art_kornelkirsche_zweigIm Spätsommer reifen die Kornelkirschen und hängen leuchtend rot zwischen den Blättern des Hartriegelgewächses.

Wenn die Früchte dunkelrot und vollreif sind, haben sie einen herbsüßen und leicht säuerlichen Geschmack. Noch nicht ganz ausgereift sind sie recht sauer und hinterlassen einen etwas pelzigen Geschmack.art_kornelkirschen

Um die ausgereiften Früchte zu ernten, kann man die Zweige schütteln und auf ein ausgelegtes Vlies herab regnen lassen. Es fallen nur die vollreifen Früchte ab. Dies kann man in mehreren Ernte- gängen wiederholen. Aus den ovalen Kirschen lassen sich  aromatische Marmeladen, Saft und Likör herstellen. Der hohe Vitamin-C-Gehalt macht die Kornelkirsche dabei besonders wertvoll.

 

„Die Olive der nördlichen Länder“
Die Kornelkirsche ist ursprünglich in Asien und Südeuropa beheimatet. Heute findet man sie in ganz Europa, was auch ihrer extremen Frosthärte und kälteunempfindlichen Blüten zu verdanken ist. Sie blüht oft schon im Februar und stellt eine wichtige erste Bienenweide dar.

Besonders in Notzeiten wurde die Kornelkirsche als Nahrungspflanze verwendet und in nördlichen Regionen, sollen die unreifen Früchten die Olive ersetzt haben. In seinem Buch „Nahrhafte Landschaft“ beschreibt Michael Machatscheck die Herstellungsweisen dieser Oliven und wie man sie haltbar machen kann.

„Die Dirndl für Kenner und Genießer“
In Österreich hat die Kornelkirsche – Dirndl genannt – eine lange Tradition und es gibt viele Rezepte für die Nahrungsmittelherstellung und als Heilmittel. Eduard Gugenberger und Fritz Kalteis haben der Dirndl ein umfangreiches Buch gewidmet: Kraftcocktail Kornelkirsche: Die Dirndl für Kenner und Genießer.

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Buchtipp "Nahrhafte Landschaft"Michael Machatschek, seit seiner Jugend leidenschaftlicher Sammler von Heilkräutern, Beeren und Pilzen auf den Almen in verschiedenen Gegenden, hat für dieses Buch unbekanntes, aber auch wiederentdecktes Wissen über die Verwendung von Pflanzen als Wildgemüse und Wildobst, für Heilzwecke und den praktischen Gebrauch zusammengetragen.

Michael, Machatscheck
„Nahrhafte Landschaft“, Gebunde Ausgabe (Amazon)

 

 

 

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buchtipp_kornelkirscheDieses Buch bietet eine Fülle an grundlegenden Informationen, praktischen Tipps und Anregungen. Es ist ein idealer Einstieg für all jene, die die Dirndl alias Kornelkirsche von der Wurzel bis zur Frucht nutzen möchten. Oder die diese Pflanze – wie einst schon Goethe – schlicht und einfach lieben.

Eduard Gugenberger und Fritz Kalteis
Kraftcocktail Kornelkirsche: Die Dirndl für Kenner und Genießer (Amazon Marktplatz)

 

 


Mit der Bewirtschaftung unseres Gartens nach Permakultur-Prinzipien begannen wir vor fünf Jahren auf der grünen Wiese – ein bislang landwirtschaftlich genutztes Grünlandgrundstück, gesäumt von zwei Grundstücken mit altem Baumbestand. Wir bauten Hügel- und Hochbeete, pflanzten Beeren und säten Wildblumen und Bienenweiden. Jedes Jahr konnten wir beobachten wie neue Vögel und Insekten im Garten heimisch wurden. Stiglitze und Grünfinken erfreuen sich an den Samen von Mariendisteln, Cosmeen und Borretsch und viele Schmetterlinge wie z. B. der Schwalbenschwanz finden die geeigneten Futterplanzen für die Eiablage.

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Raupe des Schwalbenschwanz

Gleichermaßen haben sich Wühlmäuse angesiedelt, die sich zu einer echten Plage entwickelten und unsere Ernte an Wurzelgemüsen, Fenchel und Kürbissen teilweise erheblich dezimierten. Dem Topinambur haben sie komplett den Garaus gemacht. Wühlmausscheuche und Hollunderjauche halfen nur begrenzt – Fallen wollten wir dennoch nicht aufstellen.

