Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu und die Temperaturen sind schon seit einiger Zeit eher herbstlich. Dennoch gibt es immer noch viele Sommergemüse wie Zucchini und Auberginen zu ernten. So möchten wir zwei mediterrane Rezepte vorstellen, die sich einfach zubereiten lassen und immer wieder wunderbar schmecken. (Selbst dann, wenn man von der „Zucchinischwemme“ eigentlich schon genug hat.)
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Eingelegte Zucchini Für Antipasti

Die eingelegten Zucchini sind eine feine Vorspeise, aber auch eine gute Beilage z. B. zu Gegrilltem. Am besten eignen sich festfleischige Zucchini-Sorten wie Costata Romanesco, die beim Braten nicht so schnell „matschig“ werden.

zucchini-eingelegt2 – 3 Knoblauchzehen
mehrere Stängel Basilikum
2 – 3 mittelgroße Zucchini
Olivenöl
Salz und Pfeffer
Condimento Bianco (weißer Balsamico-Essig)
Parmesan

Knoblauch schälen, in dünne Scheiben schneiden und in etwas Olivenöl andünsten ohne dass der Knoblauch Farbe annimmt. Beiseitestellen. Die Zucchini in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden und in einer Pfanne in Olivenöl portionsweise bissfest anbraten ohne dass die Zucchini braun werden. Dabei etwas salzen und zum Ende der Garzeit mit ein paar Spritzern vom weißen Balsamico verfeinern. Die gebratenen Zucchini schichtweise in eine flache Auflaufform legen und je Schicht den vorbereiteten Knoblauch, Basilikum (die Basilikumblätter vorsichtig in Stücke zupfen), frisch gehobelten Parmesan und schwarzen Pfeffer dazugeben. Vor dem Servieren am besten 1 – 2 Stunden durchziehen lassen.
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Auberginenauflauf

Der Auberginenauflauf ist ein italienisches Rezept, die „Melanzane al Forno“, die wir wie im Original mit gekochtem Schinken zubereiten. Wer es fleischlos mag, kann den Schinken selbstverständlich auch weglassen.

750 g frische Fleischtomaten oder gemischte Tomaten aus dem Garten
1 große Zwiebel
3 Knoblauchzehen
3 mittelgroße Auberginen
Backteig aus 2 Eiern, 4 EL Mehl, eine Prise Salz und Milch
2 – 3 Kugeln Mozzarella
150 g gekochter Schinken dünn geschnitten
4 – 5 Salbeiblätter
Olivenöl
Salz und Pfeffer
Parmesan

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein schneiden. In 2 – 4 EL Olivenöl andünsten, ohne dass sie Farbe annehmen. Tomaten würfeln und zu Zwiebeln und Knoblauch geben und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Auf kleiner Flamme zu einem cremigen Sugo einkochen. Die Soße darf nicht mehr wässrig sein.

Die Auberginen längs in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden, salzen und etwas ziehen lassen. In der Zwischenzeit den Backteig anrühren und so viel Milch zugeben, dass er etwas flüssiger ist als üblicher Pfannkuchenteig. Mozzarella in Scheiben und den Salbei in feine Streifen schneiden. Die Auberginen trocken tupfen, durch den Backteig ziehen und portionsweise in einer Pfanne in Olivenöl ausbacken.

Auberginen, Schinkenscheiben, Tomaten, Salbei und Mozzarella nacheinander in eine Auflaufform schichten. Die Auberginen sollen mit Tomaten-Sugo bedeckt sein, jedoch nicht darin „schwimmen“. Überschüssigen Sugo eventuell anderweitig verwenden. Als oberste Schicht frisch geriebenen Parmesan dick über den Auflauf streuen. Bei 175 Grad ca. 40 Minuten im Backofen garen, bis der Käse braun wird. Aus dem Ofen nehmen und vor dem Servieren noch etwa 10 Minuten ziehen lassen.

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Jedes Jahr bauen wir auch von Tomaten einige neue Sorten zum Probieren an. Wie wachsen sie bei uns, wie ist ihr Ertrag und ihr Geschmack?

Unter anderem fiel die Wahl dieses Jahr auf die gelbe Riesenfleischtomate „Allemande Dorée“, die wir über ein Saatgutarchiv erhalten und im Gewächshaus kultiviert haben.

