Wurzelgemüse können unseren winterlichen Speiseplan auf vielfältige Weise bereichern – und das ohne langweilig zu werden. So stellen wir heute zwei ungewöhnliche Rezepte vor, in denen Wurzeln und Knollen einmal ganz anders zubereitet werden: Wurzelgemüse in Tempurateig und Flammkuchen mit Wurzelgemüse.

Wurzelgemüse in Tempurateig

Für das Gemüse:
1 – 2 Rote Bete, je nach Größe (am besten Sorten die nicht stark rot ausfärben wie Tonda di Chioggia oder Burpees Golden)
5 bunte Möhren
250 g Topinambur (möglichst glatte und einheitliche Knollen)
Blätter der roten Beete, Mizuna, Rettichblätter, etc.

Für den Tempurateig:
200 g Mehl
½ TL Backpulver
Je eine Prise Salz und Muskatnuss
230 ml Mineralwasser mit Kohlensäure (oder zur Hälfte Weißbier)

Außerdem Pflanzenöl, z. B. Sonnenblumenöl zum Ausbacken und Fleur de Sel.

Das Gemüse waschen und jeweils in sprudelndem Salzwasser bissfest kochen. Mit kaltem Wasser kurz abschrecken. Die rote Bete und den Topinambur schälen und zusammen mit den Möhren in Scheiben oder Stifte schneiden und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit Mehl, Backpulver, Salz und Muskat mischen und zusammen mit dem Mineralwasser mit einem Schneebesen klumpenfrei verrühren.

Das Öl in einer Pfanne oder einem Wok erhitzen. Die Gemüsestücke durch den Teig ziehen und portionsweise knusprig ausbacken. Zum Schluss die Blätter auf dieselbe Weise ausbacken. Auf vorgewärmten Tellern anrichten, mit Fleur de Sel bestreuen und heiß servieren.

Passt wunderbar als Vorspeise oder schmeckt als Hauptgericht mit einem Salat aus Asia Greens und Winterportulak ebenso wie als Beilage zu gebratenem Tofu oder Fisch.

Flammkuchen mit Wurzelgemüse

Für den Teig:
500 g helles Dinkelmehl
1 Päckchen Trockenhefe
Salz
2 EL Olivenöl
250 ml Buttermilch
ca. 200 ml Wasser

Dinkelmehl, Hefe und Salz in einer großen Schüssel vermischen. Nach und nach Olivenöl und Buttermilch in eine Teigmulde geben und verrühren. Von der Seite das Wasser zugeben und ebenfalls einrühren. Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf einer bemehlten Unterlage mit bemehlten Händen gut durchkneten. Bei Bedarf etwas Mehl zugeben und so lange kneten, bis sich der Teig von der Arbeitsfläche löst und nicht mehr kleben bleibt. Dabei darauf achten, dass der Teig schön locker bleibt. Den Teig zurück in die bemehlte Schüssel geben, mit einem Küchentuch abdecken und ca. 1,5 Stunden gehen lassen. Danach in 4 Portionen teilen und nochmals etwa 15 Minuten ruhen zu lassen. Die Teigportionen dann jeweils ganz dünn ausrollen und auf ein Backpapier legen.

Für den Belag:
2 Becher Sauerrahm
50 ml süße Sahne
1 EL frisch geriebener Meerrettich
2 rote Zwiebeln
5 bunte Möhren
1 Pastinake
1 Stange Lauch
Olivenöl
Meersalz, Pfeffer

Den Sauerrahm mit der Sahne und dem Meerrettich glattrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Gemüse waschen und putzen und in feine Streifen schneiden. Den ausgerollten Teig mit der Sauerrahmmasse bestreichen und mit den verschiedenen Gemüsestreifen abwechselnd in Reihen belegen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen. Auf einem Blech im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad ca. 15 Minuten knusprig backen.

Warm Servieren. Eignet sich als raffinierter Snack für Gäste oder als Hauptgericht mit Salat.

Ein weiteres schönes Rezept vom Oktober – Buntes Blechgemüse – lässt sich ebenfalls mit den verschiedensten Wurzelgemüsen gut kombinieren.

 


Laubbäume und Hecken färben sich jetzt farbenfroh in Gelb- und Orangetönen. In den letzten Tagen ein herrlicher Kontrast zum tiefblauen Himmel. Der Föhn des Alpenvorlands hat uns mit dem Südwind aus den Bergen noch wunderbare warme Herbsttage mit Temperaturen bis zu 20 Grad beschert.

