Dieses Jahr wieder im Anbau haben wir die Freilandgurke Dekan und hoffen für die kommende Saison erneut Saatgut von dieser robusten Freilandsorte anbieten zu können.

G-DekanDekan zeichnet sich mit ihren kurzen, bis zu 15 cm langen walzenförmigen Früchten durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau aus und kommt gut mit schwankenden und auch mal kühleren Nachtemperaturen zurecht.

Die Gurke ist bitterfrei mit gutem Geschmack bei einem langen Erntezeitraum.

Anbau:
Aussaat in Töpfchen im Haus oder unter Glas Ende April / Anfang Mai oder nach den letzten Frösten Mitte Mai direkt ins Freiland. In Gruppen von 3 – 4 Pflänzchen säen. Gurken mögen warme, sonnige Plätze mit nährstoffreichem Boden. Mulchen und bei Trockenheit regelmäßig gießen, da Gurken viel Wasser benötigen. Anhaltende Trockenheit kann zu Bitterstoffen in den Früchten führen.

Wuchsform:
Die Gurken ranken hoch, wenn man eine Rankhilfe anbietet, anfangs dann eventuell hochbinden. Ansonsten kann der Anbau ebenso kriechend am Boden erfolgen.

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Vermehrung:

Gurken sind Fremdbestäuber und werden vor allem von Hummeln und Bienen besucht. Für die Samengewinnung nur eine Gurkensorte anbauen, da es sonst zu Verkreuzungen kommt. Frühe und formschöne Früchte ausreifen lassen – die Gurken verfärben sich dann gelb bis braun.

Die reifen Früchte der Länge nach aufschneiden und die Samen heraus schaben, abwaschen und trocknen lassen. Um die keimhemmende Schicht um die Samen abzubauen, kann auch für ein bis zwei Tage die Nassvergärung eingesetzt werden.

Gurkensamen sind bis zu sechs Jahre keimfähig. Dabei dunkel, möglichst kühl und trocken lagern.

Ernte und Verwendung:
Laufend die jungen Gurken ernten, ältere Gurken bekommen recht große Kerne und eine harte Schale. Die Gurke Dekan eignet sich für Salat, für Gurkenjoghurt oder in Scheiben direkt aufs Brot. Außerdem kann sie als Senfgurke verwendet werden.

Geschichte:
Ursprünglich stammt die Gurke Dekan aus der Krim in der Ukraine, wird aber schon lange in Mitteleuropa angebaut und vermehrt. Sie ist eine durchaus empfehlenswerte Sorte für den Freilandanbau in unserer Region, da sie auch in kühleren Sommern noch guten Ertrag bringt.

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Feuerbohne „Painted Lady“ mit zweifarbiger Blüte

Die Feuer- bzw. Prunkbohne (Phaseolus coccineus), in Österreich auch Käferbohne genannt, stammt wie die Gartenbohne aus der neuen Welt und kam im 17. Jahrhundert nach Europa. In ihrer Heimat, den kühlfeuchten und frostfreien Gebirgen von Costa Rica, Guatemala und Mexiko ist die Feuerbohne mehrjährig. Bei uns friert sie im Herbst jedoch ab und kann nur einjährig kultiviert werden.

Von der Wildpflanze zur Kulturpflanze
Während heutzutage in Europa der Anbau in den Gärten vorrangig auf Grund der grünen Hülsen erfolgt, nutzten die einheimischen Indios die reifen Samen und die Knollen der Pflanze. Damals wurde sie als Wildpflanze gesammelt. Ab etwa 900 v. Chr. wurden Feuerbohnen gezielt in Mischkultur mit Mais und Kürbis angebaut.

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Alte Illustration einer Feuerbohne*

Nach ihrer Ankunft in Europa begeisterten die wunderschönen Blüten der Feuerbohnen schnell die Damenwelt von Paris, die daraus Blumenschmuck herstellte. Auf Grund ihrer Robustheit und ihrer schmackhaften Kerne und Hülsen hat sie sich in der Folge in den Bauerngärten in ganz Mittel- und Nordeuropa einen festen Platz erobert.

Da sie Kälte- und Nässeverträglicher ist, als die Gartenbohne, kann sie auch in höheren Lagen erfolgreich angebaut werden. In heißen Sommern kann es dagegen passieren, dass die Feuerbohne auf Grund der hohen Temperaturen kaum Hülsen ansetzt und erst im Spätsommer, wenn es wieder kühler wird, eine gute Ernte bringt. Ein Ausreifen der Körner ist dann leider meist nicht mehr möglich.