Es handelt sich dabei vermutlich um eine französische Auslese der bekannteren „German Gold“ bzw. um „Mammuth German Gold“, einer alten deutschen Sorte, die mit den Amish People ausgewandert ist, sortenrein in den USA überlebte und von dort reimportiert wurde. Optisch gleicht „Allemande Dorée“ durchaus „German Gold“. Die großen Tomaten reifen gelb bis orange ab und weisen eine rote Flammung von der Blüte zum Stiel hingehend auf. Insgesamt eine wunderschöne, leuchtende Tomate die den goldenen Namen durchaus verdient hat.

„Allemande Dorée“ soll gegenüber „Germen Gold“ lediglich über größere und möglicherweise etwas glattere Früchte verfügen. Wie bei „Mammuth German Gold“ werden pro Pflanze meist eine oder auch mehrere „Mammut“-Tomaten und weitere eher mittelgroße und zum Herbst hin kleinere Früchte gebildet.

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Riesenfleischtomate „Allemande Dorée“

Letzte Woche war es nun soweit: Zum Samengärtnerei-Seminar wurde die erste und größte Frucht geerntet. Und sie hat tatsächlich ganze 1166 Gramm (!!!) auf die Waage gebracht.

Und auch über den Fruchtansatz weiterer Früchte, wenn auch kleiner kann man sich nicht beklagen. Außerdem überzeugt sie mit einem feinen mild fruchtigen Geschmack. Doch was macht ein 2-Personenhaushalt mit einer Tomate, die über ein Kilo wiegt?.

Tomatensuppe aus einer Tomate und das Einfrieren von Tomaten
Große Fleischtomaten sind die erste Wahl für Tomatensuppe und wenn eine reicht, warum nicht? Außerdem haben wir bereits in den letzten Jahren unsere Tomatenüberschüsse nicht nur eingekocht und getrocknet, sondern auch eingefroren. Die Tomaten werden geviertelt (bei unserer „Allemande Dorée“ werden es wohl ein paar mehr Stücke als vier …) und portionsweise für Soßen und Tomatensuppe eingefroren.

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Nicht nur optisch ein Genuss

Für letztere eignen sich die säurearmen Fleischtomaten besonders gut und durch das Einfrieren bleibt mehr Aroma erhalten als beim Einkochen. Die aufgetauten Früchte werden wie gewohnt verarbeitet.

Für die Suppe muss auch die ohnehin dünne Haut solcher Tomaten nicht entfernt werden. Durch das Tiefkühlen wird die Haut weicher und ein guter Pürierstab erledigt den Rest.

Eine solche Tomatensuppe erfreut uns besonders, wenn der Winter gar zu lang wird. Sie schmeckt wie frisch zubereitet. Die bisher beste Suppe mit einer schönen dunkelroten Farbe aus eingefrorenen Tomaten gab es letztes Frühjahr aus einer Kombination der Fleischtomate Brandywine Pink und einer Kreuzung aus Blue P 20 und Green Zebra.

Diese und viele andere Tomatensamen können über den Garten des Lebens Online-Shop bestellt werden >

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Ja es ist tatsächlich schon wieder so weit: Der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite mit Ernten in Fülle und Überfluss. Fast ein wenig wehmütig kann man dabei jedoch schon werden, da mit den reichen Ernten auch die ersten herbstlichen Eindrücke spürbar sind.

art_erntetageDoch nun gilt es erst einmal die Gartenmühen der hinter uns liegenden Monate mit dem Genuss reifer Fruchtgemüse, schmackhafter Knollen und buntem Blattgemüse zu belohnen. Es wird gekocht und eingemacht und neue Rezepte werden kreiert und ausprobiert.

Ernte im Schulgarten
Auch in unseren Schulgartenprojekten stehen Ernte und Zubereitung ab dem kommenden Schulbeginn auf dem Programm. Die Kinder ernten begeistert und auch wenn sie am liebsten direkt vom Beet naschen sind selbst gekochte Kürbissuppe oder Kartoffeln aus der Feuerschale mit Kräuterbutter ein besonderes Erlebnis. Auf diese Weise bekommen Kinder außerdem ein für sie oft Neues Verhältnis zu Lebensmitteln. So wird selbst Abgebautes und Gekochtes ganz anders wertgeschätzt.