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Blechgemüse mit bunten Kartoffeln, Zucchini und Beete „Tonda die Chioggia“

Ebenso werden wir um diese Jahreszeit aus dem Garten mit farbenfrohem Gemüse beschenkt – allen voran bunte Wurzelgemüse und Kürbisse.

Gemüse vom Blech
Ein einfach zubereitetes und köstliches Gericht aus diesen Herbstgeschenken ist buntes „Blechgemüse“. Als Hauptmahlzeit mit Salat oder als Beilage zu kurz gebratenem Fleisch und Fisch beinahe unschlagbar.

Verschiedene Gemüse und Kartoffeln werden dazu in Spalten, Scheiben und Würfel geschnitten und großzügig in Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Olivenöl gewendet. Verfeinert wird je nach Geschmack mit Salbei, Rosmarin, Petersilie, verschiedenen Gewürzen und Chiliöl. Das marinierte Gemüse wird auf einem Backblech ausgebreitet und bei 180 Grad Umluft 30 bis 40 Minuten gebacken.

Welches Gemüse eignet sich?
Eine gute Basis bilden Kartoffeln, am besten in verschiedenen Farben. Violette Sorten, wie z. B. Blauer Schwede ergeben zusammen mit ihren gelben Verwandten und einem orangen Kürbis nicht nur einen Gaumenschmaus, sondern auch ein ein Erlebnis für das Auge – das ja bekanntlich mit isst.

Womit wir schon beim Kürbis sind, der alleine oder zusammen mit der Kartoffel auch mal ein Blech für sich bestreiten kann. Geeignet sind alle Kürbissorten, die beim Kochen nicht zerfallen. Das sind z. B. die Klassiker Hokkaido und Butternut, aber auch Sorten wie der Ungarische Bratkürbis und weitere Vertreter der „Greys“, die Orange Bananas und Hubbards. Die letzten Zucchini aus dem Spätsommer finden selbstverständlich auch ihren Platz. Feine Würze für den Kürbis sind dabei Chili und Ingwer.

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Bunte Möhren

Weitere gut geeignete Wurzelgemüse sind Möhren in allen Farben, Rübchen, Pastinaken und rote Bete. Wobei bei der Verwendung von Beete die nicht roten Sorten wie „Tonda di Chioggia“ oder“ Burpey’s Golden“ zu bevorzugen sind, da sich sonst das gesamte Gemüse rot verfärbt.

Fenchel und Kohlrabi können ebenfalls für das Blechgemüse verwendet werden.

Insgesamt ist darauf zu achten, die Gemüse gemäß ihrer Garzeit in mundgerechte Stücke zu schneiden. D. h. der Kürbis darf etwas größer geschnitten sein, als die Kartoffeln, weil er schneller fertig ist. Die Beete dagegen muss klein gewürfelt werden, da sie sonst nicht gar wird.

Ansonsten einfach ausprobieren und einen guten Appetit!

 


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Tomate „Blue P 20“

Pünktlich zum Beginn des „Altweibersommers“ konnten wir am vergangenen Sonntag bei wunder- schönem Spätsommmerwetter unseren
2. Raritätennachmittag abhalten.

Wie schon im letzten Jahr wurden den Besuchern bei einem Gartenrundgang samenfeste Gemüsesorten und Sortenraritäten vorgestellt sowie deren Anbau und Kultur besprochen.

Um nicht nur das Auge zu erfreuen, gab es neben einer Ausstellung von bunten Tomaten, Gartenkürbissen und einer großen Auswahl von Bohnensorten auch Kostproben verschiedener Gemüsezubereitungen:

Carpacchio von der rot-weißen Rübe „Tonda di Chioggia“, Antipasti in Olivenöl mit Parmesan von der festfleischigen Zucchini „Costata Romanesco“ und frisch gebackenes Brot mit einer Füllung aus Neuseeländer Spinat und Mozzarella.

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Zuckermais „Rainbow Inca“

An der Feuerschale brieten wir in Butter den bunten Indianerzuckermais „Rainbow Inca“. Roh verkostet wurden dazu verschiedene Tomatensorten und eine Gurkenmelone.

Beim Gartenrundgang war neben der fast schwarzblauen Tomate „Blue P 20“ wie schon des öfteren die robuste und in großen Büschen wachsende Wildtomate „Humboldtii“ der Star. Wer wollte, konnte sich bereits mit Saatgut für die kommende Saison versorgen.

Der Nachmittag bot Gelegenheit für viele nette Gespräche und regen Austausch. Und so freuen wir uns schon auf die kommenden Veranstaltungen und den Raritätennachmittag im nächsten Jahr.