Im Laufe dieses Sommers konnten wir erstaunt fest stellen, dass die Neuproduktion von Wühlmaushügeln abnahm und wir bislang kaum Fraßschäden zu verzeichnen hatten. An einigen Sommerabenden beobachteten wir einen großen Vogel, der in der Dämmerung flach über den Garten flog und vermuteten, dass es eine Eule sein könnte. Zufällig entdecken wir unter großen Haselnussträuchern des angrenzenden Grundstücks Gewölle und ein Blick nach oben gab uns die Bestätigung:
Eine Waldohreule!

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Waldohreule „Nikodemus“

Waldohreulen ernähen sich hauptsächlich von Mäusen und unser Überangebot an Wühlmäusen war ein gedeckter Tisch.

Wunderbarerweise bestätigt sich durch dieses Erlebnis wieder, dass die Natur für ein Gleichgewicht sorgt, vorausgesetzt allen Lebewesen stehen die notwendigen Lebensräume und Rückzugsgebiete zur Verfügung.

Vielleicht zieht „Nikodemus“ – wie Hans die Eule liebevoll genannt hat – weiter, wenn die Nahrungsgrundlage nicht mehr ausreichend ist. Sollten sich die Wühlmäuse, dann wieder ungehindert vermehren, wird sich sicherlich erneut ein entsprechendes Gegengewicht einstellen.

 


Der Sommer ist endlich eingezogen und damit auch die Zeit den Garten in vollen Zügen zu genießen. Die Ansaaten sind zum großen Teil erledigt und die Pflanzen können nun in der Juliwärme wachsen und gedeihen. Wir freuen uns auf Musestunden, reiche Ernten und den Genuss von sommerlichen Gemüsegerichten.

Ebenso ist nun Zeit über den eigenen Gartenzaun zu blicken, sich an anderen Gärten zu erfreuen und sich inspirieren zu lassen. In den Sommermonaten gibt es regional viele Hausgärtner, die sich am Tag der offenen Gartentür beteiligen. Einige private Gärten veranstalten Führungen, die einen Besuch mehr als lohnen oder bieten zusätzlich ein interessantes Kursangebot. Zwei solche besondere Gärten möchten wir heute vorstellen.


Hortus Insectorum – Ein verzaubernd wilder Garten, der nicht nur begeistert, sondern fasziniert …

hortus_schmetterlingIn Sichtweite zum Hesselberg, mit 689 Metern die höchste Erhebung Mittelfrankens, liegt ein ökologischer Garten, eine Oase des Lebens für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten.

Markus Gastl hat hier ein einzigartiges Mosaik unterschiedlicher Lebensräume geschaffen: Streuobst, Blumenwiesen, lebendige Hecken, Steingärten, Insektenhotels, Totholz, Gartenteiche.

Der Hortus Insectorum ist ein privater Garten, der im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann.

Website Hortus Insectorum >
Dokumentation über den Garten und Markus Gastl >


Mienbacher Waldgarten – ein permakultureller waldgarten als Beispielgarten für Familienlandsitze, Naturgärten, Selbstversorgergärten …

mienbacher_eidechseEin Waldgarten ist nicht nur ein Wald, nicht nur eine Streuobstwiese, nein, ein Waldgarten bietet Essen, Schutz, Rückzug, Erholung und ein Auskommen. Jedes Fleckchen wird genutzt und hat seinen Sinn in optimaler Zusammenarbeit von Pflanzen und Nutztieren. Ganz klar in einem Wort ausgedrückt: Paradies!

Der Mienbacher Waldgarten, nahe Landau an der Isar in Niederbayern, wird seit 2010 hauptsächlich von Hannelore Zech gestaltet und bewirtschaftet. Jahre vorher lag dieser Nordhang brach.

Im Gartengelände sind auch Ökopädagogische Elemente mit eingearbeitet, wie z. B. der Barfußpfad, der Wurmschaukasten oder der bald fertige Weidentunnel, damit auch Kinder wieder mehr Bezug zur Natur bekommen.

Website Mienbacher Waldgarten mit Führungen und Kursangebot >
Bericht über den Garten und Hannelore Zech aus der Zeitung des Naturgarten e.V. >

 


Die Brennnessel – behandelt als lästiges Beikraut – ist aus bewirtschafteten Feldern und Gärten fast vollständig verschwunden. Dabei ist die Brennnessel eine großartige Heil- und Gemüsepflanze. Sie hat eine reinigende, entgiftende, Stoffwechselfördernde und Blutbildende Wirkung und unterstützt die Stärkung des Immunsystems. Im Garten fördert sie in Form von Mulch und Jauche die Boden- und Pflanzengesundheit und dient einer Vielzahl von Schmetterlingsraupen als Futterpflanze.