Fortbildungen für Pädagogen und Betreuungspersonen
Die Erfahrung zeigt, dass auch viele Lehrkräfte und Betreuer manchmal unsicher sind, wie frisch geerntetes Gemüse zusammen mit den Kindern einfach und dennoch schmackhaft zubereitet werden kann. Wir bieten daher Multiplikatoren-Fortbildungen an zu allgemeinen Schulgartenthemen und ebenso wie die Ernte zusammen mit den Kindern verarbeitet werden kann. Dazu gehört das Kochen unterschiedlicher saisonaler Gerichte, Kochen am Feuer und Konservierung.

Der Schulgarten im Herbst und Winter >
Gesund und nachhaltig Kochen mit Kindern >

Bei Interesse an unseren Multiplikatoren-Fortbildungen sprechen Sie uns bitte an. Gerne stimmen wir die Fortbildungen inhaltlich auf Ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse ab.

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In unserem letzten Artikel über die Ringelblume haben wir bereits die Möglichkeit der Trocknung mittels einer Solartrocknungsanlage angesprochen. Kräuter, Obst und Gemüse lassen sich auf diese Weise schonend und energiesparend trocknen. Ebenso kann mit der Sonne gekocht und gebacken werden.

art_solar_anlageTrocknen und Dörren mit der Sonne
Wir benutzen für die Trocknung unserer Tee- und Küchenkräuter eine Solartrocknungsanlage, die Hans auf seiner Ausbildung zum Permakultur-Praktiker zusammen mit der Ausbildungsgruppe gebaut hat. Die Anlage heizt über eine Glasscheibe und schwarze Fliesen auf und die warme Luft wird mit einem über eine Photovoltaikzelle betriebenen Ventilator im inneren der Anlage verteilt.

Die Temperatur steigt nur wenig über 40 Grad, was für eine schonende Trocknung zur Erhaltung der ätherischen Öle und vieler Inhaltsstoffe ausschlaggebend ist. Aroma und Farbe der Kräuter und Blüten bleiben auf diese Weise wunderbar erhalten.

Aktuell trocknen wir neben der Ringelblume viele Blüten wie wilde Malve, Schafgarbe, Lindenblüten, Rosenmelisse, Königskerze und Kamille für Kräutertees.

art_solarDer Nachteil der Anlage ist, dass diese Temperatur oft nicht ausreichend ist, um Obst oder Tomaten zu trocknen. Bei entsprechend höheren Temperaturen zwischen 50 und 60 Grad spricht man übrigens von Dörren.

Verschiedene Modelle von Trocknungs- bzw. Dörranlagen erreichen diese Temperaturen, können jedoch noch wärmer bis über 80 Grad werden, was für einen schonenden Dörrvorgang wiederum zu hoch ist. Außerdem schließt die Oberfläche des Dörrguts dann zu schnell ab und die Feuchtigkeit im Inneren bleibt erhalten. In diesem Fall sollte die Fläche der Sonneneinstrahlung teilweise abgedeckt werden, um die Temperatur zu regeln.

Dörren der Obsternte
Allgemein ist es in unseren Breiten meist nicht mehr möglich im Herbst, wenn die Obsternte ansteht, größere Mengen allein durch Sonnenenergie zu trocknen oder zu dörren. Die kurzen Tage, der niedrige Sonnenstand und die oft hohe Luftfeuchtigkeit reichen dazu nicht mehr aus. Wer gerne viel Obst dörren möchte kann eine Kombination aus Solar- und Holztrocknungsanlage bauen. Kurse hierzu werden beispielsweise im Mienbacher Waldgarten angeboten. (Bei Interesse nachfragen!)

Kochen mit der Sonne
Für das Garen und Backen von verschiedensten Gerichten kommen sogenannte Kochkisten zum Einsatz, die wie verschiedene Modelle von Solartrocknungsanlagen einfach selbst zu bauen sind. Sie sind gut geeignet für Aufläufe, Eintöpfe, Gratins, Brot und Kuchen. Die längere Garzeit wird durch einen besonders feinen Geschmack wett gemacht.