Auch wenn die Feuerbohne mit der Sortenvielfalt der Gartenbohne nicht mithalten kann, gibt es doch eine bunte Farbpalette bei den großen und glänzenden Bohnenkernen, die von reinweiß über violett und braun mit unterschiedlichen Einsprenkeln bis tiefschwarz reicht. Die Blüten mit ihrem hohem Zierwert erscheinen von weiß über lachsfarben bis rot. Eine Besonderheit ist dabei „Painted Lady“ mit ihren zweifarbig rot-weißen Blüten. Benannt ist sie angeblich nach Queen Elisabeth der Ersten, die sich gerne üppig schminkte.

Käferbohnen in der Steiermark
Traditionell wird in der Steiermark die Käferbohne immer noch in großen Mengen angebaut und für lokale Spezialitäten, wie den Steirischen Käferbohnensalat, verwendet. Entsprechend sind in der Steiermark noch viele der alten Sorten, auch in bunten Mischungen, im Umlauf. Im Handel werden bei uns nur noch einige wenige Sorten der Feuerbohne angeboten. Dazu gehören „Preisgewinner“, eine rotblühende Sorte mit violett-schwarz gesprenkeltem Korn und „Weiße Riesen“ mit weißen Blüten und Körnern. Wer sich für die alten Sorten interessiert, sollte sich daher am besten in Österreichs Saatgutarchiven, wie dem von Arche Noah und dem angeschlossenen Erhalternetzwerk umsehen.

Einfache Kultur der Feuerbohne
In der Kultur sind Feuerbohnen relativ anspruchslos. Sie werden nach den letzten Frösten im Mai direkt gesät oder bereits vorgezogen ausgepflanzt. Wichtig sind hohe und stabile Bohnenstangen oder Gerüste. Manche Sorten können bis zu 7 Meter hochranken. Je Stange werden 5 bis 7 Körner gesetzt. Bei Hitze und Trockenheit muss die Feuerbohne gut gegossen werden, da sonst die Blüten abfallen können. Geerntet werden die jungen Fisolen, ältere Hülsen sind zäh und fädig. Feuerbohnen werden durch Insekten befruchtet und verkreuzen sich leicht. Für die Erhaltung / Vermehrung daher immer nur eine Sorte im Garten anbauen.

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Feuerbohne „Frau Zengerle“

Eine alte Sorte
In diesem Frühling haben wir eine alte weißblühende und weißkernige Sorte erhalten, die wohl über Generationen in einer Familie erhalten wurde. Da kein Name der Bohne bekannt ist, benennen wir sie nun nach der Dame – Frau Zengerle – die die Samen an unseren „Spender“ schon vor vielen Jahren weitergegeben hat. Momentan blüht Frau Zengerle wunderschön, Hülsen hat sie jedoch durch die anhaltende Hitze noch kaum angesetzt. Aber das wird hoffentlich noch kommen …

Schließlich möchte ich diese alte Sorte langfristig erhalten und vermehren und auch anderen Erhaltern zur Verfügung stellen.

*„Illustration Phaseolus Coccineus“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.

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Die Zeit für Gartenspinat neigt sich langsam dem Ende zu. Für den Sommer gibt es dafür Neuseeländer Spinat, einen schmackhaften und nicht schossenden Sommerspinat.

Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) zählt zwar nicht zu den Spinat- bzw. Gänsefußgewächsen, sondern zu den Mittagsblumengewächsen (Aizoaceae), wird jedoch wie das Eiskraut, das zur selben Familie gehört in der Küche verwendet.

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Neuseeländer Spinat

Anbau:
Neuseeländer Spinat ist bei uns in der Kultur einjährig und nicht frosthart. Obwohl wärmeliebend, ist er ansonsten recht anspruchslos und auch die Schnecken mögen ihn nicht besonders. Für eine lange Sommerernte ab März/April im Haus vorziehen und nach den Spätfrösten Mitte Mai in kleinen Pflanzengruppen auspflanzen. Die Samen benötigen ca. 2 – 3 Wochen um zu keimen. Eignet sich auch als Bodendecker z. B. unter Tomaten und unterdrückt Beikräuter. Wenn der Neuseeländer Spinat im Herbst abfriert, können die Ranken als Mulch auf dem Beet bleiben.

Wuchsform:
Zu Beginn langsam wachsend, werden über den Sommer lange Ranken entwickelt, die entweder auf dem Boden kriechend oder hängend in großen Kübeln kultiviert werden können. Werden die Triebspitzen abgeknipst, bilden die Pflanzen rasch Seitentriebe.

Ernte:
Die fleischigen Blätter und Triebspitzen können über den ganzen Sommer bis zum Frost geerntet werden.