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Brennnesselrezepte für Gaumen, Gesundheit und Garten
Wer eine Brennnessel berührt erfährt sofort die Abwehrstoffe der Pflanze, die sich in den sogenannten Brennhaaren befinden. Dennoch kann man Brennnesselspitzen einfach pflücken, indem man die jüngsten 2 – 4 Blätter zwischen Daumen und Zeigefinder zusammendreht und abknipst. Die Brennhaare, die in den jungen Blättern weniger ausgeprägt sind, verlieren dabei ihre Wirkung und die feinen Brennnesselspitzen lassen sich direkt verzehren.

Größere Mengen Brennnesseln erntet man am besten mit Handschuhen und schneidet dabei die ganzen Triebe ab. Unter einem kalten Wasserstrahl können die Brennhaare ebenfalls neutralisiert werden und man kann die Blätter für die weitere Verarbeitung von den Stielen zupfen.
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BrennnesselKnöpfle

500 g Mehl
Salz
4 Eier
1 großer Bund Brennnessel
1 Handvoll Bärlauchblätter
Wasser

Brennnessel und Bärlauch fein hacken und beiseitestellen. Mehl und Salz vermischen, die Eier darüber schlagen, nach und nach Wasser zugeben und die Zutaten mit dem Knethaken des Rührgeräts zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Der Teig hat die richtige Konsistenz, wenn er langsam von einem Löffel fließt. Brennnessel und Bärlauch zugeben und den Teig solange schlagen bis er Blasen wirft.

Den Teig durch ein Knöpflesieb (Spätzlesieb) oder ein umgedrehtes Reibeisen in kochendes Wasser streichen. Die Knöpfle sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Über einem Nudelsieb abgießen und kurz in Butter gewendet als Beilage reichen oder wie Käsespätzle als Hauptgericht zubereiten.
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Teemischung mit Brennnessel

Eine Teemischung für die Frühjahrskur kann man sich aus Brennnesseln und verschiedenen Wildkräutern und -blättern zusammenstellen. Auf Grund der entwässernden und entgiftenden Wirkung der Kräuter soll eine solche Teemischung jedoch nur kurmäßig, über 3 – 4 Wochen mit täglich 3 – 4 Tassen Tee, angewendet werden. Außerdem möglichst viel Wasser trinken. (Wer unter Wasseransammlungen im Körper leidet, die durch eine eingeschränkte Herz- oder Nierenfunktion bedingt sind, darf Brennnessel nicht anwenden!!!)

Kräuter zu gleichen Teilen:
Brennnesselblätter
Walderdbeerblätter
Löwenzahnblätter
Birkenblätter

Die Blätter mit kochendem Wasser überbrühen und etwa 5 Minuten ziehen lassen.
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Brennnessel Kräuterjauche

Für eine Brennnesseljauche zur Düngeanwendung (Stickstoffdüngung) im Garten werden Brennnesseln mit Wasser angesetzt und vergoren.

Dazu einen 10-Liter Eimer zur Hälfte locker mit Brennnesseln füllen und mit Regenwasser auffüllen. Wer mag kann auch andere Kräuter aus dem Garten hinzufügen. Zur Geruchsbindung etwas Gesteinsmehl und EM (Effektive Mikroorganismen) einrühren. Den Eimer zudecken und am besten in der Sonne stehen lassen. Täglich umrühren. Die Jauche ist fertig, wenn sich keine Schaumkrönchen mehr in der Flüssigkeit bilden. Dann die Jauche abgießen und die Brennnesselreste auf den Kompost geben. Zur Düngung die Jauche mindestens 1:20 mit Wasser verdünnen und vergießen. Nicht auf ausgetrockneten Boden gießen.

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Endlich hat der Frühling Einzug gehalten! Die ersten Salate, Gemüse und Kräuter bringen jetzt frisches Grün und bunte Blüten in die Natur und auf unsere Teller.

Als erster Frühlingbote hat der Bärlauch trotz Schnee und Kälte seine Blätter ausgestreckt und wir haben ihm einige ausgewählte Rezepte gewidmet. Wintersalate und erste Gemüse wie Brokkoli Purple Sprouting haben nun unwiderruflich die Frühlingssaison im Gemüsegarten eingeläutet.

Gleichzeitig erfreuen uns die vielfältigen Blüten der Frühjahrsblüher nach einem langen Winter. Als erste Nektar- und Pollenspender sind sie wichtiger Bestandteil naturnaher Gärten für Wild- und Honigbienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten.

Frühlingsimpressionen aus dem naturnahen Garten

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