Die Brennnessel – behandelt als lästiges Beikraut – ist aus bewirtschafteten Feldern und Gärten fast vollständig verschwunden. Dabei ist die Brennnessel eine großartige Heil- und Gemüsepflanze. Sie hat eine reinigende, entgiftende, Stoffwechselfördernde und Blutbildende Wirkung und unterstützt die Stärkung des Immunsystems. Im Garten fördert sie in Form von Mulch und Jauche die Boden- und Pflanzengesundheit und dient einer Vielzahl von Schmetterlingsraupen als Futterpflanze.

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Brennnesselrezepte für Gaumen, Gesundheit und Garten
Wer eine Brennnessel berührt erfährt sofort die Abwehrstoffe der Pflanze, die sich in den sogenannten Brennhaaren befinden. Dennoch kann man Brennnesselspitzen einfach pflücken, indem man die jüngsten 2 – 4 Blätter zwischen Daumen und Zeigefinder zusammendreht und abknipst. Die Brennhaare, die in den jungen Blättern weniger ausgeprägt sind, verlieren dabei ihre Wirkung und die feinen Brennnesselspitzen lassen sich direkt verzehren.

Größere Mengen Brennnesseln erntet man am besten mit Handschuhen und schneidet dabei die ganzen Triebe ab. Unter einem kalten Wasserstrahl können die Brennhaare ebenfalls neutralisiert werden und man kann die Blätter für die weitere Verarbeitung von den Stielen zupfen.
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BrennnesselKnöpfle

500 g Mehl
Salz
4 Eier
1 großer Bund Brennnessel
1 Handvoll Bärlauchblätter
Wasser

Brennnessel und Bärlauch fein hacken und beiseitestellen. Mehl und Salz vermischen, die Eier darüber schlagen, nach und nach Wasser zugeben und die Zutaten mit dem Knethaken des Rührgeräts zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Der Teig hat die richtige Konsistenz, wenn er langsam von einem Löffel fließt. Brennnessel und Bärlauch zugeben und den Teig solange schlagen bis er Blasen wirft.

Den Teig durch ein Knöpflesieb (Spätzlesieb) oder ein umgedrehtes Reibeisen in kochendes Wasser streichen. Die Knöpfle sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Über einem Nudelsieb abgießen und kurz in Butter gewendet als Beilage reichen oder wie Käsespätzle als Hauptgericht zubereiten.
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Teemischung mit Brennnessel

Eine Teemischung für die Frühjahrskur kann man sich aus Brennnesseln und verschiedenen Wildkräutern und -blättern zusammenstellen. Auf Grund der entwässernden und entgiftenden Wirkung der Kräuter soll eine solche Teemischung jedoch nur kurmäßig, über 3 – 4 Wochen mit täglich 3 – 4 Tassen Tee, angewendet werden. Außerdem möglichst viel Wasser trinken. (Wer unter Wasseransammlungen im Körper leidet, die durch eine eingeschränkte Herz- oder Nierenfunktion bedingt sind, darf Brennnessel nicht anwenden!!!)

Kräuter zu gleichen Teilen:
Brennnesselblätter
Walderdbeerblätter
Löwenzahnblätter
Birkenblätter

Die Blätter mit kochendem Wasser überbrühen und etwa 5 Minuten ziehen lassen.
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Brennnessel Kräuterjauche

Für eine Brennnesseljauche zur Düngeanwendung (Stickstoffdüngung) im Garten werden Brennnesseln mit Wasser angesetzt und vergoren.

Dazu einen 10-Liter Eimer zur Hälfte locker mit Brennnesseln füllen und mit Regenwasser auffüllen. Wer mag kann auch andere Kräuter aus dem Garten hinzufügen. Zur Geruchsbindung etwas Gesteinsmehl und EM (Effektive Mikroorganismen) einrühren. Den Eimer zudecken und am besten in der Sonne stehen lassen. Täglich umrühren. Die Jauche ist fertig, wenn sich keine Schaumkrönchen mehr in der Flüssigkeit bilden. Dann die Jauche abgießen und die Brennnesselreste auf den Kompost geben. Zur Düngung die Jauche mindestens 1:20 mit Wasser verdünnen und vergießen. Nicht auf ausgetrockneten Boden gießen.

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