Vermehrung:
Neuseeländer Spinat ist ein Selbstbefruchter und bildet in den Blattachseln Blüten, die große und kantige Samen ausbilden. Die Form der Samen, die wie mit Spitzen oder Hörnern besetzt sind, haben dem Neuseeländer Spinat den botanischen Namen „Tetragonia“ eingebracht. Die Samen fallen leicht von alleine ab. Daher frühzeitig ernten, wenn sie braun werden und dann nachtrocknen. Es können auch die ganzen Pflanzen abgeschnitten, getrocknet und die ausfallenden Samen eingesammelt werden. Abgefallene Samen im Beet säen sich auch gerne wieder selbst aus.

Verwendung:
Neuseeländer Spinat wird in der Küche wie Spinat verwendet. Dabei die Blätter mit Öl und Knoblauch in der heißen Pfanne zusammenfallen lassen und etwas salzen. Blanchieren ist nur für Einfrieren für den Wintervorrat notwendig. Die Blätter eignen sich gut für Füllungen und Quiche. Junge Blätter sind außerdem eine feine Salatbeigabe.

Geschichte:
Beheimatet ist der Neuseeländer Spinat an den Meeresküsten Neuseelands und Australiens und gedeiht daher auch auf salzhaltigen Böden. Zuerst wurde Neuseeländer Spinat in Japan und Südamerika als Kulturpflanze eingeführt und Ende des 18. Jahrhunderts gelangte er auch nach Europa. Neuseeländer Spinat war lange als Sommerspinat für den Hausgärten geschätzt. Erst mit dem ganzjährig verfügbaren Tiefkühlspinat hat der Anbau deutlich abgenommen. Gewerblich wird Neuseeländer Spinat bei uns kaum angebaut, da sich die Blätter, einmal geerntet, nicht lange halten.

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Die Ananaskirsche (Physalis pruinosa) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Blasenkirschen (Physalis). Eng verwandt ist sie somit mit der Andenbeere (Physalis peruviana), wobei sie diese mit ihrem feinen Ananasaroma geschmacklich weit übertrifft. Ursprünglich beheimatet ist die Ananaskirsche in Mexiko, Mittel- und Südamerika und wächst dort auch in Höhenlagen.

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Ananaskirsche

Anbau:
Voranzucht Mitte März in Aussaatschalen. Die kräftigsten Pflanzen bald pikieren und nach dem letzten Frost Mitte Mai auspflanzen. Pflanzabstand mindestens 30 cm. Die Ananaskirsche ist reich tragend, leicht zu kultivieren und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Eine Gabe Kompost ist ausreichend. Die einjährigen Pflanzen sterben mit den ersten Frösten ab.

Wuchsform:
Die anfänglich kleinen Pflanzen werden buschig und ca. 80 cm hoch. Die gelben Früchte erreichen die Größe von kleineren Kirschen.

Ernte:
Die Früchte sind von Lampion artigen Hüllblättern umgeben. Wenn die Früchte reif sind, fallen sie von der Pflanze ab und können aufgesammelt werden. Daher empfiehlt es sich unter den Pflanzen z. B. mit Stroh zu mulchen. Die Reife der Früchte beginnt im Juli/August und reicht bis zum Wintereinbruch. Keine grünen Früchte direkt von der Pflanze ernten! Die geernteten Früchte sind einige Tage haltbar.

Vermehrung:
Die Ananaskirsche ist ein Selbstbefruchter, jedoch kann eine Verkreuzung durch Insekten mit der Andenbeere oder anderen Physalis nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte für die Saatgutgewinnung nur die Ananaskirsche angebaut werden. Ein Bestand von 12 – 15 Pflanzen ist dabei ausreichend. Auslesekriterien sollten Frühzeitigkeit, große Frucht und Pflanzfestigkeit sein.

Für die Samenreinigung am besten die ganzen Früchte öffnen und zerdrücken, mit etwas Wasser aufgießen und in einem Sieb abspülen und reinigen. Auf Backpapier nachtrocknen. Die Samen sind mehrere Jahre keimfähig.

Verwendung:
Die Ananaskirsche ist eine wohlschmeckende Naschbeere und eine feine, dekorative Beigabe zu Desserts. Bei einem ausreichend großen Bestand kann auch Fruchtaufstrich aus den Beeren hergestellt werden.


Auch wenn wir im Juli nicht wirklich an den Winter mit Kälte und kurzen Tagen denken mögen, ist jetzt die richtige Zeit um für die Herbst- und Winterernte zu säen und zu pflanzen.

