreter solcher Kürbisse ist „Jarrahdale“, ein Maxima-Kürbis mit grauer Schale und orangem Fruchtfleisch. Einer der besten und geschmackvollsten Bratkürbisse nach meiner Erfahrung. Er eignet sich hervorragend als Blechkürbis und ebenso für die Verarbeitung zu Gnocchi oder Schupfnudeln.

KÜRBIS SCHUPFNUDELN
600 g Kürbis (ohne Kerne und Schale)
600 g mehlig kochende Kartoffeln
200 g Weichweizen-Grieß
200 g helles Mehl
Salz, Muskatnuss
2 Eier
Butter
Salbeiblätter

Das Kürbisfleisch in Würfel schneiden und in Alufolie gewickelt im Backofen bei 180 Grad Umluft weich garen. Aus dem Ofen nehmen, die Alufolie öffnen und den Kürbis abdampfen lassen. Parallel die Kartoffeln in Wasser weich garen, schälen und ebenfalls abdampfen lassen. Beides noch warm durch eine Kartoffelpresse drücken und mit Grieß, Mehl, Eiern und Gewürzen zu einem glatten Teig kneten.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit bemehlten Händen zu Rollen formen, in längliche Stücke schneiden und zu Schupfnudeln formen. Die Nudeln in kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten garen, bis sie an die Oberfläche steigen. Mit einer Schaumkelle herausnehmen und in einer vorgewärmten Pfanne mit zerlassener Butter und den Salbeiblättern leicht anbräunen. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.

Die angegebene Menge reicht für ca. 6 Portionen.
Die Schupfnudeln lassen sich übrigens gut einfrieren. Wenn man sie nach dem Kochen mit etwas Öl beträufelt und durchmischt, kleben sie nicht zusammen. Nach dem Auftauen mit Butter in der Pfanne erhitzen und anbräunen.

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