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Folgende Bücher aus dem ökobuch-Verlag geben einen Überblick über den Bau und Betrieb verschiedenster Solartrockner und Kochmöglichkeiten mit der Sonne. Die Bauanleitungen und Rezepte sind praxisnah und gut umsetzbar.

art_solar_buchtipp2 art_solar_buchtipp

Trocknen und Dörren mit der Sonne
Weitere Informationen und Bestellung über ökobuch-Verlag >

Kochen mit der Sonne
Weitere Informationen und Bestellung über ökobuch-Verlag >

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Die folgenden Rezepte bringen den Geschmack des Frühlings auf den Teller und sind gleichzeitig ein liebevolles Dankeschön an unsere Hühner, die uns mit länger und wärmer werdenden Tagen fleißig mit wunderbaren, frischen Eiern versorgen.

Omelette mit Winterportulak

art_fruehling-omelette4 Eier
50 ml Sahne
Salz, Pfeffer
50 g Frischkäse
1 Bund Winterportulak
1 TL Butter zum Braten

In einer großen Pfanne mit Deckel die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen. Eier mit Sahne, Salz und Pfeffer leicht aufschlagen, sodass Eiweiß und Eigelb nicht vollständig verquirlt sind. Die Pfanne auf niedrigste Temperatur stellen, die Eimasse gleichmäßig verteilt hineingießen und den Frischkäse in Klecksen darauf verteilen. Die Pfanne mit dem Deckel schließen und das Omelette ca. 7 Minuten garen. Dann den Portulak darauf verteilen und das Omelette einmal zusammenklappen. Den Deckel wieder auf die Pfanne geben und nochmals ca. 1 Minute auf dem Herd lassen. Sofort auf vorgewärmten Tellern servieren!

SchNittLauch-Aioli

art_fruehling-aioliAoili ist eine traditionelle spanische Knoblauchmayonaise, die zu Tapas gereicht wird. Mit Schnittlauch zubereitet schmeckt sie leichter und frischer und passt mit frischem Brot zu Salat, zu Pellkartoffeln und Fisch, und als Dip zu den verschiedensten Vorspeisen.

2 Eidotter von frischen Eiern
1 TL Zitronensaft
1 TL scharfer Senf
2 Prisen Salz
100 – 150 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl (z. B. Sonnenblumenöl „mild“ von Rapunzel)
1 halbes Bund Schnittlauch
1 kleine Knoblauchzehe

Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und den Knoblauch fein hacken und mit der flachen Seite der Messerklinge leicht zerdrücken.

Mayonaise per Hand zubereiten:
Eidotter, Zitrone, Senf und Salz vermischen. Dann das Öl tröpfchenweise mit dem Schneebesen einschlagen, sodass eine feste Konsistenz entsteht.

Mayonaise mit dem Zauberstab zubereiten:
Mit dem Zauberstab gehts leichter: Eidotter, Zitrone, Senf und Salz sowie das Öl in der genannten Reihenfolge in einen schmalen Mixbecher geben. Den Zauberstab am Boden des Bechers ansetzen, anschalten udnd langsam nach oben ziehen – fertig.

Knoblauch und Schnittlauch unter die Mayonaise heben und im Kühlschrank eine halbe Stunde durchziehen lassen. Bis zum nächsten Tag verbrauchen und nur gekühlt aufbewahren.

Wildkräutersalat mit Ei

Der erste Kopfsalat mit Schnittlauch und gekochten Eiern ist eine gute Erinnerung aus Kindertagen, die ich nie vergessen habe. Auch bei uns gibt es den ersten Salat oft auf diese Weise serviert. Zusammen mit Wildkräutern eine aromatische und gesunde Sache.

4 Eier
1 kleiner Kopfsalat
2 Bund gemischte Wildkräuter (Sauerampfer, Vogelmiere, Löwenzahn, …)
Schnittlauch
Weißer Balsamico, Olivenöl, Salz und Pfeffer für die Marinade

Die Eier in kochendes Wasser geben und 8 Minuten kochen. (Bei mittelgroßen, Kühlschrankkalten Eiern, gibt das eine „wachsweiche“ Konsistenz des Dotters.) Mit kaltem Wasser abschrecken und etwas abkühlen lassen. In der Zwischenzeit den Salat und die Kräuter waschen und in Mundgerechte Stücke teilen. Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. In einer Schüssel den Salat mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer anmachen. Eier schälen, in Viertel schneiden, mit dem Salat anrichten und den Schnittlauch darüber streuen.