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Salate für die Herbsternte

Während einige Kulturpflanzen wie Kürbisse oder Paprika die volle sommerliche Wachstumsperiode benötigen, gedeihen andere Gemüse und viele Salate noch in den zunehmend kürzer werdenden Tagen nach der Sommersonnwende.

Und mit der richtigen Pflanzenauswahl lässt sich dann auch noch im Winter frisches Gemüse ernten und für eine frühe Ernte im neuen Jahr vorsorgen.
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PFLANZEN UND SÄEN IM JULI
Bis Mitte Juli können noch Karotten für die Herbst- und Winterernte gesät werden. Vor allem einige der rot-violetten Sorten sollten erst relativ spät gesät werden, da sie bei zu früher Aussaat zu einjährigen Schossern neigen.

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Herbsternte mit Chinakohl und Asia-Salat Mizuna

Während Kopfkohl wie Weiß- und Rotkraut schon früher im Jahr gesät und gepflanzt wird, können noch schnell wachsende Kohle wie Chinakohl, Mizuna und Pak Choi vorgezogen und Anfang August ausgepflanzt werden.

Ebenso ist Mitte Juli Saattermin für den Überwinterungsbrokkoli Purple Sprouting. Und auch Grün- und Palmkohl, bis Anfang Juli vorgezogen, wird jetzt für die winterliche Freilandernte gepflanzt.

Für die Spätsommerernte können noch viele Salate wie Romanasalate und schossfeste Sommerkopfsalate gepflanzt werden. Für die spätere Ernte auch bei frostigen Temperaturen kommt jetzt der Zuckerhut ins Beet und kälteverträgliche Salatsorten werden vorgezogen. Letztere bilden zwar nicht mehr so große Köpfe wie in den Sommermonaten, sie gewährleisten jedoch die Ernte von frischem Salat im Frühbeet oder unter Folie mindestens bis Weihnachten.

Mitte bis Ende Juli ist dann Aussaatzeit für verschiedene Sorten Herbstrübchen und Winterrettiche, die durch ihre gute Lagerfähigkeit auch nach stärkeren Frösten den winterlichen Speiseplan weiterhin bereichern.

PFLANZEN UND SÄEN IM AUGUST
Bis Mitte August können Spinat und Feldsalat für die Herbsternte gesät werden. Außerdem sollten noch einmal Radieschen ins Beet. Schnellwachsende Rübchen wie das Schwarze Winterrübchen können ebenfalls bis Mitte August noch gesät werden. Vorgezogene Herbst- und Wintersalate und Endivien werden jetzt gepflanzt. Ende August ist es dann auch Zeit um Winterportulak zu säen, der im Winter und im kommenden Frühjahr eine willkommene und gesunde Salatbeigabe darstellt.

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Rucola

PFLANZEN UND SÄEN IM SEPTEMBER
Auch der September bietet noch eine Reihe interessanter Ansaaten. So können Gartenrauke, Rucola und verschiedene Sorten Asia-Salate am besten in Reihen ausgesät werden. Die Ernte erfolgt je nach Witterung bis in den Winter hinein und im frühen Frühjahr als Baby-Leaf. Dasselbe gilt für Winterspinat, der jetzt gesät und in milden Wintern bereits im November und Dezember ansonsten im nächsten Frühjahr geerntet wird.

Wer ein Kaltgewächshaus oder einen Folientunnel besitzt, kann hier für den Winter viel frisches Grün anbauen.

Ein besonderes Augenmerk gilt den Überwinterungssalaten. Empfehlenswerte Sorten sind beispielsweise Winterbutterkopf oder Brauner Winter, den wir auch bei uns im Salatsortiment haben. Eine Archiv-Sorte, die ursprünglich aus Kroatien stammt ist der Winterkopfsalat Zimska Salata Zupanja, den wir jedes Jahr im Überwinterungsanbau haben und sozusagen bereits eine Haussorte geworden ist. Bei Aussaat bis Mitte September und Pflanzung Anfang Oktober bilden die Überwinterungssalate noch eine kleine Blattrosette, die im kommenden Frühjahr bei steigenden Temperaturen sofort zu wachsen beginnt und uns eine frühe Salaternte schenkt. Manche Sorten sind außerdem auch für Schnittsalat geeigent, der noch früher geerntet werden kann.

Der Anbau von Überwinterungssalaten ist übrigens eine alte Tradition, die fast in Vergessenheit geraten ist. Es lohnt sich auch mit anderen Salatsorten dazu zu experimentieren. Außerdem handelt es sich bei all den Salaten um samenfeste Sorten, die auch selbst wieder vermehrt werden können.

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